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    Einkommen & Vermögen | 14.8.2018 Drucken

    Alleinerziehende besonders armutsgefährdet

    Jeder fünfte Familienhaushalt in Deutschland ist mittlerweile alleinerziehend. Armut, Verzicht und Überschuldung sind nicht selten die Folge.

    In Deutschland wächst die Gruppe der Ein-Eltern-Familien. Derzeit lebt in 1,5 Millionen Haushalten mindestens ein minderjähriges Kind bei lediglich einem Elternteil. Das ist jede fünfte Familie.

    Alleinerziehende Mütter sind besonders armutsgefährdetDas geht aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Überwiegend kümmern sich dabei die Mütter um den Nachwuchs. 88 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die Kinder, die bei ihrem Vater aufwachsen, sind zudem älter. Bei jedem dritten Single-Papa ist der jüngste Sprössling bereits zwischen 15 und 17 Jahren. Bei den Müttern ist das nur jeder fünfte. Auch haben alleinerziehende Frauen im Schnitt mehr im Haushalt lebende Kinder.

    Geringe Erwerbstätigkeit besonders bei Müttern

    Dass die Kinder überwiegend bei ihren Müttern aufwachsen, wirkt sich allerdings auf die Erwerbstätigkeit aus. 73 Prozent der alleinerziehenden Frauen mit einem unter 3-Jährigen gehen keiner Beschäftigung nach. Eine lange Elternzeit führt im Alter allerdings zu einer kleinen Rente. Im Ruhestand wird es dann meist knapp, da zusätzlich auch die Einnahmen des Partners wegfallen. Mehr als die Hälfte der nicht-erwerbstätigen Mütter wünscht sich jedoch Arbeit. Ein Drittel sieht sich aber aufgrund der Kindererziehung nicht in der Lage, einen Job auszuüben. Demgegenüber sind über zwei Drittel der alleinerziehenden Väter mit Kindern unter drei Jahren erwerbstätig. Das sind mehr als doppelt so viele. Wenn das jüngste Kind eingeschult wird, gleichen sich die Quoten zwischen den Geschlechtern an.

    Alleinerziehende Frauen arbeiten folglich seltener als alleinerziehende Väter. Darüber hinaus sind sie, wenn sie berufstätig sind, verstärkt in Teilzeitbeschäftigungen. Nur 42 Prozent der berufstätigen Single-Mütter arbeiten in Vollzeit. Bei den Vätern liegt der Wert bei 88 Prozent.

    Alleinerziehende überdurchschnittlich häufig von Armut bedroht

    Die geringere Erwerbstätigkeit führt automatisch auch zu einem kleineren Haushaltseinkommen. So haben Alleinerziehende durchschnittlich nur rund 967 Euro im Monat zur Verfügung. Das Pro-Kopf-Einkommen von Paaren mit Kindern beträgt hingegen 1.175 Euro. Ein-Eltern-Haushalte müssen daher mit knapp einem Fünftel weniger auskommen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie die Ausgaben für ihre Kinder allein tragen und nicht mit dem Partner aufteilen können. Unerwartete Zusatzausgaben sind daher für viele Alleinerziehende ein Problem. Es fehlt eine Notreserve, wenn beispielsweise mal das Auto kaputtgeht oder höhere Kosten beim Zahnarzt anfallen. Ein Drittel der Deutschen hat weniger als 1.000 Euro auf der hohen Kante. Bei Single-Eltern sind es doppelt so viele.

    Angesichts dieser Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass das Armutsrisiko von Alleinerziehenden besonders hoch ist. Unter ihnen gilt jeder Dritte als armutsgefährdet. Im Bundesdurchschnitt ist es hingegen jeder sechste. Eine Überschuldung des Haushalts ist nicht selten die Folge. Mehr als jede sechste Person, die eine Schuldnerberatung aufsucht, ist alleinerziehend. Insgesamt machen Alleinerziehende allerdings nur vier Prozent der Bevölkerung aus. Sie verschulden sich folglich viermal so häufig wie der Durchschnittsdeutsche.

    Alleinerziehende müssen auf vieles verzichten

    Die Doppelbelastung, gleichzeitig für die Kinder zu sorgen und den Lebensunterhalt zu verdienen, birgt dementsprechend ein besonders hohes finanzielles Risiko. Um zu sparen, muss daher auf vieles verzichtet werden, was anderen Familien ganz normal erscheint. Der schmalere Geldbeutel wirkt sich so zum Beispiel auf die Feriengestaltung aus. Knapp 40 Prozent der Ein-Eltern-Familien konnten sich im vergangenen Jahr keinen Urlaub leisten und blieben zu Hause. Noch erschreckender sieht es allerdings bei der Ernährung aus. So ist jeder siebte Alleinerziehenden-Haushalt finanziell nicht in der Lage, jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit zu sich zu nehmen.

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