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    Betriebliche Altersversorgung

    Gemeinsam in einem Boot: So trägt der Arbeitgeber zur Rente bei.

    Betriebliche Altersversorgung | 4.10.2017 Drucken

    Hilfe beim Renten-Puzzel

    Wissenschaftler leben wie Nomaden. Ein Forschungsprojekt in Belgien, eine Berufung an eine französische Universität, Rückkehr ins Heimatland. Da wird die Altersvorsorge schnell zum Stückwerk.

    Mit der Online-Plattform www.findyourpension.eu ist seit 2011 ein Instrument entstanden, das Wissenschaftlern Hilfe und Orientierung bei ihren zersplitterten Rentenansprüchen liefert.

    Wissenschaftler„Wir waren die Ersten, die sich mit einer länderübergeifenden Tracking-Plattform für Rentenanwartschaften in Europa beschäftigt haben. Daher haben wir parallel zum Aufbau der Plattform immer auch neu dazugelernt und die Plattform ständig verändert“, sagt Claudia Wegner-Wahnschaffe. Sie ist Projektmanagerin bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) für diese Plattform.

    Auslöser war ein Programm der Europäischen Kommission, mit dem die Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlern in Europa verbessert werden sollte. In erster Linie ging es bei dem Programm um die Gestaltung der Beschäftigungsverhältnisse. Dabei entstehen in aller Regel auch Rentenansprüche. Das Problem dabei: Für die meisten Wissenschaftler ist das nur ein Randthema. Das hat Folgen: Der Überblick geht verloren. „Viele von ihnen haben nur sehr kurze Karriereabschnitte. Zwei bis drei Jahre Aufenthalt sind da schon lang. Die Zeit, sich ausführlich mit der eigenen Altersvorsorge im anderen Land zu befassen, ist einfach nicht vorhanden.“

    Projekt wurde aufwändiger als gedacht

    Daher die Idee zur Tracking-Plattform. „Zunächst hatten wir uns nur auf die betriebliche Altersversorgung konzentriert. Nach einem Jahr stellten wir aber fest: Das reicht nicht. Schon zur ersten Säule der Altersvorsorge, zur gesetzlichen Rente, fehlte es bei vielen am erforderlichen Wissen“, schildert Claudia Wegner-Wahnschaffe die Anfangszeit. Das Projekt, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, musste also umfassender angelegt werden. „Das machte die Sache natürlich viel aufwändiger. Allein die Zahl der Ansprechpartner vergrößerte sich erheblich.“ In den einzelnen europäischen Ländern suchte das Projektteam Partner, die alle erforderlichen Informationen für die Plattform auf dem neuesten Stand halten. „Das ist nur in einem größeren Verbund zu schaffen“, so Wegner-Wahnschaffe. Die Informationen werden von den Partnern kostenfrei zur Verfügung gestellt.

    Reichweite durch Verlinkungen und Empfehlungen

    Die Plattform beschränkt sich zurzeit noch auf mobile Wissenschaftler im öffentlichen Sektor. „Die Mehrheit der Wissenschaftler in Europa arbeitet in öffentlich-rechtlichen Einrichtungen. Das hat für die betriebliche Altersversorgung die Anzahl der anzusprechenden Einrichtungen deutlich reduziert“, erläutert Claudia Wegner-Wahnschaffe.

    Zwischen 5.000 und 12.000 Nutzer kommen monatlich auf die Plattform. In den beiden zurückliegenden Jahren waren es jeweils 100.000 im Schnitt. Die Projektleiterin räumt allerdings ein, dass die Werbung mit bescheidenem Budget erfolgen muss, vor allem über Verlinkungen mit den Universitäten erfolgt. Auch nach Auftritten ihres Teams vor Wissenschaftlern, die regelmäßig stattfinden, gehen die Zahlen nach oben.

    My-Track-Funktion für den Überblick

    Seit einem Jahr gibt es auf der Plattform auch einen personalisierten Bereich, für den die Nutzer sich registrieren müssen. „Dieser bietet zunächst die Möglichkeit, die einzelnen Arbeitgeber und die Zeiten bei den verschiedenen Versorgungsträgern in der My-Track-Funktion zu speichern. Weiterhin findet dort ein geführter Prozess statt, mit dem die Versicherungsübersichten und Kontoauszüge erklärt werden. Das geschieht an Hand von Musterdokumenten, in den die wichtigsten Angaben hervorgehoben sind. Also zum Beispiel die zum Zeitpunkt bereits erworbene Anwartschaft. Auch der Hinweis auf die Unverfallbarkeit wird besonders gekennzeichnet“, beschreibt sie das Verfahren.

    Find your Pension ist also noch weit entfernt von einem automatisierten Verfahren, in dem nur mit wenigen Mausklicks alle Rentenansprüche sichtbar werden. Aber die Wissenschaftler können über die Eingabe des Landes und der Einrichtung, an der sie tätig waren oder noch sind, schnell die zuständigen Versorgungsträger ermitteln und speichern. „Von den Wissenschaftlern, die auf die Plattform gefunden und sie genutzt haben, erhalten wir sehr viel positives Feedback“, fügt sie hinzu.

    Gestaffelte Informationsdichte auf zwei Ebenen

    Derzeit erfährt das Portal einen Relaunch. „Die Informationen werden künftig gestaffelt auf zwei Ebenen angeboten. Das erste Level enthält kurze und schnell aufzunehmende Angaben für den Einstieg. Für alle, die mehr wissen wollen, bietet die zweite Stufe weit umfangreichere Erklärungen“, erläutert Claudia Wegner-Wahnschaffe. Selbst die Rentenformel findet man auf diesen Seiten, weil es immer wieder Nutzer gibt, die sich schließlich bis in dieses Detail vertiefen.

    Auch wenn Find your Pension nur auf eine eingeschränkte Zielgruppe ausgerichtet und noch ein gutes Stück von einem automatisierten Online-Rentenkonto entfernt ist, liefert es wertvolle Erfahrungen und Ansatzpunkte für den Aufbau eines Trackingsystems zur Altersvorsorge.  „Zum Aufbau eines solchen Portals benötigt man ein großes Commitment unter allen Beteiligten und in allen Säulen der Alterssicherung“, nennt sie eine Grundvoraussetzung. Funktionieren wird es nur „unter Gleichen“. Darin sieht sie eine große Herausforderung. Schließlich müssen große Träger der gesetzlichen Rentenversicherung ebenso mit ins Boot geholt werden wie kleine Unternehmenspensionskassen mit einigen Tausend Anwärtern und Rentnern.

    Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den über 50 europäischen Versorgungseinrichtungen und Fonds sind auch enge Kontakte zu anderen Tracking Services wie MinPension.se in Schweden und zu den Mitgliedern des ehemaligen TTYP-Projektes entstanden. Mit diesen arbeitet das Team der VBL seit einiger Zeit eng zusammen, um einen Piloten für ein europäisches Tracking-System aufbauen zu können.


    Claudia Wegner-WahnschaffeClaudia Wegner-Wahnschaffe  ist Leiterin des Bereiches „Internationale Angelegenheiten und Verbandsarbeit“ im Vorstandsstab der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder sowie Projektleiterin für www.findyourpension.eu. Darüber hinaus besteht einer ihrer Arbeitsschwerpunkte in der Darstellung rechtlicher Sachverhalte in einer für den Kunden verständlichen Sprache. Diese Kombination bildete eine gute Grundlage für das Tracking-Projekt.

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