Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 4.9.2018 Drucken

    Keine Kinder = keine Enkel

    Die Relationen zwischen den erwerbsfähigen und rentenberechtigten Personen lassen sich bereits heute für die nächsten Jahre oder gar Jahrzehnte verhältnismäßig genau voraussagen.

    Doch oftmals werden die offensichtlichen demografischen Entwicklungstendenzen gar nicht wahrgenommen. Viel lieber klammern Politik und Öffentlichkeit an der Hoffnung, den demografischen Wandel noch aufhalten zu können.

    Eine stark schrumpfende und zugleich alternde Bevölkerung

    „Handlungsbedarf besteht deswegen auf mittlere Sicht vor allem bei der Anpassung an den demografischen Wandel“, so Joachim Ragnitz, Wirtschaftswissenschaftler am ifo Institut – Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. In der aktuellen Studie „Keine Kinder = keine Enkel: Zur Langfristigkeit demografischer Entwicklungen“ des ifo-Instituts untersucht Joachim Ragnitz verschiedene Lösungsmöglichkeiten, sich dem demografischen Wandel anzupassen. Hierzu wurden anhand von Daten aus dem Jahre 2015 Modellberechnungen durchgeführt, die den Wandel der Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten nahezu genau zeigen.

    Rapides Schrumpfen der Bevölkerung

    Die Bevölkerung in Deutschland wird etwa bis zum Jahr 2030 noch konstant bleiben, dann jedoch rapide schrumpfen. Grund dafür ist das dann beginnende Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er. Verstärkt durch die unter dem Bestandserhaltungsniveau liegende Geburtenrate von 1,5 Kinder pro Frau. So kommen auf 100 Personen im gebärfähigen Alter lediglich 75 Kinder, in der nächsten Generation wiederum nur noch 56 Kinder. Wie die Berechnungen zeigen, ist eine solche Bevölkerungsdynamik bei der aktuellen Situation unumgänglich.

    Zuwanderung als Lösung des Problems?

    Zuwanderungen können zwar kurzfristig dem Rückgang der Bevölkerung durch direkten Einfluss auf die Bevölkerungszahl sowie die Geburtenrate entgegenwirken, auf lange Sicht jedoch altern auch diese und haben dann den umgekehrten Einfluss auf den Altenquotienten. Zwar könnte eine Zuwanderung von 100.000 pro Jahr die Abnahme der Bevölkerung mildern, aber nicht vermeiden. Das Problem der Nachhaltigkeit der umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme würde weiterhin bestehen bleiben.

    Von der Vergangenheit bestimmt

    Eine Steigerung der Geburtenrate würde sich zunächst kaum bemerkbar machen, da die geburtenschwachen Jahrgänge nicht einfach ausgeglichen werden können. Sie hätte erst dann einen positiven Effekt, wenn die Kinder selbst ins erwerbsfähige Alter kommen. Dies hätte also erst langfristig den gewünschten Erfolg, frühestens ab dem Jahr 2035. Die demografische Entwicklung der nächsten Jahre ist zu einem großen Teil von der Vergangenheit geprägt. Diese lässt sich nicht einfach ändern.

    Fazit: Anpassung an den demografischen Wandel

    Die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Bevölkerungsdynamik lassen sich weder durch familienpolitische Maßnahmen noch durch verstärkte Zuwanderung vermeiden. Dennoch sind eine Steigerung der Geburtenrate sowie eine verstärkte Zuwanderung unumgänglich. Zudem müssen die zunehmenden Kosten gerecht und gleichmäßig auf die erwerbstätige Generation aufgeteilt oder eine höhere Belastung der Rentner in Erwägung gezogen werden.

    Es mangelt also keinesfalls an Lösungsansätzen, besser mit den Herausforderungen des demografischen Wandels umzugehen, sondern ist vielmehr ein Problem der Umsetzung in der Politik und Gesellschaft. Die Gefahr besteht darin, dass auch in dieser Legislaturperiode keine Lösung der Probleme gelingt. Aufgrund von kurzfristigem Denken und Orientierung der Politik an den Wählerstimmenmehrheiten.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Welche Folgen hat der demographische Wandel?

      Der demographische Wandel findet unaufhaltsam statt. Durch ihn entstehen massive Probleme für das deutsche Rentensystem. Die geplante Finanzierung ist nach jetzigem Stand nicht tragbar. Die Lebenserwartung steigt und steigt. Damit stehen die Deutschen vor einem Problem: Immer weniger Beschäftigte müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Das Umlageverfahren der gesetzlichen Rente kann diese Entwicklung auf Dauer […]

      Artikel lesen
      Ruhestand

      Weckruf für die Rentenpolitik weltweit

      Ein White Paper mit dem Titel „Globale demografische Entwicklungen & Auswirkungen auf die Altersvorsorge“ veröffentlichte kürzlich State Street Global Advisors. Es ist ein Weckruf für die Rentenpolitik weltweit. Darin werden zusätzliche politische Maßnahmen gefordert, um die Rentensysteme an die demografische Realität anzupassen. Die medizinischen und gesundheitlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, dass Menschen […]

      Artikel lesen

      Griff in Taschen der Rentenversicherten und Steuerzahler

      Während die von der Regierung eingesetzte Rentenkommission tagt, um Vorschläge für eine Perspektive nach 2025 zu entwickeln, greift Bundesminister Heil ungeniert den Rentenversicherten und Steuerzahlern in die Tasche. Arbeitsminister Hubertus Heil. Da beschenkt er kurz nach Beginn der parlamentarischen Sommerpause die hitzegeplagten Deutschen mit einem 32 Milliarden Euro schweren Rentenpaket. Nun erntet er dafür massiven […]

      Artikel lesen