Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 28.11.2020 Drucken

    Abfindung vor Inflation und Negativzinsen schützen

    Ingo Fischer, Direktor bei der Bayerische Vermögen AG in München, erklärt, worauf zu achten ist, wenn große Summen den Jobausstieg ermöglichen sollen.

    Was ist momentan ein typischer Abfindungsfall aus Ihrer Praxis?

    Zum Beispiel ein leitender Angestellter Ende 50 aus der Automobilbranche, dem im Zuge von betrieblichen Umstrukturierungen eine Abfindung in Höhe von 150.000 Euro angeboten wird. Er unterschreibt einen Aufhebungsvertrag zum Jahresende und steht jetzt vor der Herausforderung, dass das Geld die nächsten Jahre den Verdienstausfall ausgleichen und zur Ruhestandsvorsorge beitragen soll.

    Was ist dabei die größte Herausforderung?

    Im Prinzip hätten Kunden immer gerne das magische Dreieck: absolute Sicherheit, größtmögliche Flexibilität und hohe Rendite. Aber auf dem heutigen Niedrigzinsniveau ist alles auf einmal nicht mehr so leicht erfüllbar. Deswegen empfehlen wir den Teil der Abfindung, der in den nächsten zwei bis drei Jahren entnommen werden soll, kurzfristig verfügbar und schwankungsfrei anzulegen, auch wenn dafür auf Rendite verzichtet werden muss. Zusätzlich sollte man sich zur Sicherheit einen Notgroschen von zwei bis drei Nettogehältern zur Seite legen. Nur was darüber hinausgeht, kann mit längerer Perspektive chancenorientierter platziert werden.

    Kombination voneinander unabhängiger Anlagen

    Warum die Abfindungssumme nicht einfach ganz auf dem Girokonto liegen lassen?

    Je länger die Nullzinsphase dauert, desto größer wird der Druck für Banken und Sparkassen, den Kostendruck auch an Privatkunden weiterzugeben. Immer mehr Institute werden Negativzinsen für größere Guthaben einführen. Außerdem gibt es noch ein zweites Gegenargument: Durch die Corona-Hilfen steigen die Staatsverschuldung und damit auch die Inflationsgefahr. Das heißt, das Geld auf dem Girokonto wird sowohl von Negativzinsen als auch Kaufkraftverlusten bedroht. 

    Wie lässt sich die Gefahr von Inflation und Negativzinsen vermeiden?

    Letztendlich nur durch eine Anlage des erst in drei oder mehr Jahren benötigten Teils der Abfindung am Kapitalmarkt. Wir legen dabei besonderen Wert auf eine Kombination voneinander möglichst unabhängiger Anlagen, um Risiken durch Diversifikation zu reduzieren. Das heißt, wir investieren sowohl in Aktien als auch Anleihen sowie Rohstoffe. Innerhalb der Assetklassen achten wir auf eine breite Streuung verschiedener Regionen, Branchen und Währungsräume sowie auf ein zum Kunden passendes Chance-Risiko-Profil des ganzen Depots.

    Welcher Fehler sollte bei einem Abfindungsdepot vermieden werden?

    Es ist individuell ganz unterschiedlich, mit welchen Schwankungen Anleger leben können. Deswegen ist es sehr wichtig, nicht nur auf mögliche Rendite, sondern immer auch auf die Schwankungsrisiken zu schauen. Ein Beispiel: Wer bei einem Kurssturz wie durch Corona im März in Panik gerät, verkauft dann oft am Tiefpunkt. So bringen einem die langfristig guten Chancen von Aktien wenig und es macht mehr Sinn, dann auf mögliche Rendite der Abfindung zu verzichten und sicherheitsorientierter vorzugehen.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Jobausstieg: Abfindung mit Bedacht einsetzen

      Restrukturierungsprogramme vernichten Jobs, aber das hat nicht nur negative Seiten für Arbeitnehmer. Wer die Chance auf einen goldenen Handschlag nutzt und sein Vermögen strategisch strukturiert, kann finanzielle Freiheit gewinnen. „Gefeuert“ nach Jahrzehnten? Nicht wenigen Mitarbeitern droht dieses Schicksal in den nächsten Monaten. Ganze Branchen, wie Automobil, Luftfahrt oder Touristik, sind durch die Pandemie immer mehr […]

      Artikel lesen

      Wie viel verdient man/frau ein Berufsleben lang?

      Wie hoch ist das gesamte Berufseinkommen von der Ausbildung bis zur Rente? Bei der Antwort auf die Frage nach dem Verdienst im gesamten Berufsleben liegen viele sicherlich daneben. Die Vergütungsexperten von Gehalt.de haben daher auf der Grundlage von 740.984 Datensätzen die Brutto-Lebenseinkommen nach Qualifikation, Geschlecht und Führungsverantwortung analysiert. Die Ergebnisse: Frauen erhalten von Karrierestart bis […]

      Artikel lesen

      Wie viel verdienen Fachkräfte im Alter?

      Schlägt sich Erfahrung im Beruf entsprechend im Gehaltskonto nieder? Dieser Frage gingen die Vergütungsexperten von gehalt.de nach und ermittelten, wie viel Fach- und Führungskräfte im Alter von über 50 Jahren verdienen. Außerdem untersuchten sie, ob und wie stark sich Personalverantwortung und Ausbildungshintergrund auf das Gehalt zum Ende der Karriere auswirken. Dazu analysierten sie 50.829 Datensätze […]

      Artikel lesen