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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 23.5.2016 Drucken

    Sieben Irrtümer zum Alter

    Im Alter bereut man vor allem die Sünden, die man nicht begangen hat, meinte der englische Erzähler und Dramatiker William Somerset Maugham. Nicht selten kommt es aber genau umgekehrt: Das Alter deckt Irrtümer auf, denen man in den Jahren davor verfallen war. Davon gibt es reichlich. Zum Beispiel Irrtümer über das Alter selbst. Eine Auswahl der schwerwiegendsten bei der finanziellen Planung des Lebensabends.

    Halbe Sache. So lange Einkommen aus eigener Arbeit fließt, lässt sich sparen, zum Beispiel für die Ausgaben im Alter. Ab Rentenbeginn ist damit in der Regel Schluss – und damit enden meist auch alle finanziellen Planungen. Berechnungen und Angebote von Banken und Versicherern reichen häufig nur bis zum Alter von 67 Jahren oder bis zur vereinbarten Kapitalauszahlung.

    So kommen nach einer Untersuchung der SMC Schmidt Management Consulting AG 45 Prozent der Versicherer bei ablaufenden LV-Policen auf eine Wiederanlagequote von weniger als zehn Prozent. Mehr als 20 Prozent schaffte kein Versicherer. Anders ausgedrückt: Mindestens 80 Prozent der Sparer, die über viele Jahre hinweg in einen Lebensversicherungsvertrag eingezahlt haben, erhalten nach der Überweisung der Ablaufsumme keine Beratung mehr von ihrem Versicherer. Doch auch die Sparer selbst machen sich selten ausreichend Gedanken darüber, wie es ab Rentenbeginn finanziell weitergeht, wie lange das Geld reicht – obwohl noch rund ein Drittel ihres Lebens vor ihnen liegt.

    Mit nominaler Illusion in die Unterdeckung

    Garantiert zu wenig. Stellt man Sparer vor die Entscheidung, ob sie am Ende der Laufzeit lieber ein garantiertes Kapital in Höhe von 100.000 Euro oder eine lebenslange monatliche Rente von 350 Euro wollen, so wird sich wahrscheinlich die überwiegende Mehrheit für den Einmalbeitrag entscheiden. Die meisten Sparer setzen nämlich Sicherheit gleich mit nominaler Kapitalgarantie. Wenn aber in Wirklichkeit eine lebenslange finanzielle Absicherung benötigt wird, führt eine solche Nominalgarantie mit Sicherheit in die finanzielle Unterdeckung. Sie blendet die Wirkung der Inflation aus. So ist nicht nur die Kaufkraft der Garantiesumme nach Ablauf der Ansparphase deutlich niedriger als zu Beginn des Sparvertrages, sondern auch die Kaufkraft der Renten sinkt von Jahr zu Jahr. Außerdem ist auch unsicher, welches lebenslange Einkommen man sich mit dem garantierten Betrag in Zukunft kaufen kann, denn das hängt von den künftigen Zinsen und der Lebenserwartung ab.

    Kaufkraft mit starker Schwindsucht

    Teuer verschätzt. Inflation ist derzeit kein Thema, im Gegenteil: Die Europäische Zentralbank unternimmt alles, nur um die Inflation etwas anzufachen. Doch diese ist kein Auslaufmodell. Auf lange Sicht wird wieder mit Geldentwertung zu rechnen sein. Dieser Kaufkraftschwund kann, das zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, beträchtlich sein. Ein Beispiel als Kostprobe: Bei zwei Prozent Inflation, das ist der Wert, den die Notenbank anpeilt, sinkt die künftige Kaufkraft von 1.000 Euro in 30 Jahren auf 552,07 Euro. Das Geld ist also de facto nur noch die Hälfte wert. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittswert. Je nach Ausgabenstruktur kann die Inflation sogar noch größer sein. So unterliegt der Warenkorb vermögender Sparer erfahrungsgemäß einem stärkeren Kaufkraftverlust, der ein bis zwei Prozentpunkte höher ausfallen kann.

    Kaum weniger, sondern andere Ausgaben

    Zu niedrig angesetzt. Als Rentner kommt man mit weniger aus. Das denken viele. So gibt es zum Beispiel keine Fahrtkosten für den Weg zur Arbeit. Die Ausgaben für die Enkel fallen geringer aus als früher die Versorgung der eigenen Kinder. So weit, so gut. An anderer Stelle entstehen aber immer wieder zusätzliche Ausgaben, die mit steigendem Alter sogar noch zunehmen. Das Eigenheim kommt in die Jahre. Eine neue Heizung oder ein neues Dach schlagen schnell mit einem fünfstelligen Betrag zu Buche. Die Ausgaben für die Gesundheit steigen. Wird ein Partner obendrein noch pflegebedürftig, gehen die ursprünglichen Planungen ohnehin nicht mehr auf.

    Die privaten Aufwendungen, die zusätzlich zu den Leistungen der gesetzlichen und privaten Pflegeversicherung anfallen, sind beträchtlich. Mehr als ein Drittel der Pflegekosten wurden 2013 privat finanziert. Das waren knapp 17 Milliarden Euro. In der Pflegestufe III betrug der durchschnittliche Eigenanteil 850 Euro monatlich. Bei einer Pflegezeit von zwei Jahren, mehr als 41 Prozent der Frauen wurden vor ihrem Tod länger als zwei Jahre gepflegt, entsteht allein aus diesen Zuzahlungen ein Kapitalbedarf von 20.400 Euro. Etwaige Umbauten an der Wohnung, die zuvor bei einer Pflege in der eigenen Wohnung vorgenommen werden mussten, sind da noch gar nicht mitgerechnet.

    Der Fiskus ist weiterhin mit von der Partie

    Versteuert in die Rente. Im Ruhestand zahle ich deutlich weniger Steuern. Davon gehen die meisten aus. Da das Erwerbseinkommen wegfällt, sinkt die Steuerbelastung. Das ist richtig. Die steuerlichen Grundlagen ändern sich, aber die Entlastung ist vielleicht weniger stark als erwartet. Seit 2005 wird schrittweise die nachgelagerte Besteuerung der gesetzlichen Rente eingeführt. Neurentner des vergangenen Jahres müssen bereits 70 Prozent ihrer gesetzlichen Rente versteuern. Wer 2040 oder später in die Rentenzeit eintritt, zahlt auf die gesamte Rente Einkommensteuer. Betriebsrenten werden schon immer vollständig besteuert. Staatlich geförderte Riester-Renten ebenso. Bei Privatrenten ist nur der Ertragsanteil steuerpflichtig. Die Progression der Besteuerung mag im Alter etwas sinken, aber künftig werden deutlich mehr Rentner Steuern zahlen, als dies in der Vergangenheit der Fall war.

    Pflegefall – das verkannte Risiko

    Riskierter Ruhestand. Während des Erwerbslebens ist vielen die Gefahr einer Berufsunfähigkeit bewusst, weil diese die Existenzgrundlage in Frage stellen kann. Ab Rentenbeginn gibt es diese Bedrohung nicht mehr. Dafür nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Pflegebedürftigkeit im Alter zu. Rund 15 Prozent der 75-Jährigen zum Beispiel werden zum Pflegefall. Ab dem Alter von 85 sind es sogar fast 40 Prozent. Wer leichtfertig meint, ihn treffe es schon nicht, verkennt das tatsächliche Risiko. Pflegebedürftigkeit zehrt schnell vorhandenes Vermögen auf, wenn dafür keine ausreichende finanzielle Absicherung vorgenommen wurde.

    Eine große Chance, sehr alt zu werden

    Länger als gedacht. Die längere Lebenserwartung ist in den Köpfen der Menschen noch nicht angekommen. Einer Forsa-Umfrage zufolge unterschätzen die Deutschen ihre Lebenserwartung um durchschnittlich sieben Jahre. Lediglich acht Prozent schätzten die Lebenserwartung der Frauen richtig ein. Neun von zehn Befragten setzten die Lebenserwartung der Männer zu niedrig an. Außerdem orientieren sich die meisten nur an der durchschnittlichen Lebenserwartung. Die Chance, deutlich älter zu werden, sehen die wenigsten realistisch. Dabei ist diese größer, als man denkt. Eine Frau im Alter von 50 Jahren zum Beispiel hat derzeit eine Restlebenserwartung von 36,1 Jahren, das heißt, sie wird ihren 86. Geburtstag erleben. Zugleich besteht aber eine 17-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass sie 95 Jahre alt wird.

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