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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 31.10.2017 Drucken

    Mit Autobahn und Wasserwerk die Rentenlücke füllen

    Bei immer mehr Menschen wird künftig nach dem Austritt aus dem Beruf eine Rentenlücke klaffen. Diese können Anleger auch mit Infrastruktur-Investments schließen.

    Wer sich Gedanken darüber macht, auf welche Weise die gesetzliche Rente durch andere Einnahmen im Alter ergänzt werden kann, muss sich zumindest zwei zentrale Fragen stellen. Erstens: Wo gibt es im Niedrigzinsumfeld überhaupt noch Anlagen, die nennenswerte Erträge abliefern? Zweitens: Welche dieser Anlagen erzielen kontinuierliche Erträge? Es gilt also, die wichtigen Vermögenklassen im Hinblick auf Rendite und Kontinuität zu bewerten.

    Mit Autobahn und Wasserwerk die Rentenlücke füllenDie niedrigen Zinsen machen es möglich: In Deutschland werden derzeit so viele Häuser und Wohnungen gebaut, wie seit Jahren nicht mehr. Für viele Menschen ist die Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie mittlerweile preiswerter als die Miete. Allerdings sind die Kaufpreise vor allem in den gefragten Ballungsräumen in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

    In der Folge ist die Rendite von fremd vermieteten Immobilien stark gesunken. Bei einer Vollkostenrechnung, die Nebenkosten, Leerstand, Instandhaltung und Kosten für Neuvermietungen umfasst, kann ein Anleger mittlerweile froh sein, wenn die Mietrendite zwei Prozent erreicht. Zum Vergleich: Die Inflationsrate ist in Deutschland im August auf 1,8 Prozent gestiegen. Eine Mietrendite kommt zwar regelmäßig, ihre Höhe wird in den meisten Fällen aber kaum reichen, die Rentenlücke zu schließen. Eine Immobilie mag für die Eigennutzung Sinn machen, zur Fremdvermietung dürfte das nur noch selten der Fall sein.

    Aktien mit zu hohen Schwankungen

    Unter Renditegesichtspunkten sind Aktien die klare Nummer 1. Historisch betrachtet liefern Dividendentitel einen jährlichen Ertrag – bestehend aus Dividende und Kursgewinn – von rund sieben Prozent. Aktien mangelt es allerdings an Kontinuität. Dividenden werden schnell gekürzt oder gestrichen, wenn das Geschäft nicht mehr rund läuft – so geschehen zum Beispiel bei den früheren Dividenden-Spitzenreitern RWE und E.ON.

    Außerdem schwanken die Aktienkurse stark. Allein seit dem Jahr 2000 hat es an den internationalen Aktienmärkten drei Crashs gegeben. Erst durch das Platzen der Internetblase (2000 – 2003), dann durch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers (2008/2009) und schließlich durch plötzliche Zweifel an der Nachhaltigkeit des chinesischen Wirtschaftswachstums (2015). Vor diesem Hintergrund sind Aktien zur Erzielung eines regelmäßigen Zusatzeinkommens kaum geeignet.

    Anleihen mit guten Erträgen trotz Niedrigzinsen

    Bleiben eigentlich nur noch Schuldverschreibungen. Aufgrund der finanziellen Repression durch die internationalen Notenbanken ist das Zinsniveau jedoch stark gesunken, bei guten Ratings sogar bis in den negativen Bereich. Für den Anleger bedeutet dies, dass er mehr Risiken eingehen muss, um überhaupt noch nennenswerte Erträge zu erzielen. Dies gelingt beispielsweise im High-Yield-Bereich.

    Hier bieten wiederum Risikoanleihen von Infrastrukturunternehmen eine Besonderheit. Sie verfügen über eine ungewöhnlich niedrige Ausfallquote. Nach einer Analyse von Moodys fallen auf Sicht von zehn Jahren nur rund 1,2 Prozent der High-Yield-Bonds von Infrastrukturunternehmen aus. Der Durchschnitt (ohne Finanzwerte) liegt dagegen bei fast vier Prozent.

    Stabile und gut planbare Einnahmen

    Diese ungewöhnlich niedrige Ausfallquote lässt sich erklären. Infrastrukturunternehmen verfügen über extrem stabile und gut prognostizierbare Cashflows. So weiß ein Betreiber von Mautstraßen ziemlich exakt, wie viele Fahrzeuge über seine Autobahn pro Jahr rollen und mit welchen Einnahmen er rechnen kann. Ähnliches gilt für Betreiber von Flug- oder Schiffshäfen oder Unternehmen wie Netflix, das seine Abogebühren sehr gut abschätzen kann.

    Die dennoch vergleichsweise hohen Zinscoupons erklären sich mit dem hohen Kapitalbedarf dieser Unternehmen. Infrastruktur ist einfach besonders kostspielig, weshalb die Konzerne viel Fremdkapital aufnehmen müssen. Die hohe Verschuldung veranlasst die Ratingagenturen wiederum, Infrastrukturunternehmen beziehungsweise deren Anleihen als vergleichsweise risikoreich einzustufen, was jedoch de facto bei Schuldverschreibungen von Infrastrukturunternehmen nicht der Fall ist. Bei Emissionen mit einem Volumen von 100 Millionen Euro aufwärts, ist außerdem die tägliche Liquidität gewährleistet – im Gegensatz zu einer Immobilie.

    Zusatzeinkommen aus Infrastruktur

    Bei einer guten Mischung über die verschiedenen Regionen der Welt und über unterschiedliche Infrastruktur-Teilbereiche lässt sich ein jährliches ordentliches Zusatzeinkommen, also ohne Kursgewinne, von 3,5 bis fünf Prozent erzielen, ohne unverantwortlich große Risiken einzugehen. So können auch Wechselkursrisiken durch den Kauf von auf Euro denominierte Anleihen gemindert werden. Durch ihre außergewöhnliche Charakteristik eignen sich Infrastrukturanleihen für alle Anleger, die zuverlässig regelmäßige Einkommen brauchen wie Stiftungen oder eben auch ältere Menschen, die ihre Rente aufbessern möchten.


    Rainer FritzscheRainer Fritzsche ist geschäftsführender Gesellschafter der OVIDpartner GmbH und Initiator des OVID Infrastructure HY Income.

     

     

     

     

     


     

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