Aktives Altern hängt vom Einkommen ab
Menschen im höheren Alter sind heute viel aktiver als frühere Generationen. Doch dieses aktive Altern hängt stark auch vom Einkommen ab.
Das zeigt die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Mit ihr wurden das Konsumverhalten und die Bedarfsentwicklung der Altersgruppen ab 60 Jahre untersucht.
Dabei zeigte sich, dass bei Personen mit höherem Einkommen das Lebenskonzept des aktiven Alterns deutlich weiter verbreitet ist als bei solchen mit einem niedrigen Einkommen. In der Gruppe der besonders Aktiven beträgt das durchschnittliche Nettoäquivalenzeinkommen mit 2.923 Euro fast doppelt so viel wie bei den wenig Aktiven (Faktor 1,74). Außerdem sind in dieser Gruppe besonders viele „Ausreißer“ mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen zu finden. Darauf weist der Abstand des Medians vom Durchschnittswert hin, der sich mit zunehmender Aktivität vergrößert.
Die deutlichere Fokussierung der einkommensstärksten Gruppe auf das aktive Altern lässt zwei Schlussfolgerungen zu. Zum einen kann mit dem Einkommensstatus eine andere „Lebensphilosophie“ einhergehen. Zum anderen ermöglicht das größere Einkommen Verhaltensformen des aktiven Alterns überhaupt erst, weil die erforderlichen Finanzmittel vorhanden sind. Darauf deuten weitere Daten aus der Untersuchung hin.
Höhere Konsumneigung
So gibt es wie beim Nettoäquivalenzeinkommen einen klaren Zusammenhang auf der Ausgabenseite. Der Mittelwert der privaten Konsumausgaben der Haushalte ist in der Gruppe der besonders aktiven Älteren fast doppelt so hoch wie der Wert in der Gruppe der wenig aktiven Älteren (Faktor 1,94). Da der Faktor nochmals höher ausfällt als beim Nettoeinkommen, ist zu vermuten, dass eine aktive Lebensführung nicht nur mit durchschnittlich höheren Einkommen einhergeht, sondern auch mit einer generell höheren Konsumneigung.
Sinkende Haushaltsgrößen
Zwischen den Altersgruppen weisen die Konsumausgaben nur wenig Unterschiede auf. Bis auf eine Ausnahme: In der Gruppe der 71- bis 75-Jährigen sinken die Ausgaben deutlich ab. Da die Konsumausgaben in der Auswertung jeweils auf den Haushalt bezogen sind, leiten die Autoren der Studie daraus nicht unbedingt eine Verhaltensänderung mit zunehmendem Alter ab. Wahrscheinlicher als Ursache sei die mit dem Alter sinkende Haushaltsgröße. Wegen der Sterblichkeit nimmt die Zahl der Alleinlebenden zu.
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