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    Demographie

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    Demographie | 16.3.2020 Drucken

    Männer sterben früher wegen schlechter Gene

    Bisher begründeten Forscher die Unterschiede in der Lebenserwartung hauptsächlich mit dem gesünderen Lebenswandel der Frauen. Eine neue Studie beweist nun aber, dass Männer mitunter gar nichts für das frühere Ableben können. Die Gene sind stattdessen schuld.

    Frauen leben in Deutschland im Schnitt vier Jahre länger als Männer. Doch warum? Das liegt vor allem an einem schlechteren Lebensstil der Männer. So trinken sie mehr Alkohol, rauchen häufiger und ernähren sich ungesünder. Außerdem gehen sie seltener zum Arzt als Frauen und sind öfter in tödliche Verkehrsunfälle verwickelt. Doch damit nicht genug. Zusätzlich macht den Männern ihr Y-Chromosom bei der Lebenserwartung einen Strich durch die Rechnung.

    Männer sterben früher wegen schlechter GeneSelbst wenn nämlich beide Geschlechter sich gleich gesund ernähren und sich die Lebensstile anglichen, müssten die Männer dennoch mit einem kürzeren Leben rechnen. Das zeigt eine aktuelle Studie der University of New South Wales in Sidney, die das Wissensmagazin scinexx vorstellte. Im Gegensatz zu Frauen besitzen Männer bekanntlich ein X- und ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom ist dabei im Vergleich zum X-Chromosom leicht verkümmert. Frauen haben dagegen zwei X-Chromosomen. Genau dieses doppelte Vorhandensein ist nach den neuen Erkenntnissen der entscheidende Vorteil bei der Lebenserwartung. Damit kommen bei den Frauen die wichtigen Erbfaktoren in zweifacher Ausführung vor. Befinden sich auf einem Chromosom krankmachende Mutationen, können Frauen diese oftmals durch die gesunde zweite Variante ausgleichen. Männer haben diese Möglichkeit hingegen nicht. Auch im Tierreich verhält es sich ähnlich. Egal also ob Hund, Katze oder Maus – die Männchen sterben im Schnitt früher.

    Die Weibchen haben einfach Glück

    Wer ein Y-Chromosom hat, ist von der Natur offenbar schon mal benachteiligt. Um wirklich sicher zu sein, dass diese Annahme stimmt, untersuchten die Forscher die Lebenserwartung von insgesamt 229 Tierarten. Der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Lebensdauer müsste sich dabei ohne Ausnahme bei allen untersuchten Säugetieren und Vögeln zeigen. Tatsächlich bestätigten die Studienergebnisse genau das.

    So lebt das Geschlecht mit zwei gleichen Chromosomen im Schnitt um 17,6 Prozent länger. Ein besonders spannendes Beispiel zeigt sich bei unseren gefiederten Freunden. Bei Vögeln ist die Verteilung nämlich genau andersherum. Hier haben die Männchen doppelte, in diesem Fall, Z-Chromosomen. In diesem Fall haben also die Weibchen vom Erbgut her Pech und leben summa summarum kürzer. Aber auch dabei haben die Weibchen irgendwo Glück gehabt. Der Vorteil der männlichen Vögel ist nämlich nicht so groß wie bei anderen Tierarten. Sind Männchen mit zwei unterschiedlichen Chromosomen ausgestattet wie bei uns Menschen, leben sie rund 21 Prozent kürzer. Sind dagegen die Damen die genetisch Angeschmierten, sterben sie nur sieben Prozent früher.

    Der Sex ist schuld

    Doch warum schadet den Frauen der Schöpfung der genetische Nachteil offenbar weniger? Die Forscher haben hierfür drei Erklärungsansätze. Zum einen könnte es sein, dass das Y-Chromosom bei den Männchen grundsätzlich stärker verkümmert ist. Zum anderen wirkt sich das weibliche Geschlechtshormon Östrogen womöglich positiv auf die Lebenserwartung aus. Drittens ist offensichtlich der sexuelle Wettbewerb bei den Männchen mit eine der Ursachen. So setzen diese sich mitunter großen Gefahren aus, um die Damenwelt von sich zu begeistern. Nicht selten enden solche Hahnenkämpfe schwer verletzt oder sogar tödlich. Doch auch ohne den Wettbewerb von Rivalen sind die Männchen risikofreudiger, wenn es darum geht, eine Gelegenheit zur Fortpflanzung wahrzunehmen.

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