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Gender-Pension-Gap

Geschlechtsspezifische Rentenunterschiede

Der Gender-Pension-Gap bezeichnet den Unterschied zwischen den Rentenansprüchen von Frauen und Männern in Deutschland. Dieser Gap ist ein zentrales Thema im Kontext der sozialen Gerechtigkeit und der Gleichstellung der Geschlechter. Laut aktuellen Daten aus dem Jahr 2023 liegt der Unterschied bei der gesetzlichen Rente bei über 40 % (ohne Witwenrente), was bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt nur etwa 60 % der Rente erhalten, die Männer beziehen. Bei der privaten Altersvorsorge beträgt der Gender-Pension-Gap sogar 56 %. Diese dramatischen Lücken müssen dringend geschlossen werden, um die finanzielle Sicherheit von Frauen im Alter zu gewährleisten.

Was ist der Gender-Pay-Gap?

Der Gender-Pay-Gap beschreibt den Unterschied zwischen den durchschnittlichen Bruttoverdiensten von Frauen und Männern. Im Jahr 2023 betrug dieser Gap in Deutschland 18,9 %. Der Unterschied zwischen den Bruttostundenlöhnen zeigt sich regional unterschiedlich: In den alten Bundesländern beträgt der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern etwa 19 %, während er in den neuen Bundesländern lediglich bei 7 % liegt. Diese regionalen Differenzen verdeutlichen, dass es erhebliche Unterschiede in der Einkommensverteilung gibt, die auch die Altersvorsorge betreffen.

Wie hängen Gender-Pay-Gap und Gender-Pension-Gap zusammen?

Der Gender-Pay-Gap und der Gender-Pension-Gap sind eng miteinander verknüpft. Niedrigere Einkommen während des Arbeitslebens führen zu geringeren Beiträgen in den Rentenkassen, was die Höhe der späteren Rente beeinflusst. Wenn Frauen weniger verdienen, zahlen sie auch weniger in die Rentenversicherung ein, was zu einer niedrigeren Rente führt. Die Verbindung zwischen den beiden Gaps ist klar: Ein erheblicher Teil des Gender-Pension-Gaps ist das Resultat der geringeren Einkommen von Frauen. Aber auch Faktoren wie Mutterschutz, Teilzeitarbeit nach einer Geburt etc. wirken sich auf den Gender-Pension-Gap aus.

Was kann man dagegen tun?

Um den Gender-Pension-Gap zu verringern, sind sowohl individuelle als auch strukturelle Maßnahmen erforderlich. Hier sind einige konkrete Handlungsempfehlungen für Männer und Frauen:

Für Frauen:

1. Frühzeitige finanzielle Bildung:
Informieren Sie sich über Altersvorsorge und Finanzplanung. Eine solide finanzielle Bildung ist grundlegend, um eigene Entscheidungen treffen zu können.

2. Altersvorsorge eigenständig planen:
Setzen Sie sich aktiv mit Ihrer Altersvorsorge auseinander. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung sollten Frauen auch private Rentenversicherungen oder ETF in Betracht ziehen, um ihre Rente aufzubessern.

3. Karrierechancen aktiv nutzen:
Streben Sie gezielt nach Aufstiegsmöglichkeiten in Ihrem Berufsfeld. Networking und Weiterbildung können helfen, den eigenen Marktwert zu steigern.

4. Teilhabe an Arbeitgeberprogrammen:
Nutzen Sie betriebliche Altersvorsorgeangebote, wenn Ihr Arbeitgeber diese bereitstellt. Der Arbeitgeber beteiligt sich an der Entgeltumwandlung auf jeden Fall mit mindestens 15 Prozent.

5. Vereinbarkeit von Familie und Beruf:
Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren.

Für Männer:

1. Familienverantwortung teilen:
Engagieren Sie sich aktiv in der Familienarbeit. Eine gleichmäßige Verteilung der Elternzeit kann dazu beitragen, dass Frauen nicht aus dem Beruf aussteigen müssen.

2. Vorbilder sein:
Setzen Sie sich für Gleichstellung im Job und im privaten Umfeld ein. Unterstützen Sie Frauen in ihrem beruflichen Werdegang und zeigen Sie, dass geschlechtergerechte Arbeitsteilung für alle Vorteile bringt.

3. Unterstützung von Gleichstellungsmaßnahmen:
Unterstützen Sie Initiativen in Ihrem Unternehmen, die darauf abzielen, den Gender-Pay-Gap zu schließen und die Gleichstellung zu fördern. Dies kann durch Mentoring-Programme oder Gleichstellungsrichtlinien geschehen.

4. Karrieremöglichkeiten fördern:
Fördern Sie aktiv die Karriere von Kolleginnen. Indem Sie Frauen in Ihrem Umfeld unterstützen, tragen Sie dazu bei, das Arbeitsumfeld für alle zu verbessern.

5. Sensibilisierung für Genderfragen:
Informieren Sie sich über Genderfragen und deren Auswirkungen auf das Arbeitsleben. Eine erhöhte Sensibilität für diese Themen kann helfen, Vorurteile abzubauen und Gleichstellung zu fördern.

Gemeinsame Ansätze:

1. Politische Einflussnahme:
Setzen Sie sich für politische Maßnahmen ein, die die Gleichstellung der Geschlechter fördern. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von Gleichstellungsrichtlinien in Unternehmen oder gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

2. Transparente Löhne:
Fordern Sie von Unternehmen Transparenz in Bezug auf Gehälter. Offene Gehaltsstrukturen können dazu beitragen, den Gender-Pay-Gap zu verringern.

3. Mentoring und Coaching:
Engagieren Sie sich in Mentoring-Programmen für Frauen und fördern Sie deren Karriereentwicklung. Durch gezielte Unterstützung können Frauen in ihren Berufen gestärkt werden.

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