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    Einkommen & Vermögen | 27.1.2022 Drucken

    Beyond Saving: Upgrade für die Finanzbildung

    Die Vermittlung von Wissen rund ums Geld findet in der Schule nur ansatzweise statt. Start-ups springen in diese Lücke und bieten Apps, die jungen Menschen helfen, die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen. Das DIA stellt in loser Folge einige davon vor. Heute: Beyond Saving.

    Gründer von Start-ups haben meist eine Mission. So auch die Mannschaft um Martin Klatt. Das 2020 gestartete Unternehmen Beyond Saving soll ein Upgrade für die Finanzbildung liefern. Dafür launcht das Start-up Mitte Februar auch eine eigene App, die sich das DIA vorab schon mal anschauen konnte.

    Als Zielgruppe hat das Team aus Potsdam Berufseinsteiger und Finanzanfänger zwischen 20 und 40 Jahren ausgemacht, legt aber Wert auf die Feststellung, dass Finanzbildung im Grunde genommen ein „Menschenrecht“ für alle sei. Wer mit solch hehrem Anspruch und dem Versprechen einer Revolution in der Finanzbildung antritt, muss schon einiges liefern.

    Das Angebot von Beyond Saving stammt aus dem klassischen Instrumentenkasten der Wissensvermittlung, allerdings kurzweilig und unterhaltsam präsentiert. So kommt ein Trio zum Einsatz, das aus Guides & Tests, Kurse & Coaching sowie Finanztools, zu denen sich dann im Februar noch die neue App gesellt, besteht.

    Appetizer für Online-Kurse

    Die Testberichte, die zum Beispiel einen guten Überblick über Finanz-Apps oder Vergleiche von ETF-Depots sowie Krypto-Apps liefern, sind informativ, in dieser oder ähnlicher Form aber auch bei Stiftung Warentest oder auf anderen Seiten im Netz zu finden. Sie übernehmen die Funktion eines Appetizers, der zum Kernangebot der Plattform führt, zum Online-Coaching und zu den Videokursen. Zwei Formate gibt es: eine Staffel mit zwölf Videos (1×1 der Finanzen) zu 24,95 Euro und einen Online-Kurs für Einzelpersonen oder Gruppen. Die Kosten für den individuellen Kurs erfährt man erst im Verlauf eines unverbindlichen Erstgesprächs. Damit ermitteln die Coaches den Kenntnisstand des Interessenten, seinen Fokus und den daraus resultierenden Aufwand für die Schulung.

    Droht dem Coaching das Honorarberater-Schicksal?

    Das Coaching ist auch für Gruppen möglich. Dann kostet die Teilnahme 399 Euro. Mit den Kursen vor allem will sich Beyond Saving finanzieren. Zwei weitere Einnahmequellen sollen die Lizenzierung von Inhalten für Firmen (zum Beispiel Videoproduktion) und ein Affiliate-Modell, das auf die Testberichte aufsetzt, erschließen. Ob und wie diese Finanzquellen sprudeln werden, muss sich sicherlich erst noch zeigen. Beim Coaching besteht die Gefahr, dass die Monetarisierung das gleiche Schicksal ereilt, das der Honorarberatung zu Finanzprodukten seit Beginn an widerfährt. Alle finden unabhängige und von Interessenskonflikten freie Beratung gut, aber kaum jemand nutzt sie, weil der separate Preis dann doch abschreckt.

    Nach Auskunft von Gründer und Geschäftsführer Martin Klatt besteht aber durchaus Bereitschaft, für Coaching zu zahlen. Ausschlaggebend dafür sei, dass sich hinter der Schulung keinerlei Vertriebsabsicht verstecke. Auch mit Firmen verhandelt das Start-up bereits. Warum sollten Arbeitgeber als Benefit nicht mal ein Finanzcoaching ihren Mitarbeitern spendieren statt der üblichen Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr?

    Virtuelle Litfaßsäule für Fakten und Tools

    In der dritten Abteilung befindet sich schließlich ein knappes Dutzend von Tools auf Excel-Basis, wie zum Beispiel ein Haushaltsbuch, ein Nettovermögensrechner, ein Sparplanrechner und ein Finanzielle-Freiheit-Rechner. Diese Finanztools sind kostenfrei. Den Download gibt es nach Eingabe von Name und E-Mail-Adresse. So baut sich das Start-up eine Kontaktbasis auf, die sicher auch für Werbezwecke genutzt werden kann. Unter den Tools sind ein paar pfiffige Ideen, wie zum Beispiele eine Tabelle, mit der eine passende ETF-Strategie aus zehn verschiedenen Musterportfolios ausgewählt werden kann. Da findet sich dann neben einem Portfolio nach dem Vorbild des norwegischen Staatsfonds auch ein „Pantoffelportfolio“. Die meisten dieser Tools gibt es allerdings auch auf anderen Seiten im Netz.

    Letzteres trifft übrigens auf viele Inhalte auf der Plattform zu. Doch Beyond Saving, so Klatt, besitze einen entscheidenden Vorteil: hier sei alles an einer Stelle zusammengeführt. Damit kommt er einer Idee ziemlich nahe, die das DIA in einer früheren Studie zur Finanzbildung geäußert hat: Es brauche eine Art virtuelle Litfaßsäule als zentralen Anlaufpunkt für Wissbegierige, die viele verschiedene Angebote bündelt.

    App startet voraussichtlich Mitte Februar

    Im Gespräch mit dem DIA kündigte er den Launch einer Lern-App an. Sie bietet in einer Übersicht 41 Videos, sortiert nach Themenbereichen, mit praxisorientiertem Wissen an. So gibt es zum Beispiel die Segmente „Private Finanzen“, „Börse & ETF“ und „Alternative Investments“. An jedes Video schließt sich ein kurzes Quiz mit fünf bis sechs Fragen an. Damit können die Nutzer spielerisch testen, was bei ihnen aus dem Video „hängengeblieben“ ist. Die App gibt es kostenfrei mit fünf bereits freigeschalteten Videos. Der Zugang zu den übrigen Videos erfolgt dann über einen In-App-Kauf.


    In der DIA-Studie „Finanzbildung mit Fundament: Fehlanzeige“ schlug die Autorin Nora Stampfl als optimale Form für die Vermittlung von Finanzbildung einen One-Stop-Shop für Finanzfragen vor. Dabei sollten Fragen im wörtlichen Sinne verstanden werden. Fragen, auf die Jugendliche und junge Erwachsene Antworten suchen. Ideal wäre eine Art „virtuelle Litfaßsäule“, die verschiedene Akteure mit ihren ohnehin schon vorhandenen Angeboten zusammenführt, schrieb sie seinerzeit.

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