Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 13.8.2019 Drucken

    Gepflegte Langeweile statt Adrenalin-Exzess

    Wann wissen Anleger, dass sie an der Börse so gut wie alles richtig machen?

    Kaum zu glauben, aber als Investor sind Sie auf dem richtigen Weg, wenn Ihre Geldanlagen Sie langweilen und Sie sich Beschäftigungen widmen, die Sie mehr interessieren als zufällige Kursbewegungen. Vier Faktoren, die für den Erfolg bei der Geldanlage unabdingbar sind.

    Zins und ZeitFaktor Nummer eins ist eine vernünftige Strategie, bei der das Geld sinnvoll auf mehrere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe und so weiter verteilt wird. Wenn Sie strategisch vorgehen, stellen Sie sich bei Tipps von Kollegen, Magazinen oder dubiosen Börsendiensten konsequent taub. Verfolgen Sie stattdessen einen durchdachten Plan. Einzelwerte und Unternehmens-Stories lassen Sie dann kalt. Vielmehr denken Sie wie ein General, der seine Truppen strategisch antreten lässt. Ihr Ziel als „Euro-General“: Die Ersparnisse so anzulegen, dass die Zielrendite über die Jahre hinweg mit möglichst geringen Verlusten erreicht wird.

    Strategie plus Beharrlichkeit

    Eine solide und aussichtsreiche Strategie bringt aber nur dann etwas, wenn Sie diese auch dauerhaft umsetzen. Als  erfolgreicher Anleger benötigen Sie daher vor allem Beharrlichkeit. Das ist einer der wichtigsten Verbündeten bei der Geldanlage. Nicht die Strategie selbst ist der „heilige Börsen-Gral“, sondern vor allem der Faktor Zeit. Die Zeit wiederum kann nur dann für Sie arbeiten, wenn Sie psychisch so robust sind, dass Sie Schwächephasen, die jede Strategie unvermeidlich aufweist, hinnehmen und dabei nicht gleich das Handtuch werfen. Beides fällt umso leichter, je mehr Sie sich mit den Eigenheiten Ihrer Strategie beschäftigt haben.

    Zeit, der unterschätzte Gewinnturbo

    Zum Faktor Zeit ein Beispiel. Wer einmalig 10.000 Euro in einen Indexfonds auf den Weltaktienmarkt investiert und danach 15 Jahre lang monatlich 100 Euro einzahlt, hat bei einer jährlichen Rendite von nominal sechs Prozent am Ende ein Vermögen von 52.800 Euro vor Steuern beisammen. Das macht einen Gewinn von 24.800 Euro. Ein Anleger, der bei sonst gleichen Bedingungen 15 Jahre vorher begonnen hat und 30 Jahre lang anspart, kommt auf 155.400 Euro. Das ist ein Gewinn von fast 109.400 Euro. Das heißt: Eine um 65 Prozent höhere Einzahlung (46.000 statt 28.000 Euro) führt zu einem Gewinn, der um 341 Prozent höher ist (109.400 statt 24.800 Euro). Das entspricht einem Verhältnis von 5,2 zwischen Gewinnzuwachs und Zuwachs bei den Einzahlungen! Kein Wunder, dass Albert Einstein auf die Frage nach der stärksten Kraft im Universum geantwortet hat: „Das ist der Zinseszins.“

    Mit realistischen Renditen rechnen

    Womöglich erscheint Ihnen eine jährliche Rendite von nominal sechs Prozent als zu hoch gegriffen. Im Falle von Anlegern, die sich auf Sparkonten und festverzinsliche Wertpapiere konzentrieren, liegen Sie damit sicher richtig. Der Weltaktienmarkt indes erzielte seit dem Jahr 1900 eine jährliche durchschnittliche Rendite von real 5,0 Prozent, sofern die Dividenden reinvestiert wurden (Quelle: Credit Suisse Global Investment Returns Yearbook, Zürich, 2019). Addiert man dazu die durchschnittliche Inflation von zwei bis drei Prozent, ergibt sich eine nominale jährliche Rendite am Aktienmarkt von sieben bis acht Prozent. Somit haben auch gemischte Depots (Aktien, Anleihen, Gold etc.) langfristig gute Chancen auf attraktive nominale Renditen.

    Verschenken Sie keinen Kleinwagen!

    Um das Renditepotenzial auszuschöpfen, sollten Sie unbedingt auch ihren vierten Trumpf ausspielen. Achten Sie auf möglichst niedrige Kosten bei Wertpapierkauf und -management sowie bei der Depotgebühr. All diese Ausgaben nagen an der Endrendite des Anlegers, ganz gleich wie sich die Anlage entwickeln wird. Konkret: Wer im obigen Beispiel über 30 Jahre statt eines Indexfonds einen aktiv geführten Fonds kauft, zahlt einen Ausgabeaufschlag von fünf Prozent und jährlich rund ein Prozent mehr an Verwaltungsvergütung. Bei 40 Euro Depotgebühr im Jahr bekommt der Anleger am Ende rund 13.000 Euro weniger raus als mit Indexfonds und kostenlosem Online-Konto. Das entspricht dem Wert eines Kleinwagens.

    Fazit: Zu den „Glorreichen Vier“ der Geldanlage gehören eine gute Strategie, gesunde Ausdauer, der Zinseszins-Effekt und niedrige Kosten. Wenn Sie diese vier Faktoren beachten, können Sie sich beruhigt Dingen widmen, die Ihnen mehr am Herzen liegen als die Finanzmärkte – und trotzdem sehr erfolgreich bei der Geldanlage sein.


    Lothar KochGastautor Lothar Koch ist Anlageberater und Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema
      Wohnen

      Droht eine Korrektur am Immobilienmarkt?

      Ein Blick auf den Immobilienmarkt deutscher Großstädte zeigt bedenkliche Zustände. Wer in den eigenen vier Wänden wohnt, hat kein Problem. Im Gegenteil, es gibt Grund zur Freude wegen der seit Jahren stetigen Wertsteigerung des eigenen Objektes. Bestandsmieter sind natürlich von Mietsteigerungen betroffen. Aber die steigen im Normalfall nur langsam. Für alle, die ihre Wohnung wechseln […]

      Artikel lesen
      Börse

      Anleger haben gelernt, aber noch nicht genug

      Anleger in Deutschland und Österreich reagierten besonnen auf die heftigen Schwankungen an den Finanzmärkten in jüngster Vergangenheit. Das stellt die Investmentgesellschaft Schroders fest und kommt zu dem Schluss, dass die privaten Investoren aus der Vergangenheit gelernt haben. Die Fondsgesellschaft beruft sich dabei auf die Schroders Global Investor Study. Mit dieser Untersuchung wurden mehr als 25.000 […]

      Artikel lesen

      Öl: Noch immer ein Schmiermittel

      Wieder einmal geht die Furcht vor höheren Ölpreisen um. Vor allem der Konflikt zwischen den USA und dem Iran wird als Begründung genannt. Das aber reicht bestenfalls für einen kurzfristigen Preisanstieg. Langfristig sieht die Sache anders aus. Natürlich sind die Drohgebärden Trumps Richtung Iran einschüchternd. Zumindest für die Märkte, nicht für den Iran offensichtlich. Trotzdem […]

      Artikel lesen