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    Einkommen & Vermögen

    Rund ums liebe Geld: So viel wird verdient.

    Einkommen & Vermögen | 7.3.2022 Drucken

    Zur Abwehr der Inflation bereit

    Die Inflation frisst Erspartes auf. Immer mehr Angebote mahnen zur Eile, um das zu verhindern. Profis empfehlen aber, sorgfältig Chancen und Risiken abzuwägen. 

    Jeder kann sie derzeit spüren. An der Supermarktkasse. An der Tankstelle. Die Inflation ist allgegenwärtig. In den letzten Monaten des Jahres 2021 stieg das Preisniveau um über fünf Prozent im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen. Mit 5,2 Prozent im November und 5,3 Prozent im Dezember wurden Werte erreicht, die es seit dem Wirtschaftsboom in den 90er Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr gab.

    Aber ist das wirklich ein Problem? Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte kürzlich, dass es „überhaupt keinen Grund für eine Inflationspanik“ gibt. Trotzdem nutzen immer mehr Finanzanbieter die Kombination aus momentan hoher Preisdynamik und drohenden Strafzinsen gern als Verkaufsargument für nicht selten teure und riskante Produkte. Gerade langfristige Sparer, die für einen angenehmen Lebensabend vorsorgen oder über Jahrzehnte Vermögen für Kinder bilden wollen, sollten die Inflation wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber statt Eile ist eine sorgfältige Suche nach soliden Anlageklassen angeraten.

    Klassikern droht Schwindsucht

    „Inflation ist immer eine Gefahr für angespartes Vermögen“, sagt Stefan Eberhardt, Geschäftsführer der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung GmbH aus Villingen-Schwenningen. Vor allem dann, wenn es vorrangig in nominale Werte investiert sei. Mit anderen Worten, wer auf Klassiker wie das Sparbuch, Tagesgeld oder die Garantie einer Lebensversicherung setzt, bekommt praktisch unter dem Strich keinen realen Ertrag. Erspartes kann dort bei einer hohen Inflationsrate schnell an Kaufkraft verlieren.

    Kaufkraft schwindet beträchtlich

    Ein Rechenbeispiel macht klar, dass es sich hier nicht um Peanuts handelt. Für 100.000 Euro, die zinslos auf einem Konto bei fünf Prozent jährlichen Preissteigerungen liegen, gibt es in 15 Jahren noch nicht mal mehr die Hälfte der Waren und Dienstleistungen. Die Kaufkraft entspricht dann rechnerisch nur noch dem, was man sich heute für 48.101,71 Euro leisten kann. „Wer sein Geld verleiht und damit nur niedrige oder keine Zinsen vereinnahmen kann, zählt zu den großen Verlierern“, warnt Anlagefachmann Stefan Eberhardt. Er rät in einer Inflationssituation stattdessen, in Eigentum zu investieren.

    Sachwerte als Inflationsschutz

    Sachwerte, wie Immobilien, Gold oder gefragte Sammlerstücke, gelten als guter Schutz, um Vermögen in Inflationszeiten zu erhalten. Auch Aktien, die im Endeffekt Anteile am Produktivkapital sind, zählen zu den Sachwerten. „Aber nicht alle kommen mit einem steigenden Preisniveau gut zurecht“, sagt Anton Vetter, Vorstand der BV & P Vermögen AG aus Kempten. Attraktiv seien in solch einer Situation besonders Papiere von Unternehmen, die eine führende Position in ihrem Bereich haben. Sie können höhere Kosten an ihre Kunden weitergeben.

    Mix aus verschiedenen Anlageklassen

    Unabhängige Finanzexperten wie er setzen zur Stabilisierung eines Investmentportfolios jedoch nicht nur auf einzelne Aktien. Stattdessen wählen sie eine Mischung verschiedener Anlageklassen. Sie kombinieren zum Beispiel einen Mix von Qualitätsaktien mit inflationsgesicherten festverzinslichen Papieren und einer Goldquote von fünf bis zehn Prozent. „Aus lauter Angst vor Inflation und Strafzinsen gar kein Geld mehr schnell verfügbar zu haben, ist auch keine gute Idee“, fügt Anton Vetter hinzu.

    Nur weil die Inflation langfristig an der Kaufkraft von Erspartem knabbert, gilt es trotzdem immer sorgfältig die Chancen und Risiken im persönlichen Gesamtvermögensaufbau abzuwägen. Auf gar keinen Fall sollten Anleger jetzt aus Inflationspanik jeden auf den ersten Blick appetitlichen Köder schlucken, der angeboten wird.

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