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    Betriebliche Altersversorgung

    Gemeinsam in einem Boot: So trägt der Arbeitgeber zur Rente bei.

    Betriebliche Altersversorgung | 21.3.2023 Drucken

    DAX 40: Entlastung bei Pensionsverpflichtungen

    Im Jahr 2022 ist das Pensionsvermögen im DAX 40 um rund 50 Milliarden Euro auf etwa 248 Milliarden Euro gesunken. Hauptursache hierfür sind die Kursverluste in nahezu allen Anlageklassen.

    Das zeigt eine Auswertung des Beratungsunternehmens Mercer. Der Rückgang wurde abgemildert durch die geänderte Zusammensetzung des DAX 40. An vier Stichtagen wurden insgesamt fünf Unternehmen ausgetauscht. Zwei davon, Beiersdorf und Siemens Energy, haben den DAX im März verlassen, wurden aber noch im selben Jahr wieder aufgenommen. Im Ergebnis haben somit Delivery Hero, HelloFresh und Puma den DAX verlassen. Daimler Truck Holding, Hannover Rück und Porsche AG wurden neu aufgenommen. Durch diese Änderungen hat sich das Pensionsvermögen um etwa sechs Milliarden Euro erhöht.

    Die tatsächlichen Kursverluste beliefen sich auf etwa 55 Milliarden Euro. Das waren 18 Prozent des Vermögens, das der Absicherung von Betriebsrenten dient. Der Rückgang fiel vor allem deshalb so markant aus, weil sowohl Aktien als auch Anleihen an Wert verloren, Letztere vor allem wegen der geldpolitischen Straffung und des damit verbundenen Zinsanstiegs. Bei Unternehmen, die auf längere Laufzeiten in ihrem Anleihenportfolio setzten, fielen die Verluste sogar noch höher aus. „Es kam für Investoren im Jahr 2022 also insbesondere darauf an, das Portfolio risikoärmer aufzustellen und den Verlust möglichst gering zu halten. Aufgrund der stark zinssensitiven Verpflichtungen konnten Pension-Investoren, trotz der sinkenden Assets, ihre Bedeckung merklich steigern,“ kommentiert Jeffrey Dissmann, Leiter Investment Consulting in Deutschland bei Mercer.

    Höhere Inflation bringt höhere Rentendynamik

    Insgesamt sank 2022 der bilanzielle Wert der Pensionsverpflichtungen nach dem Rechnungslegungssystem IFRS von 412 Milliarden Euro um gut 100 Milliarden Euro auf etwa 309 Milliarden Euro deutlich. Dieser Wert war zusätzlich zur Zinsänderung durch zwei weitere Faktoren beeinflusst. So erhöhte die geänderte Zusammensetzung des DAX 40 zunächst die Pensionsverpflichtungen um acht Milliarden Euro. Zudem mussten die Unternehmen aufgrund der stark gestiegenen Inflation die Annahme für die Rentendynamik deutlich anheben, was nach den Berechnungen von Mercer versicherungsmathematisch eine Veränderung von etwa zehn Milliarden Euro ausgemacht haben dürfte.

    Im Zusammenhang mit den Zinsschritten der Notenbanken zur Inflationsbekämpfung kam es allerdings zu einer signifikanten Erhöhung des Rechnungszinssatzes. Dies führte zu hohen versicherungsmathematischen Gewinnen, die auch der Haupttreiber für die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen waren. „Bedingt vor allem durch den Ukrainekrieg hat sich das Zinsniveau im Jahr 2022 volatil, aber vor allem nach oben entwickelt. Zum Jahresende haben wir den höchsten Monatsendstand seit über zehn Jahren erreicht“, erläutert Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer Deutschland.

    Keine langfristige Entlastung für Unternehmen

    Die versicherungsmathematischen Gewinne aufgrund der Zinsentwicklung sind zwar erfreulich für die Unternehmen, spiegeln aber nur die rein bilanzielle Bewertung wider. Da die Verpflichtungen selbst in der Regel nicht zinsabhängig sind, ergibt sich aus der Zinsentwicklung keine tatsächliche langfristige Entlastung der Unternehmen. Anders dagegen ist die Situation bei den versicherungsmathematischen Verlusten aufgrund der Anhebung der Rentendynamik. Diese Erhöhung von etwa zehn Milliarden Euro bildet die in den nächsten Jahren deutlich erhöhten Rentenanpassungen ab, die zu einer Erhöhung der tatsächlichen Zahlungen führen werden. Der Rückgang der Pensionsverpflichtungen aufgrund der Zinsentwicklung verdeckt also das zusätzlich erwartete Verpflichtungsvolumen aufgrund zukünftiger Anpassungen und zeigt letztlich nur scheinbare Entlastungen.


    Die neue Analyse ist eine Aktualisierung der Schätzung, die Mercer Anfang des Jahres erstellt hatte. Anders als im Januar handelt es sich nun um eine deutlich genauere Hochrechnung. Sie gründet sich auf die bis Mitte März veröffentlichten Geschäftsberichte der DAX-40-Unternehmen.

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