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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 14.1.2021 Drucken

    Wirksame Rezepte gegen Greenwashing

    ESG ist in aller Munde. Aber laut einer Diskussionsveranstaltung des Datenanbieters Morningstar hakt es an objektiven Datengrundlagen, inwieweit Finanzprodukte tatsächlich nachhaltig sind.

    Hilfreich ist für Investoren der Nachweis, dass Vermögensmanager mit einem führenden, auf Nachhaltigkeit spezialisierten Researchhaus zusammenzuarbeiten. So lässt sich Greenwashing vermeiden.

    Greenwashing

    Nachhaltigkeit ist das herausragende Thema in der Geldanlage in Gegenwart und Zukunft. Wie könnt es auch nicht so sein? So hat sich schon im Jahr 2015 die Weltgemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen (UN) unter dem Titel „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (englisch „Sustainable Development Goals“, SDG) für eine bessere Zukunft verpflichtet. Das sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Der offizielle deutsche Titel lautet „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (kurz: Agenda 2030).

    Klare Auskunft, ob Finanzprodukte nachhaltig sind

    Die sogenannten ESG-Kriterien („Environmental, Social, Governance“ – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) definieren die spezifischen Bereiche, in denen Unternehmen und Organisationen aller Art Nachhaltigkeit ausüben können, seien es Investitionen in erneuerbare Energien, ein effizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen, hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz oder auch transparente Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Bestechung sowie die Verankerung des Nachhaltigkeitsmanagements auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene.

    Die Politik forciert dies. So will die EU-Kommission beispielsweise beim Klimaschutz die Finanzwirtschaft in die Pflicht nehmen, wie sie im 2018 veröffentlichten Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ deutlich macht. Mit dem Aktionsplan hat die EU-Kommission einen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, um das Finanzwesen auf mehr Nachhaltigkeit zu trimmen. Die EU-Verordnung für nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor gilt bereits ab 10. März 2021. Die Anbieter müssen dann klar Auskunft geben darüber, inwieweit Finanzprodukte nachhaltig sind. Ein weiteres Ziel der EU ist es, Investoren einen Kriterienkatalog an die Hand zu geben. Er hilft ihnen, nachhaltige Investments zu identifizieren und ein einheitliches Klassifikationssystem zu schaffen, welche Wirtschaftstätigkeiten wirklich als „nachhaltig“ angesehen werden können.

    Nur ein Zehntel der Daten ist nachprüfbar

    Das Problem: Laut einem aktuellen Bericht der Fachzeitschrift „Fonds professionell“ über eine Diskussionsveranstaltung des Datenanbieters Morningstar hakt es aber an objektiven Datengrundlagen, inwieweit Finanzprodukte nachhaltig sind. „Die Annahme geht dahin, dass nur zehn Prozent der Daten tatsächlich nachprüfbar sind und 90 Prozent geschätzt werden“, sagt Stephan Bredt, Abteilungsleiter Wirtschaftsordnung, Finanzdienstleistungen, Börsen bei der Landesregierung Hessen. Man arbeite daran, diesen Datenengpass im Rahmen eines verbesserten Meldesystems zu beheben. Er verwies auf den „Green and Sustainable Finance Cluster“, an dem auch Regulatoren und Börsen mitarbeiten.

    Strenge Bewertung für alle Wertpapiere

    Das bedeutet, dass nachhaltige Investoren besonders auf die präzise Bewertung der Nachhaltigkeitskriterien achten müssen, damit die Vorgaben der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie wirklich erfüllt werden können. Das Risiko von Greenwashing sollte bestmöglich vermieden werden, indem eben alle Wertpapiere im Anlageportfolio streng nach ESG-Kriterien ausgewählt werden und die Einhaltung dieser ESG-Kriterien jederzeit nachvollziehbar ist.

    Zusammenarbeit mit spezialisierten Researchhäusern

    Hilfreich ist für Investoren der Nachweis, dass Manager mit einem führenden, auf Nachhaltigkeit spezialisierten Researchhaus zusammenarbeiten. Auf diese Weise können sie sich bei ihren Investmententscheidungen absichern. Ein Beispiel dafür ist das Researchunternehmen ISS-oekom. Deren ESG-Analysen führen für die Anleger zu einer hohen Transparenz bei Nachhaltigkeitskonzepten. Die Einhaltung der ESG-Kriterien lässt sich jederzeit bei allen Investmententscheidungen nachvollziehen. Das hilft bei der Prüfung, inwieweit Finanzprodukte tatsächlich nachhaltig sind und nicht nur Greenwashing betrieben wird.


    Gastautor Dyrk Vieten ist Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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