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    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 11.8.2017 Drucken

    PEPP soll mehr Renten-Pep bringen

    In der vielfältigen Welt der Kürzel gibt es eine neue Variante: PEPP.

    Diese Abkürzung steht nicht für mehr Schwung oder neuen Elan, obwohl auch das nicht verboten ist. PEPP steht für Pan European Pension Product und ist ein europäisches Vorsorgeprodukt, mit dem die Europäische Kommission die europaweite private Altersvorsorge beleben will.

    Konkret handelt es sich um einen Rechtsrahmen der Europäischen Union für Sparpläne, der bestehende gesetzliche, betriebliche und nationale private Produkte ergänzen, aber keinesfalls ersetzen soll. Der für diese Fragen zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, spricht von dem neuen Instrument als „Chance zur Belebung des Wettbewerbs, da mehr Anbieter es auch außerhalb ihres Heimatmarktes vertreiben können“.

    In Brüssel ist man angesichts der unbefriedigenden europäischen demografischen Entwicklung überzeugt, etwas für die Attraktivierung der privaten Altersvorsorge tun zu müssen. Die gesetzliche Rente reiche in den meisten Ländern nicht aus, um den Lebensabend bestreiten zu können. Wichtig sei, dass die Sparer mehr Auswahl bei den Produkten erhielten und beim Umzug in ein anderes EU-Land ihre Verträge behielten.

    PEPP-Produkte seien vergleichsweise einfach. Man könne zwischen maximal fünf unterschiedlich riskanten Anlagestrategien entscheiden. Der Vorteil sei aber vor allem, dass diese Produkte EU-weit in andere Länder übertragbar sind, so Kommissar Dombrovski. Folgt man dem Entwurf der Verordnung, so können Versicherungsunternehmen, Banken, betriebliche Rentenkassen, Wertpapierfirmen und Vermögensverwalter das neue Produkt anbieten. Die EU-Kommission rät den Mitgliedsländern, die europäische Versicherung steuerlich mit ähnlichen nationalen Produkten gleichzustellen. Die Initiative der Europäischen Kommission muss freilich von den EU-Staaten noch gebilligt werden. Auch das europäische Parlament muss zustimmen. Alles andere als begeistert von dem neuen Vorstoß ist die Versicherungswirtschaft. Sie sieht eine Bevorzugung der Investmentfonds.

    Vorsorgeprodukte im Wert von 700 Milliarden Euro

    Nur 27 Prozent der EU-Bürger zwischen 25 und 59 Jahren haben übrigens eine private Altersvorsorge. Vor allem in Osteuropa verzeichnet man geringe Raten. In Deutschland „riestern“ immerhin rund 40 Prozent. In Brüssel kann man die Bedenken der deutschen Versicherer nicht nachvollziehen. Man verweist auf eine Studie, nach der aktuell Vorsorgeprodukte von 700 Milliarden Euro in Europa verwaltet werden. Ein Wert, der bis 2030 der Prognose zufolge auf 1,4 Billionen Euro ansteigen soll. Mit PEPP sogar auf 2,1 Billionen Euro. Ein weiteres Ziel der Europäischen Kommission ist die Kapitalmarktunion, die mit PEPP auch frische Impulse erhalten soll.

    Bei der OECD indes geht man davon aus, dass man im Deutschen Bundestag angesichts der Alterung der Gesellschaft und des Fachkräftemangels in der nächsten Legislaturperiode an einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit nicht vorbeikommt. Christian Kastrop, Direktor für wirtschaftspolitische Studien bei der OECD, schlägt aber vor, diese Verlängerung nicht pauschal wie bei der Rente mit 67 erfolgen zu lassen. Die Politik müsse Anreize schaffen, damit gesunde Menschen länger arbeiten. Ihre Rente müsse anschließend deutlich höher ausfallen als bei einem normalen Abgang mit 67 Jahren. Die Lösung sollte freiwillig sein. Mit der „Flexi-Rente“ hat die Große Koalition bereits einen ersten, wenn auch bescheidenen Schritt getan.

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