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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 1.2.2021 Drucken

    Generation Mitte trägt vor allem die Pflegelast

    Die finanziellen Belastungen, die sich ergeben, wenn man selbst zum Pflegefall wird, fürchten viele Menschen. Doch die Last tragen auch und vor allem jene, die als Pflegende sich um Angehörige kümmern.

    Das zeigt die jüngste DIA-Studie 50plus. So beklagen weniger die Älteren und damit jene Gruppe, die besonders auf Pflege angewiesen ist, finanzielle Einbußen, sondern vor allem die jüngeren Generationen.

    Pflegelast

    Auf die Frage, wie groß oder klein die Einbußen wegen der Pflege sind, stuften jeweils knapp 60 Prozent der 18- bis 39-Jährigen die finanziellen Abstriche als groß ein. Mit steigendem Alter hingegen nimmt der Anteil jener, die große Einbußen erleben, kontinuierlich ab.

    Dieser demoskopische Befund lässt zwei Schlussfolgerungen zu: Zum einen empfinden die altersbedingt Pflegebedürftigen selbst ihre Situation weniger als finanziellen Verlust. Zwar müssen sie wohl auch in vielen Fällen ihre Alterseinkünfte ganz oder zum großen Teil für die Pflegekosten aufwenden oder gar mit der Grundsicherung im Alter eine Sozialhilfeleistung in Anspruch nehmen, das wird aber nur von knapp einem Fünftel der 60-Jährigen und Älteren als große finanzielle Einbuße betrachtet.

    Einkommensverzicht der Angehörigen

    Genau umgekehrt verhält es sich bei jenen, die für die Pflege ihre Erwerbszeit mehr oder weniger stark reduziert haben. Das ist zugleich der große Unterschied zur stationären Pflege. Während dort die Kosten für die Pflege komplett vom Pflegebedürftigen und dessen Versicherungen übernommen werden, funktioniert häusliche Pflege mit einer teilweisen indirekten Finanzierung durch die Angehörigen, indem sie zu Gunsten der Pflege freiwillig auf Einkommen verzichten.

    Große Bereitschaft zur Pflege

    Gleichzeitig ist die Bereitschaft, Angehörige zu pflegen, ausgesprochen groß. In der Umfrage zur DIA-Studie 50plus, die von INSA Consulere im vergangenen Jahr durchgeführt worden ist, gaben fast zwei Drittel der Befragten an, dass sie sich eine solche Pflege ganz oder zumindest zum Teil vorstellen können. Lediglich 17 Prozent sagten, Pflege komme für sie gar nicht in Betracht. Für weitere 13 Prozent steht eine solche Entscheidung nicht an, weil sie zum Beispiel keine Angehörigen haben.

    Die Pflege durch Angehörige ist für unsere alternde Gesellschaft ein tragendes Element. Viele Eltern sehen ihre Kinder sogar als eine Art Garant für einen möglichen Pflegefall. Das zeigen die Erwartungen im Zusammenhang mit der Alterspflege. Kinderlose gehen zu 40 Prozent davon aus, dass sie später mit einer guten Pflege rechnen können. Mit steigender Kinderzahl nimmt diese positive Erwartung zu. Unter Befragten mit vier und mehr Kindern rechnen nahezu zwei Drittel mit einer guten Alterspflege. Das klassische Generationenmodell, wonach im Verlauf des Lebens die Kinder später für die Eltern sorgen, scheint bei der Pflege noch zu funktionieren.

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