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    Veranstaltungsberichte

    des Deutschen Instituts für Altersvorsorge

    13.11.2018 Drucken

    Was macht Alexa besser als Herr Kaiser?

    Anders gefragt: Digital ganz normal künftig auch in der Altersvorsorge? Was verändert sich durch Fintechs, Chatbots und Online-Plattformen? Damit befasste sich das jüngste DIA-Forum in Berlin.

    Ist der Finanzberater ein Auslaufmodell? Wie verändert künstliche Intelligenz die Beratung und Planung der Altersvorsorge? Konkurrenz oder Kooperation – wie gehen etablierte Banken und Versicherer mit den aufstrebenden Fintechs um? Reicht ein smartes Konzept, um die Platzhirsche der Altersvorsorge aus ihrem Revier zu vertreiben?

    Über diese Fragen sowie über Strategien, Anpassungen, Umbrüche im Zuge der Digitalisierung debattierten Experten aus der Finanzbranche und Gründer aus der Fintech-Szene auf einer Gemeinschaftsveranstaltung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) und der Deutschen Bank gestern in Berlin.

    Wunsch und Wirklichkeit

    „Altersvorsorge wird so einfach sein, dass es dafür keine Beratung braucht. Haben Sie Angst um Ihren Job?“ Die Auftaktfrage von DIA-Sprecher Klaus Morgenstern war an Dr. Helge Lach von der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) gerichtet, das dabei sinngemäß verwendete Zitat der Homepage von Till Klein entlehnt, der Gründer und Geschäftsführer des Fintechs Vantik ist.

    Die Antwort konnte nicht überraschen: „Ich mache mir keine Sorgen.“ Einfachheit sei ein Wunsch an die Politik, die Wirklichkeit eine andere und Altersvorsorge heute hochkomplex. Sie „wird von Jahr zu Jahr immer komplizierter“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DVAG. Hier verwies er auf die betriebliche Altersversorgung, auf die prinzipiell vier verschiedenen Möglichkeiten zum Abschluss von Riester-Verträgen und auf die generell unübersehbare Produktvielfalt im Altersvorsorgebereich, wo der Normalbürger „nicht sofort weiß: Was ist das für ihn geeignete Produkt?“

    Vereinfachen an den richtigen Stellen

    Die Frage sei, an wen man sich richtet und wie man Beratung und Verstehen trennt, wandte Dr. Alexander Kihm ein, Mitgründer von fairr.de. Einer vereinfachten Erklärung der komplizierten Altersvorsorgeprodukte seien zwar Grenzen gesetzt, räumte er aus den bisherigen Erfahrungen des Startups ein. Andererseits gebe es sehr viele junge Leute, die sich durchaus mehr mit der Altersvorsorge beschäftigen wollen. Solche Interessenten könne man sehr gut abholen, wenn man das Thema mit „digitalen Hilfen optimal präsentiert“. Der Dreh- und Angelpunkt dabei: „Sie tragen es weiter zu anderen, die bisher einen Berater gesucht haben. Wir sehen immer mehr den nichtorganisierten Berater, den Günther aus der Tennismannschaft, der immer schon mehr Geld hatte als ich. Den frage ich, wenn ich mein Geld anlegen will. Der sagt mir dann: Ich mache das selbst – bei fairr.de“, erklärt er den Marketingansatz des Fintechs.

    „Vereinfachen ja, aber an den richtigen Stellen“, gab Sebastian Hasenack zu bedenken, Gründer und Geschäftsführer von investify. Die nächste Frage sei: Wo muss der Kunde denn eigentlich noch mitspielen dürfen, so dass er sich mit seinem Investment für die Altersvorsorge immer noch wohlfühlt? „Ausbalancieren von Rendite und Risiko“ sei ein relativ komplexer Prozess in der Finanzportfolioverwaltung, wie ein Test gezeigt habe. „Das haben wir zurückgefahren.“

    Auf allen Kanälen und im Verbund

    Womöglich wolle der Kunde diese Lösungen aber auch gar nicht unterscheiden können und verstehen, meldete Oliver Dreiskämper Zweifel an. Letztlich gehe es dem Vorsorgewilligen doch darum, etwas fürs Alter zu haben und dafür eine Zeit lang nach seinem Gusto und mit möglichst gutem Gefühl zu investieren, so der Leiter Robo Advisory bei der Deutschen Bank. Wer das als Erster mittels digitaler Technik anbieten könne, dem sagt er großen Erfolg und viele Nachahmer voraus. Mit dem Berater, „der alles managt“, funktioniere Altersvorsorge heute gut. „Aber es gibt auch viele Möglichkeiten, das durch Technologie zu vereinfachen und auch viel eleganter und flexibler zu lösen. Allein oder gemeinsam mit dem Berater.“ Till Klein von Vantik sieht von daher im stärkeren Zusammenspiel der verschiedenen Kanäle die künftige Herausforderung.

    Was ist mit Kooperationen? „Schon mal überlegt, vielleicht mit einem Fintech zu kooperieren?“, so Morgensterns Frage in Richtung Lach. Der stellte seinerseits erst einmal klar: „Manchmal entsteht in solchen Diskussionen ein wenig der Eindruck, nur Fintechs machen Digitalisierung.“ Doch alle gut geführten Unternehmen der Finanzbranche – auch die großen – arbeiten demnach intensiv an Digitalisierungsthemen und haben da nach seinen Worten auch einiges zu bieten. Hier verwies er auf die mit 500 Experten besetzte hauseigene IT-Abteilung. „Dinosaurier gegen schlaue Neue“, das sei Unsinn. „Wir kooperieren schon heute und lernen daraus. Wir brauchen junge Leute, die IT können, die digital denken.“ Davon gebe es viel zu wenig in Deutschland.

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