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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 9.8.2023 Drucken

    Warum Aktienanleger jetzt besser vorsichtig sind

    Europäische Aktienindizes wie der DAX notierten im Juli 2023 bereits wieder auf ihrem Allzeithoch. In den USA ist der Technologie-Index Nasdaq 100 seit Jahresbeginn um über 40 Prozent gestiegen.

    Viele, die diesem Anstieg misstraut haben, fragen sich: Kann ich jetzt (noch) Aktien oder ETFs kaufen? Die Antwort: Bis in den Oktober hinein sollten Aktienanleger besser Vorsicht walten lassen – aus drei guten Gründen.

    Nach dem zermürbenden Jahr 2022, in dem Aktien und  Anleihen unter die Räder kamen, war es wie so oft: Viele Experten erkannten kaum Gründe, warum 2023 ein gutes Aktienjahr werden könnte. Dennoch kam es so: DAX und EuroStoxx 50 notierten Ende Juli bereits so hoch wie Ende 2021. In den USA, die die stärksten Zinserhöhungen seit mehr als 20 Jahren erleben, kam der breite Markt (S&P 500) immerhin knapp an sein bisheriges Allzeithoch bei 4.800 Punkten heran. „Das entspricht einem bekannten psychologischen Muster. Ein neuer Aktienaufschwung klettert an einer Wand der Sorgen empor und stößt daher auf Unglauben bei den meisten Anlegern“, sagt Stephan Albrech von der Vermögensverwaltung Albrech & Cie. in Köln.

    Ungeduld an der Seitenlinie

    Doch je länger der Anstieg dauert, desto mehr Ungeduld kommt an der Seitenlinie auf. Wer noch nicht investiert hat, möchte den anfahrenden Zug nicht verpassen und springt irgendwann auf. Meist erfolgen diese emotionalen Käufe ziemlich spät, sprich: kurz vor einer Korrektur (nicht Umkehr!) des neuen Aufwärtstrends. Die Folge: „Wer zu spät einsteigt, läuft in den Wochen und Monaten nach einem solchen Einstieg Gefahr, mit zehn oder gar 20 Prozent ins Minus zu geraten, bevor es wieder aufwärts geht“, sagt Daniel Kolb von Heidelberger Vermögen. Sein Rat: Anleger sollten erst einsteigen, wenn die Korrektur definitiv in einen neuen Anstieg mündet.

    Drei aktuelle und gute Gründe für Vorsicht

    Aktuell sprechen drei gute Gründe dafür, dass der Anstieg, der im Januar begann, nun zu Ende ist und von August bis vermutlich Oktober eine kurze Korrektur ins Haus steht. Dazu gehören:

    Viele Aktienindizes sind überkauft. Ein Anstieg des DAX von 30 Prozent seit Oktober 2022 oder von 40 Prozent im Nasdaq 100 seit Jahresbeginn. „Beides sind klare Anzeichen dafür, dass diese und andere Aktienindizes überkauft sind“, sagt Stephan Albrech. Eine Verschnaufpause auf dem Weg nach oben sei sehr wahrscheinlich, glaubt der Vermögensprofi. Der bisherige starke Anstieg, der auf lange Sicht ein gutes Zeichen für die Aktienmärkte ist, dürfte jedoch dafür sorgen, dass die Korrektur moderat ausfällt. Vom letzten Hoch aus könnten die Aktienindizes zwischen zehn und 15 Prozent nachgeben. Für den DAX würde das Korrekturtief so bei etwa 14.000 Zählern liegen.

    August und September sind schwache Monate. Die Monate August und September sind in der Börsengeschichte die beiden schwächsten Monate für den Deutschen Aktienindex. Der teils zurückberechnete DAX hat seit 1959 im August durchschnittlich 0,36 Prozent und im September sogar 1,8 Prozent verloren. „Dieses saisonale Muster wird in diesem Jahr umso wahrscheinlicher eintreten, als die Aktienmärkte schon sehr weit gelaufen sind“, sagt Vermögensprofi Daniel Kolb. Einen ersten Vorgeschmack gab es Anfang August, als der DAX drei Tage mit deutlichen Verlusten verbuchte.

    Zinsen für Anleihen steigen erneut. Vor allem die Zinsen für kürzer laufende Anleihen sind in den USA und Deutschland sehr nah an ihre bisherigen Hochs gekommen oder haben diese sogar überwunden. Für die einjährige US-Staatsanleihe gab es Anfang August 5,4 Prozent, für das deutsche Papier 3,6 Prozent. „Im Frühjahr waren diese Zinsen jeweils einen ganzen Prozentpunkt niedriger. Dieser Zinsanstieg in wenigen Monaten lastet auf den Aktien, da er Anleihen attraktiver macht“, erklärt Stephan Albrech. Wenn die Notenbanken ihre Zinserhöhungszyklen beenden, werde diese Last entfallen, so der Kölner Vermögensverwalter. 

    Kurzfristig vorsichtig, langfristig optimistisch

    Aus den genannten Gründen ergibt sich zweierlei: Aktienanleger, die bereits investiert sind und auf Gewinnen sitzen, müssen in den kommenden Wochen mit leichtem Ungemach rechnen, sollten aber nicht verzagen. Wer noch nicht gekauft hat, sollte dies auch jetzt nicht tun und sich vielmehr im Oktober nach einer guten Gelegenheit umschauen. Dies gilt auch für Anleger, die bei Aktien aufstocken wollen.

    Der wohl kurzen Korrektur zum Trotz sind die beiden Vermögensverwalter für die weltweiten Aktienmärkte auf längere Sicht optimistisch. Vor allem der kräftige Anstieg seit dem Tief im Oktober 2022 ist das beste Argument. Wer die Charts der Aktienindizes der vergangenen 100 Jahre studiert, erkennt: „Starke Anstiege nach einem Bärenmarkt wie 2022 setzen sich nach kurzen Pausen mit großer Stärke fort. Das dürfte auch diesmal so sein“, so Vermögensverwalter Kolb.

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