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    Einkommen & Vermögen

    Rund ums liebe Geld: So viel wird verdient.

    Einkommen & Vermögen | 13.1.2022 Drucken

    Pockid: Starthelfer beim Umgang mit Geld

    Die Vermittlung von Wissen rund ums Geld findet in der Schule nur ansatzweise statt. Start-ups springen in diese Lücke und bieten Apps, die Kindern und Jugendlichen helfen, den Umgang mit Geld zu erlernen. Das DIA stellt in loser Folge einige davon vor. Heute: Pockid.

    Mit sieben Jahren schon ein eigenes Bankkonto? Das klingt übertrieben. Doch ab der Einschulung gibt es in vielen Familien für den Nachwuchs Taschengeld, meist als Bares. Aber es geht auch anders. Das Hamburger Start-up Pockid hat eine digitale Lösung entwickelt, die schon frühzeitig an Karte und Konto heranführt.

    Eine Befragung des DIA unter Jugendlichen zeigte, dass sie Finanzwissen und Finanzerfahrungen zumeist situativ erwerben und viel seltener „auf Vorrat“ anlegen. Einfaches Beispiel für solch eine Situation, die eine schnelle Lösung braucht: Wie lässt sich ein In-App-Kauf beim Lieblings-Online-Spiel bezahlen? Obwohl sich die meisten jungen Menschen selbstbewusst im Digitalen bewegen, müssen sie in diesem Fall auf die Unterstützung der Eltern, sprich deren Kreditkarte oder Paypal-Konto zurückgreifen. Das Start-up Pockid liefert seit dem vergangenen Jahr eine Lösung, mit der sie selbstständig und digital mit ihren Finanzen umgehen können.

    Eltern eröffnen das Konto

    Pockid ist eine Kombination von Bankkonto, Banking-App und Mastercard. Teenager erhalten damit ein Einsteigerkonto mit enger Begleitung durch die Eltern. Diese müssen das Konto auch eröffnen. Erst ab 18 Jahren geht es ohne Eltern. Aber dann könnte der Nachwuchs auch ein Konto bei einer beliebigen Direkt- oder Neobank eröffnen. Gerade für unter 18-Jährige leistet dieses digitale Taschengeldkonto eine Starthelferfunktion. Es wird mit einer Banking-App geführt und funktioniert ausschließlich auf Guthabenbasis. Überziehung ausgeschlossen. Dazu gibt es eine physische und virtuelle Debitkarte, deren Umsätze direkt und sofort vom Konto abgebucht werden.

    Auffüllung per Taschengeld-Assistenten

    Wesentlicher Vorteil der App: Die Eltern können alle Schritte gut verfolgen. Sie besitzen einen eigenen Internetzugang zum Konto. So sind sie immer im Bilde, wofür der Nachwuchs sein Taschengeld ausgibt. Über den Internetzugang ist auch die Aufladung des Kontos möglich. Dafür gibt es sogar einen Taschengeld-Assistenten, der mittels Dauerauftrag regelmäßig für die Zahlung des Taschengeldes sorgt. Auch eine elterliche „Notbremse“ ist eingebaut: Die Debit-Karte lässt sich online einfrieren oder sperren. Einzahlungen erfolgen in Echtzeit. Wenn es also mal schnell gehen muss, kann für entsprechendes Guthaben im Handumdrehen gesorgt werden. Das Banking-Konzept lässt sich ein wenig mit dem begleiteten Fahren beim Führerschein ab 16 vergleichen. Die Kids sammeln im Verbund mit den Eltern ihre ersten Erfahrungen beim Banking.

    Kostenfreie Konten – so lange der Vorrat reicht

    Pockid gibt es in zwei Kontomodellen: Neo Beginner und Neo Pro. Regulär kostet ersteres 2,99 Euro im Monat. Das anspruchsvollere Modell, das zum Beispiel keine Limits bei der Höhe von Guthaben und einzelnen Ausgaben besitzt sowie Bargeldabhebungen zulässt, wird mit 6,99 Euro bepreist. Derzeit wirbt Pockid allerdings in einer Aktion mit Kostenfreiheit. Witzigerweise ist diese Aktion mit der Fußnote „So lange der Vorrat reicht“ zeitlich begrenzt. Sollte Neo Beginners als Einsteigermodell mit kleinen Beschränkungen kostenfrei bleiben, wäre es ein kostengünstiger Starthelfer für Teens. Das Modell Pro finden die Verbraucherschützer von Stiftung Warentest zu einem Preis von 6,99 Euro für Minderjährige zu teuer. Da gebe es günstige und kostenlose Angebote bei vielen anderen Banken. Dort aber wahrscheinlich ohne schicke Banking-App.

    Was passiert, wenn die Kunden volljährig werden?

    Pockid unterscheidet sich von den meisten Banken darin, dass es schon um sehr junge Kunden wirbt (Mindestalter sieben Jahre). Die Pockid-Macher hoffen natürlich, dass viele von ihnen bleiben, wenn diese volljährig werden. Dann lässt sich das Konto von den Eltern problemlos auf den Nachwuchs übertragen. Ein Kontowechsel erübrigt sich. Ausdrücklich spricht das Start-up auch von Konto und Karte „für junge Erwachsene“. Ab 18 konkurrieren um die Pockid-Kunden dann aber alle Online- und Neobanken. Mit Abrieb ist zu rechnen.

    Ansprache der jungen Zielgruppe auf TikTok

    Wagniskapital-Stifter geben dem Modell trotz dieser Gefahr eine Zukunft. So stiegen im November vergangenen Jahres mit Cavalry und Vorwerk Ventures zwei größere Investoren ein. Nach Kenntnis des immer ausgesprochen gut informierten Fintech-Branchendienstes Finance FWD gab es vier Millionen Euro frisches Kapital für die Teenager-Bank. Der Branchendienst macht in diesem Zusammenhang auf eine interessante Parallele aufmerksam. Die in Deutschland marktführende Neobank N26 hatte vor Jahren unter dem Namen „Papayer“ mal ein ähnliches Produkt geplant wie Pockid. Dann entschied man sich aber für Erwachsene als die lukrativeren Bankkunden und passte das Angebot noch vor dem Launch an diese Zielgruppe an.

    Das muss aber nicht bedeuten, dass N26 und andere Neobanken das Marktsegment der ganz jungen Kunden nicht doch angreifen. Dafür will sich Pockid wappnen und zur ersten Anlaufstelle der Zielgruppe Teenager mausern. Zu diesem Zweck ist auch ein knappes Dutzend Mitarbeiter bei TikTok aktiv.

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