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    Einkommen & Vermögen | 14.10.2020 Drucken

    Wohnen in der Krise – Wohneigentum gewinnt

    In einer aktuellen Studie hat der Baufinanzierer Wüstenrot die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Einstellung der Deutschen zum Wohneigentum untersucht. Passend dazu zeigt der Wohnatlas der Postbank unter anderem, wie sich die Kaufpreise entwickelt haben.

    „My home is my castle“ – in Krisenzeiten und angesichts von Lockdown und Home-Office scheinen sich die Deutschen wieder mehr auf (Immobilien-)Werte zu besinnen. So hat sich ihr Wunsch nach Wohneigentum weiter verstärkt.

    Jene, die bereits über eine Immobilie verfügen, sehen sich bestärkt. Waren bislang eher Ballungszentren gefragt, kommt zunehmend der ländliche Raum oder zumindest der Speckgürtel der Metropolen ins Spiel. Im Auftrag von Wüstenrot befragte die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung in der zweiten Julihälfte dieses Jahres 1.035 Hauseigentümer und 559 Mieter.

    Wenn es um die individuelle Wohnsituation in Zeiten der Corona-Pandemie geht, finden 75 Prozent der Hauseigentümer ihr Wohneigentum „eher beruhigend“ oder „sehr beruhigend“.  Fast alle würden sich heute wieder für den Erwerb einer Immobilie entscheiden. Unter den Mietern erwägt mehr als jeder Fünfte, Wohneigentum zu erwerben. Dabei schauen die Befragten verstärkt auf den ländlichen oder kleinstädtischen Immobilienmarkt. So bevorzugen von den derzeit über Immobilienerwerb nachdenkenden Mietern mehr als zwei Drittel eine Immobilie im ländlichen Umfeld bis zu 5.000 Einwohnern oder in einer Kleinstadt bis höchstens 50.000 Einwohner. Dabei ist nicht unbedingt die Pandemie der vorrangige Grund. Vielmehr stimmten 65 Prozent der Befragten dem Aspekt „Ich brauche Platz um mich herum“ zu. Eher vernachlässigbar hielten sie  hingegen eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr oder Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten vor Ort.

    Eigenes Grundstück brachte Vorteil in der Pandemie

    Beim Vergleich der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Deutschland gegenüber anderen Staaten Europas bisher ganz gut abgeschnitten. Die verordneten Einschränkungen waren eher moderat. Dennoch schätzte in dieser Situation eine große Mehrheit von über 90 Prozent der Wohneigentümer ihr Grundstück ganz besonders. Dabei legen sie allerdings Wert auf ausreichend Platz zum Wohnen und Leben. So kam in der Befragung heraus, dass die ideale Grundstücksgröße 500 bis 1.000 Quadratmeter betragen und möglichst nicht in einer Großstadt liegen sollte. Angesichts der erlebten oder gegenwärtigen Beeinträchtigungen im Alltag empfanden Einwohner aus Städten mit über 50.000 Einwohnern diese gravierender als Menschen in Kleinstädten oder Gemeinden mit unter 20.000 Einwohnern.

    Bezahlbar auch in Krisenzeiten

    Die gute Nachricht für diejenigen, die über den Erwerb von Wohneigentum nachdenken, lautet: Es bleibt bezahlbar. Das ist zumindest nach Einschätzung der Postbank so, die aktuell den Wohnatlas 2020 veröffentlichte. Zwar zogen 2019 die Immobilienpreise im Vergleich zum Vorjahr inflationsbereinigt weiter um 9,3 Prozent an. Doch für Durchschnittsverdiener bleiben Immobilien nahezu in allen deutschen Kreisen und Städten weiterhin erschwinglich. So können abseits der Metropolen in 94 Prozent aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte Durchschnittsverdiener mit maximal 30 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens das Wohneigentum finanzieren. Zum Vergleich: im Durchschnitt aller Landkreise und kreisfreien Städte geben die Bürger 17 Prozent des regional verfügbaren Einkommens für die Immobilienfinanzierung aus. Den Berechnungen zugrunde gelegt waren folgende Kriterien exklusive Nebenkosten:

    • 70 Quadratmeter Wohneigentum
    • Finanzierung mit maximal 30 % des regional durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommens
    • Eigenkapital: 20 % des Kaufpreises
    • Tilgungsdauer: 19 Jahre, 7 Monate
    • Zins: 2,45 % p.a.
    • anfänglicher Tilgungssatz: 4 %

    Großstädte: Spitzenpreise beim Kauf

    Deutlich anders sieht es hingegen in den Metropolen aus. Wenig überraschend liegt München an der Spitze. Während beim prozentualen Zuwachs in den sieben größten deutschen Städten zwischen 2018 und 2019 Frankfurt am Main vorn und der durchschnittliche Quadratmeterpreis mittlerweile bei 5.687 Euro liegt, müssen Käufer in München im Schnitt 8.079 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Für Durchschnittsverdiener ist in diesen Großstädten Wohneigentum kaum noch zu finanzieren. Die Belastung verschlingt einen zu großen Anteil am durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen. Selbst bei attraktiven Gehältern bleibt den in diesen urbanen Zentren Lebenden oft nur die Mietwohnung. Diese wiederum ist nach wie vor bezahlbar. Erstellt wird der Postbank-Wohnatlas jedes Jahr von Experten des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Instituts (HWWI). Sie berechnen dafür eine Kaufpreisprognose für alle 401 Kreise und Städte in Deutschland und für ganz Deutschland bis 2030. Ergebnis: die Preise für Wohneigentum dürften trotz Corona-Pandemie weiter steigen.


    Einen Vergleich, ob und wo Mieter oder Eigentümer im Vorteil sind, finden Sie hier.

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