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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 28.10.2021 Drucken

    Rezepte für risikoaverse Anleger

    Risikolose Anlagen sind heute in vielen Fällen mit automatischen Verlusten verbunden.

    Deutsche Anleger setzen dennoch eher auf Sicherheit. Sie verbinden damit Spar- und Anlageinstrumente, die seit einigen Jahren kaum noch Wertsteigerungen erzielen oder sogar Kosten verursachen.

    Für die meisten privaten Anleger ist es sinnvoll, zunächst eine Prioritätenliste aufzustellen. Damit schaffen sie Klarheit, welche Anlagesummen für bestimmte kurzfristige Ziele zur Verfügung stehen müssen und welche Summen für einen etwas längeren Zeitraum angelegt werden können. Notwendige Liquidität sollte bei Privatpersonen eigentlich keinen zu hohen Anteil am Gesamtportfolio einnehmen. Meist reichen zwei bis drei Nettogehälter. Bei Immobilieneigentümern ist es etwas mehr.

    Auch wenn man der Auffassung ist, dass Aktien eine wesentliche Rolle bei der Portfoliostrukturierung spielen, muss man akzeptieren, dass es Anleger gibt, die sehr risikoavers sind. Dann bleibt es zwangsläufig bei einem eigentlich zu hohen Anteil an fast zinsloser Liquidität in Kombination mit verzinslichen Anleihen mit kürzeren Laufzeiten und einer kleineren Beimischung von internationalen Aktien, die mit Absicherungskomponenten ergänzt werden können. Bei solchen Strukturen muss dem Anleger allerdings klar sein, dass er nach Kosten und Steuern vielleicht ein bis zwei Prozent Rendite pro Jahr erwarten kann.

    Verschiedene Ansätze kombinieren

    Das Vermögen, das nicht sofort zur Verfügung stehen muss, sollte möglichst breit diversifiziert werden. Bei kleineren Summen reichen dafür bereits drei bis vier Investmentfonds aus. Gegebenenfalls erfolgt die Kapitalanlage über einen befristeten Sparplan. Letzteres reduziert das Timingrisiko. Eine Aktienkomponente von wenigstens 30 Prozent am Gesamtportfolio ist trotzdem sinnvoll. Außerdem gibt es Fondsmanager, die ihre Aktienbestände absichern, so dass weniger Schwankungen entstehen. Wer reine Rentenlösungen vorzieht, kann einen Blick auf das Angebot der französischen Investmentgesellschaft ANAXIS werfen, die ausschließlich auf Anleihen spezialisiert ist und vor allem auf Laufzeitenfonds und Fonds mit kurzer Duration setzt. Hauptziel ist es, starke Schwankungen zu vermeiden. Das ist in der Vergangenheit auch gut gelungen.

    Aber auch Mischfonds mit einem Aktienanteil von nur 30 bis zu 50 Prozent konnten in den letzten Jahren mit vergleichsweise niedrigen Volatilitäten und ordentlichen Renditen aufwarten. So entwickelten sich bewährte Strategien wie Clartan Patrimoine, DJE – Zins & Dividende, Raiffeisen – Nachhaltigkeits Mix, Siemens Diversified Growth und auch unser flexibler, hauseigener Mischfonds P&K-Balance recht ordentlich, ohne Anlegern schlaflose Nächte zu bereiten.

    Garantieprodukte eher meiden

    Vor allem in Deutschland haben Privatanleger eine große Affinität für alles, was mit dem Begriff Garantie versehen ist. Das erklärt unter anderem auch die hohen Volumina, die noch in Lebens- und Rentenversicherungen investiert sind. Nach der Finanzkrise boten Banken und Investmentgesellschaften Anlegern verstärkt Garantiefonds mit einer vorgegebenen Laufzeit und festem Rückzahlungspreis an. Vielen Privatanlegern ist wahrscheinlich bis heute nicht klar, dass solche Fonds, je nach Zinsniveau, zu 80 bis 95 Prozent aus sogenannten Null-Kupon-Anleihen/Zerobonds bestehen, bei denen die Rendite durch die Differenz von Emissionskurs und Fälligkeitsbetrag zustande kommt.  Nur der kleine Rest besteht aus einer Aktienkomponente, die meist aus Optionen auf Indices besteht.

    Es war daher fast egal, ob man einen Garantiefonds auf Rohstoffe, europäische Aktien oder einen internationalen Aktienkorb gekauft hat. Diese Papiere reagieren extrem empfindlich auf Zinsänderungen am Kapitalmarkt. Das war auch der Grund, warum ihre Kurse während der Phase der fallenden Zinsen relativ stark angestiegen sind und sich Garantiefonds dadurch positiv entwickelten. Neben dem Ausgabeaufschlag war häufig noch eine zusätzliche Gebühr für einen vorzeitigen Verkauf fällig.

    Rentenfonds mit langer Duration in Kombination mit Geldmarktfonds wären in der Phase von 2008 bis 2015 allerdings eine genauso effektive, aber kostengünstigere Variante für diese Klientel gewesen. Aktuell sollten Anleger Anleihen mit langer Laufzeit bzw. entsprechende Rentenfonds eher meiden. Schon leicht ansteigende Zinsen können zu starken Kursverlusten bei diesen Wertpapieren führen.

    Höhere Kosten bei Wertsicherung

    Auch bei Wertsicherungsfonds geht häufig der Großteil des Kapitals in Rentenpapiere. Die Aktienquote ist meist niedrig. Diese Fonds ähneln defensiven Mischfonds sehr. Mit einem Unterschied: Nähert sich das Fondsvermögen der vorgegebenen, maximalen Verlustgrenze, wird der Aktienanteil entweder deutlich reduziert oder mittels Verkaufsoptionen gegen weitere Verluste abgesichert. Andere Wertsicherungsfonds legen den Großteil des Fondsvermögens in Aktien oder Index-Zertifikaten an, die mit Verkaufsoptionen (Puts) gegen Kursverluste abgesichert werden. Das soll zumindest eine Verlustbegrenzung bringen. Die Kosten solcher Fonds sind meist höher als bei den klassischen Strategien. Außerdem ist es für einen Privatanleger oft schwierig, die Wertentwicklung einzuschätzen.

    Fazit: Kombinationen aus den ca. 11.000 bereits vorhandenen Investmentfonds und weiteren 1.200 ETF sind absolut ausreichend, um unterschiedlichste Strukturen abzubilden, die die klassischen Parameter Liquidität, Sicherheit, Rendite und mittlerweile auch Nachhaltigkeit berücksichtigen. Je nach Priorität lassen sich damit auch die gewünschten Schwerpunkte setzen.


    Andreas Görler

    Gastautor Andreas Görler ist Senior-Wealth-Manager und zertifizierter Fachmann für nachhaltige Investments bei der -Wellinvest- Pruschke & Kalm GmbH. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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