ETF liegen in der Anlegergunst vorn
Im internationalen Vergleich investieren deutsche Anleger bevorzugt in ETF. Sie liegen laut einer Studie bei dieser Form der Kapitalanlage weltweit vorn.
ETF sind börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds). Rund 64 Prozent der deutschen Kapitalanleger setzen auf diese Art Investment. Damit nimmt Deutschland international den Spitzenplatz ein. Auf den Rängen zwei und drei liegen Österreich (58 Prozent) und Schweden (57 Prozent). Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) belief sich Ende 2020 das in ETF verwaltete Vermögen in Deutschland auf rund 169 Milliarden Euro. Die Anlageform erlebte einen enormen Boom. 2006 betrug die in ETF investierte Summe dagegen gerade einmal 17,63 Milliarden Euro.
Vor allem bei zwei Generationen liegen ETF hoch in der Anlegergunst. So investieren von allen Altersgruppen die Baby Boomer und die Generation X mit jeweils 70 Prozent am meisten in diese Anlageklasse. Ohnehin sind ältere Deutsche stärker in börsenbasierten Anlageprodukten investiert als die junge Generation. So gaben 76 Prozent der 18- bis 24-Jährigen an, das Geld auf dem Bankkonto anzusparen. Doch bei Niedrigzinsen und Inflation rechnet sich diese Geldanlage nicht mehr.
Mittelmäßiges Interesse
Unter den deutschen Anlegern sind 65 Prozent an den eigenen Finanzen generell interessiert. Das ist ein Wert im Mittelfeld der elf untersuchten Staaten. Stärker ausgeprägt ist das Interesse in Finnland (76 Prozent), Norwegen (70 Prozent), Niederlande (69 Prozent) und in Österreich (67 Prozent). Zudem führt in Deutschland die Beschäftigung mit der eigenen Kapitalanlage eben nicht unbedingt zu langfristigen Engagements an der Börse. Statt dessen landet das Geld meist auf einem Bank- beziehungsweise Sparkonto. So gaben lediglich 38 Prozent der Befragten hierzulande an, ihr Geld zu investieren. Dagegen sammeln es 69 Prozent auf dem Bankkonto an. Zum Vergleich: In Schweden liegt die Investmentquote immerhin bei 56 Prozent.
Ein Viertel der deutschen Anleger bleibt skeptisch
Möglicherweise blicken deutsche Anleger aber auch pessimistischer in die Zukunft als anderenorts. Das gilt insbesondere für die ältere Generation. So sind lediglich elf Prozent der Baby Boomer mit Blick auf die zukünftige Finanzsituation positiv gestimmt. Jüngere Generationen zeigen sich dagegen hoffnungsvoller. So blicken 51 Prozent der Generation Z und 47 Prozent der Millenials ihrer finanziellen Zukunft optimistisch entgegen. (Hier gibt es bei Bedarf eine Übersicht über die verschiedenen Generationsbezeichnungen.)
Alles in allem geht mehr als jeder Vierte der Befragten (27 Prozent) davon aus, dass sich die finanzielle Lage eher verschlechtern wird. Der Zahlungsdienstleister Klarna hatte für seine Studie rund 18.000 Verbraucher in elf Ländern auf drei Kontinenten befragt – davon 1.641 in Deutschland.
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