Wie investieren Jugendliche und junge Erwachsene in ihre finanzielle Zukunft? Eine aktuelle Studie zeigt, dass junge Menschen in Deutschland zunehmend auf kapitalmarktorientierte Produkte setzen. Demgegenüber haben herkömmliche Optionen wie Lebensversicherungen und Sparbücher deutlich an Attraktivität verloren.
Somit setzt die jüngere Generation sozusagen instinktiv auf ihr womöglich größtes Kapital: Zeit. Vor allem ein langfristiger Vermögensaufbau bietet gute Chancen für eine individuelle Altersvorsorge.
Sparbuch und Lebensversicherung haben so gut wie ausgedient. Aktien, ETF und Fonds stehen bei jungen Menschen an erster Stelle der bevorzugten Altersvorsorge. Laut der kommerziellen Studie „Next Gen Insurance 2025“ gaben 26,3 Prozent der 16- bis 25-Jährigen und 30,2 Prozent der 26- bis 35-Jährigen an, dass sie diese Anlageform präferieren. Dies verdeutlicht, dass junge Menschen zunehmend das Potenzial von Kapitalmarktinvestitionen erkennen.
Immobilien auf Platz 2
Immobilien rangieren bei beiden Altersgruppen auf Platz zwei, wenn es um die finanzielle Zukunft geht. Dabei zeigen sich jedoch unterschiedliche Vorlieben. Während etwa jeder Sechste der 16- bis 25-Jährigen in vermietete Immobilien investieren würde, bevorzugen 11,2 Prozent der Älteren eine eigengenutzte Immobilie. Damit zeigt sich eine Tendenz, dass junge Erwachsene Immobilien sowohl (bereits) als Einnahmequelle als auch als persönlichen Lebensraum betrachten. Immobilien könnten sich insbesondere in Zeiten steigender Mieten im Ranking der Anlageoptionen als stabiler Anker für die finanzielle Zukunft erweisen. Das gilt allerdings wohl nur, insofern derartige Pläne finanzierbar sind.
Auf dem dritten Rang der bevorzugten Altersvorsorgeoptionen steht das direkte Investment in Aktien. Besonders die jüngere Generation setzt mit 15,3 Prozent auf Aktien. Bei den Älteren sinkt dieser Wert um 3,4 Prozentpunkte. Das deutet möglicherweise darauf hin, dass mit zunehmendem Alter schon eher breiter diversifizierte Produkte wie ETF oder generell fondsgebundene Anlagelösungen dominieren. Dennoch besteht also bei etlichen Jüngeren schon ein Bewusstsein für die Chancen internationaler Kapitalmärkte.
Lebensversicherungen finden kaum Interesse
Abgesehen von möglichen Abschlüssen oder Schenkungen durch Eltern oder Großeltern hat die Lebensversicherung in beiden Altersgruppen an Relevanz verloren. Sie belegt lediglich den fünften Platz. Etwa zehn Prozent der 16- bis 25-Jährigen und knapp neun Prozent der 26- bis 35-Jährigen ziehen diese Vorsorgeform noch in Betracht, um die finanzielle Zukunft abzusichern. Damit liegt die Lebensversicherung klar hinter kapitalmarktbasierten Produkten und Immobilien.
Für die Generation der Digital Natives ist es zwar naheliegend, dass ihr auch digitale Optionen für die Geldanlage interessant erscheinen. Dennoch spielen Kryptowährungen wie Bitcoin & Co. mit 3,4 Prozent allenfalls eine marginale Rolle. Edelmetalle wie Gold und Silber werden ebenfalls von weniger als fünf Prozent der Befragten als Altersvorsorgeoption in Betracht gezogen. Dies zeigt, dass alternative (oder eher spekulative) Anlageformen nur geringe Bedeutung für die finanzielle Zukunft der Jüngeren haben.