Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 31.7.2019 Drucken

    Rentenlücke abhängiger vom Arbeitsmarkt als vom Rentensystem

    Rentenlücken resultieren vornehmlich aus dem Erwerbsleben selbst und werden weniger durch das jeweilige Rentensystem bestimmt.

    Darüber hinaus sind in Deutschland die Renten von Arbeitnehmern deutlicher von den Gehältern abhängig als in anderen Staaten Europas. Geschlechtsbezogene Gehalts- und Rentenunterschiede wiederum – also Gender Pay Gap und Gender Pension Gap – weisen keine länderübergreifenden Muster auf.

    Gender Pension Gap in EuropaAllerdings erhalten Männer in nahezu allen betrachteten Ländern höhere Renten als Frauen. Diese und weitere Ergebnisse dokumentiert eine jüngst veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. So existiert in Estland fast kein Unterschied zwischen der Rentenhöhe für Frauen und Männer. Ohnehin zählen osteuropäische und skandinavische Länder zu den Staaten mit einer eher gering ausgeprägten Rentenlücke. Spitzenreiter ist Luxemburg mit 74 Prozent. Auffällig in Deutschland: die geschlechtsspezifische Rentenlücke im Osten ist gegenüber der im Westen nicht einmal halb so groß.

    Erwerbstätigkeit spielt eine große Rolle

    Die Studienautoren machen für die Rentenlücken zwischen Männern und Frauen vor allem arbeitsmarktbezogene Faktoren wie Erwerbstätigenquote, Teilzeitbeschäftigungsquote und den Stundenlohn verantwortlich. Je größer die Unterschiede ausfielen, desto größer war im Durchschnitt später auch die Rentenlücke. Die Ergebnisse der Analyse zeigen weiterhin, dass in Ländern, in denen Frauen im Vergleich zu Männern Ende der 90er Jahre sehr viel weniger erwerbstätig waren, auch die Rentenungleichheit zwischen den Geschlechtern viele Jahre später besonders ausgeprägt ist. Beispielhaft führt die Studie dazu Spanien, Italien, Griechenland, Luxemburg und Irland auf. Im Gegenzug ist die Rentenlücke in Ländern mit kleineren Unterschieden in der Erwerbstätigenquote – zum Beispiel in Estland, Dänemark und im Osten Deutschland – geringer.

    Angleichung simuliert

    In die Berechnung gingen die drei Säulen der Alterssicherung ein: die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge. Die Autoren untersuchten die finanzielle Situation von Personen ab 65 Jahren, einschließlich jener ganz ohne Renteneinkommen. Untersucht wurde auch, welchen Einfluss eine Angleichung von Erwerbstätigkeits- und Teilzeitquote hätte. Dafür simulierten die Forscher den Wegfall von geschlechtsabhängigen Differenzen im Zusammenhang mit Vollzeit oder Teilzeit. In der Simulation führte dies dazu, dass der jeweilige Gender Pension Gap im Durchschnitt um sieben (gleiche Erwerbstätigkeitsquote) beziehungsweise zehn Prozentpunkte (Wegfall von Unterschieden bei Teilzeitjobs) sank.

    Ausbau der Beschäftigung von Frauen

    Da in nahezu allen untersuchten europäischen Ländern Frauen im Durchschnitt deutlich geringere Renten als Männer erhalten, sehen die Studienautoren diese Staaten in der Pflicht, durch steuer- oder familienpolitische Maßnahmen die Erwerbsbiografien von Frauen zu stärken. Vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine gezielte Unterstützung in Erziehungs- oder Pflegezeiten könnten dazu führen, die Erwerbstätigenquote bei Frauen zu erhöhen. Ähnliches gilt für die Schaffung von Anreizen, um aus Teilzeit-Arbeitsverhältnissen in Vollzeitstellen zu wechseln. Für Deutschland sehen die Studienautorinnen auch die Streichung des Ehegattensplittings als geeignetes Mittel, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu fördern.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema
      Arbeit

      Arbeitsmarkt benachteiligt immer noch Frauen

      Wenn es um den Zugang zu Arbeit geht, gibt es zwischen den Geschlechtern immer noch erhebliche Unterschiede. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht, der von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) veröffentlicht wurde. Während weltweit nicht einmal jede zweite Frau (49,4 %) arbeitet, sind im Gegensatz dazu drei Viertel der Männer (76,1 %) erwerbstätig. Dennoch ist erkennbar, dass sich in […]

      Artikel lesen
      Schweizer Flagge

      Der Gender Pension Gap in der Schweiz

      Wie in vielen anderen entwickelten europäischen Staaten ist auch in der Schweiz ein deutlicher geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Altersrente,  der sogenannte Gender Pension Gap festzustellen. Das zeigt eine unlängst vorgestellte Studie. Sie liefert mit einer detaillierten Auswertung Zahlen, die in dieser Tiefe in der Schweiz bisher noch nicht erhoben wurden. Analysiert wurden die Renten von […]

      Artikel lesen
      Rente_63_Uhr_Rentenzugang

      Abschlagsfreie Rente wird im Osten häufiger gewählt

      Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren wird in den neuen Bundesländern stärker genutzt – das zeigen aktuelle Zahlen exemplarisch für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. So teilte die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland mit, dass 2018 in diesen drei Bundesländern 43,5 Prozent der Altersrentner abschlagsfrei ab 63 Jahren in den Ruhestand gingen. In den alten Bundesländern hingegen nutzten […]

      Artikel lesen