Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 26.6.2014 Drucken

    Unsere WM-Gegner im Rentencheck: USA

    Im dritten Vorrundenspiel trifft Deutschland heute auf die USA. Das DIA hat auch diesen WM-Gegner einem Rentencheck unterzogen.

    Das amerikanische Rentensystem ähnelt in einigen Punkten dem deutschen, das Vertrauen in staatliche Sozialleistungen ist aber deutlich weniger ausgeprägt.

    Das US-amerikanische Rentenversicherungssystem, im üblichen Sprachgebrauch als „Social Security“ bezeichnet, basiert auch auf einem Umlageverfahren wie in Deutschland. Dennoch ist die staatliche Rente von vornherein lediglich darauf ausgerichtet, eine Grundabsicherung im Alter zu gewährleisten. So liegt das relative Bruttorentenniveau eines Medianverdieners bei gerade einmal 33,2 Prozent des durchschnittlichen Bruttoarbeitsentgelts (Nettowert: 41,3 %).

    In den USA existieren weitere Rentenversicherungsbehörden und -leistungen. Die wichtigsten davon sind

    • die Altersrente, Old Age Insurance (OAI)
    • die Erwerbsunfähigkeitsrente, Old Age Survivors Disability Insurance (OASDI)
    • die Witwen- und Waisenrente, Old Age Survivors Insurance (OASI)
    • die Sozialrente nach Bedürftigkeitsprüfung, Supplement Security Income (deren Höhe aber vom jeweiligen Bundesstaat abhängig ist).

    Alle Erwerbstätigen zahlen in die Rentenkasse

    Der Anspruch auf Rentenleistungen ist abhängig von der Anzahl der Beitragsjahre, wobei eine Mindestbeitragszahlung von zehn Jahren für den späteren Leistungsbezug erforderlich ist. Ebenso ist die Höhe des Verdienstes maßgeblich, da die Rentenformel progressiv ausgelegt ist. Aktuell gilt ein Beitragssatz von 12,4 Prozent, der jeweils hälftig vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber an die staatliche Rentenkasse abzuführen ist. In den USA müssen alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse einzahlen. Die Beitragspflicht gilt also nicht nur für angestellte Arbeitnehmer, sondern auch für Selbständige und Freiberufler. Ähnlich wie im deutschen Rentensystem kennt auch das amerikanische Beitragsbemessungsgrenzen. Kindererziehungszeiten hingegen bleiben unberücksichtigt und Zeiten der Erwerbslosigkeit spielen in der Regel keine (oder nur eine eingeschränkte) Rolle, da lediglich die 35 Berufsjahre mit den höchsten Einkünften zur Rentenberechnung herangezogen werden. Die regelmäßigen Anpassungen der Rentenleistungen sind an die Preisentwicklung gekoppelt.

    Wenig Vertrauen in staatliche Leistungen

    Auch in den USA wird das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2022 auf 67 Jahre angehoben. Jedoch ist ein mit Abschlägen einhergehender Renteneintritt ab einem Alter von 62 Jahren erlaubt. Auch die umgekehrte Variante ist möglich: Anspruchsberechtigte können mit einem Rentenaufschub bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres zusätzliche Rentenansprüche erwerben. Rentenbezug kann mit Erwerbstätigkeit gekoppelt werden, unterliegt aber im Rahmen einer Verdienstprüfung möglichen Reglementierungen. Jenseits des großen Teiches befindet sich derzeit etwa jeder Fünfte im Rentenalter: 22,8 Prozent der Bevölkerung sind über 65 Jahre. Statistisch betrachtet gibt das reichste Land der Welt für die öffentlichen Rentenkassen gerade einmal 6,8 % seines Bruttoinlandprodukts aus. Prinzipiell sind in den USA eine staatlich geprägte Vorsorgementalität der Bürger und deren Vertrauen in soziale Leistungen des Staates eher weniger verbreitet. Es herrscht weitgehend die Überzeugung, dass für die zusätzliche (Alters-)Vorsorge privat beziehungsweise betrieblich angespart oder im Alter dazuverdient werden muss.


    Alle Zahlen: Renten auf einen Blick 2013: OECD- und G20-Länder


     

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      (Denk)Anstoß für die Rente

      Ab 12. Juni beherrscht der Fußball die Schlagzeilen. Doch abseits vom Spielfeld gibt es einige Facetten der Fußballwelt, die nicht sofort ins Auge springen. Aus aktuellem Anlass ein (Denk)Anstoß für die Rente mit einem Augenzwinkern. Auf seinem Tätigkeitsfeld zählt er trotz seines „hohen“ Alters zu den Typen, auf die immer Verlass ist. Wenn sein Arbeitgeber […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Portugal

      Heute bestreitet unsere Nationalmannschaft ihr Spiel gegen das portugiesische Team. Es gilt als schwerster Gegner Deutschlands in der Gruppenphase. Das DIA hat die WM-Gegner einem Rentencheck unterzogen, um die Stärken und Schwächen des jeweiligen Landes in der Altersversorgung zu beleuchten. Im Zuge der Diskussion um den Euro-Rettungsschirm und die Staatsfinanzkrise gingen die Blicke häufiger in […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Ghana

      Im zweiten Vorrundenspiel trifft Deutschland auf Ghana. Das DIA hat auch diesen WM-Gegner einem Rentencheck unterzogen. Im Mannschaftssport Fußball ist Ghana wahrscheinlich bereits besser aufgestellt als in der kollektiven Altersversorgung. In Ghana übernahmen bisher, ähnlich wie in der überwiegenden Zahl der afrikanischen Staaten, traditionell die jüngeren Familienmitglieder die materielle Versorgung der älteren Menschen. Diese Situation […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Algerien

      Im Achtelfinale trifft Deutschland heute auf Algerien. Das DIA hat auch diesen WM-Gegner einem Rentencheck unterzogen. Die algerische Nationalmannschaft und das Rentensystem besitzen eine Gemeinsamkeit: So wie viele Spieler von ihren Erfahrungen als Legionäre in ausländischen Ligen profitieren, stützt sich die Altersversorgung zu einem Gutteil auf im Ausland verdiente Renten. Im größten Flächenstaat Afrikas leben […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Frankreich

      Die Herausforderungen steigen mit jeder Runde. Nicht nur auf dem Fußballfeld zählen Frankreich und Deutschland zu den großen europäischen Nationen. Auch wirtschaftlich sind beide in Europa gut aufgestellt und bemühen sich mit Reformen, ihre Rentensysteme auf eine tragfähigere Basis zu stellen. Das DIA hat den  WM-Gegner Frankreich einem Rentencheck unterzogen. Frankreich gehört mit einer Bevölkerung […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Brasilien

      Nicht nur in Sachen Fußball ist Brasilien ein Champion, auch das brasilianische Rentensystem bietet beeindruckende Bedingungen für den Ruhestand. Doch die Frage ist, wie lange es noch finanzierbar bleibt und wann sich das Land auf den Weg macht, seine demografischen Herausforderungen zu meistern. Jeder kennt sie, die Bilder von der Copacabana – des wohl berühmtesten […]

      Artikel lesen

      Unsere WM-Gegner im Rentencheck: Argentinien

      Argentinien ist einerseits ein gebeuteltes Land, immer wieder geprägt von Hyperinflation, Währungsabwertung und eingefrorenen Sparguthaben. Andererseits konnte das südamerikanische Schwellenland in den letzten Jahren sein Schuldendefizit verringern und eine Re-Verstaatlichung seines Rentensystem umsetzen. Doch zuletzt schwächelte die Wirtschaft. Nun warten viele Argentinier auf ein neues Hoffnungszeichen, den WM-Titel oder (am liebsten damit verbunden) einen erneuten […]

      Artikel lesen