Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 21.3.2024 Drucken

    Bausparen wieder im Boom – aus gutem Grund?

    Der Bausparvertrag ist ein Klassiker der Baufinanzierung mit angestaubtem Image. Doch seit kurzem erlebt er wieder einen Boom.

    Die aktuellen Entwicklungen im Finanzsektor und in der Politik lassen die Beliebtheit des Finanzprodukts erneut aufflammen. Im Gefolge der galoppierenden Inflation und der damit verbundenen Zinserhöhungen zählen sich Bausparkassen zum kleinen Kreis der Krisenprofiteure.

    Das Bausparen hat eine lange Flaute hinter sich, in der Anleger wenig Interesse an dem Finanzierungsmodell zeigten. Allem voran machten die niedrigen Zinssätze den Bausparvertrag zu einem wenig rentablen Finanzprodukt mit unattraktivem Ruf. Jedoch neigt sich das unbeliebte Standing der vergangenen Jahre dem Ende entgegen. Bausparen gewinnt wieder Popularität. Zurückzuführen ist dieser positive Umschwung auf die Zinswende und Energiekrise. Mit dem Ende der Niedrigzinsphase, die aufgrund internationaler Finanzkrisen und Corona-Pandemie bis zum Sommer 2022 andauerte, erfährt das Bauspargeschäft seit 2008 erstmalig einen Auftrieb.

    Seitdem sorgt die veränderte Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für einen Zulauf an Bausparern. Bereits in der ersten Jahreshälfte des Folgejahres ist die Anzahl der abgeschlossenen Neuverträge um 15 Prozent gestiegen. Geschuldet ist dieses Wachstum den gestiegenen Zinsen, die Bausparern einen planungssicheren Eigenkapitalaufbau mit rentabler Zinsabsicherung ermöglichen. Ein weiterer Faktor, der einen positiven Einfluss auf das Bausparen hat, ist der Anstieg bei den energetischen Sanierungen. Wegen Energie- und Klimakrise steht die Nutzung erneuerbarer Energien zunehmend im Fokus. Aus diesem Grund sind vor allem in Bestandsbauten umfassende Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Für die Finanzierung dieser Investitionen kommt das Bausparen als Alternative zur klassischen Baufinanzierung aufgrund des gehobenen Zinsniveaus infrage.

    Aktuelle Preissituation am Immobilienmarkt

    Seit vielen Jahren sind die Preise im Immobiliensektor von einem langfristigen Aufwärtstrend geprägt. Wegen dieser Entwicklung und des rückläufigen Wohnungsbaus bleibt der Immobilienbedarf infolge der wachsenden Bevölkerungszahl in Deutschland hoch. Die Auswirkungen des knappen Wohnangebots in Verbindung mit den hohen Immobilienpreisen machen sich vor allem in den Großstädten bemerkbar. Allerdings zeichnete sich im Zuge der steigenden Bauzinsen eine Trendwende mit einem Rückgang des Preisniveaus ab. Für Bausparer, die Kaufabsichten verfolgen, geht dieses Gefälle mit größeren Auswahlmöglichkeiten einher. Gleichzeitig ergibt sich ein größerer Verhandlungsspielraum bei unsanierten Bestandsimmobilien. Obwohl Experten ein weiteres Absinken der Immobilienpreise prognostizieren, ist ein mittelfristiger Anstieg im Zuge einer erhöhten Nachfrage zu erwarten. Demzufolge ist gegenwärtig ein passender Zeitpunkt für den Immobilienerwerb.

    Orientierung an der Zinsentwicklung

    Beim Abschluss eines Bausparvertrags ist die Zinsentwicklung ein entscheidender Aspekt. Momentan befinden sich die Hypothekenzinsen durch die Anhebung des Leitzinssatzes auf dem höchsten Niveau seit 2011. Im Hinblick auf die Inflationsrate ist zu erwarten, dass die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank weiterhin andauert. Demnach schätzen Finanzexperten eine Kursänderung der EZB im Jahr 2024 als eher unwahrscheinlich ein. Umso sinnvoller erscheint derzeit der Abschluss eines Bausparvertrags für Bausparer, die nach einem günstigen Darlehen suchen und gleichzeitig von den angehobenen Sparzinsen profitieren möchten. Außerdem sollten Verbraucher im Hinterkopf behalten, dass Zinsprognosen keine Garantie für eintretende Entwicklungsszenarien sind und zum Teil auf Spekulation beruhen. Dennoch sind die Experteneinschätzungen als Orientierung für zukünftige Finanzierungen zu betrachten.

    Finanzierungsinstrument mit Vor- und Nachteilen

    Grundsätzlich ist ein Bausparvertrag aufgrund der Zinsabsicherung für sicherheitsbewusste Sparer geeignet. Innerhalb des Bausparvertrags ist der Zinssatz, zu dem die spätere Finanzierung während der Darlehensphase erfolgt, festgelegt. Somit sind Bausparer in der Lage, Zinsänderungen im Vorfeld entgegenzuwirken und trotz steigender Kreditkosten günstig zu finanzieren. Beispielsweise lässt sich die Bausparsumme, die sich aus der Sparsumme und dem Kredit zusammensetzt, als Finanzierungsbaustein zum Kauf oder für den Bau einer Immobilie einsetzen.

    Darüber hinaus ergeben sich vielseitige Verwendungsmöglichkeiten bei Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Gleichzeitig lässt sich durch die Inanspruchnahme von staatlichen Subventionen das Sparziel schneller erreichen. In diesem Bereich stehen die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmersparzulage, vermögenswirksame Leistungen und Riester-Zulagen als Fördermittel zur Verfügung. Je nach Ausgangslage bietet ein Bausparvertrag Vor- und Nachteile, wodurch das Finanzierungsmittel keine Universallösung für jedermann darstellt. Insofern gilt es vorab zu prüfen, ob der Bausparvertrag zu den persönlichen Finanzierungsvorhaben passt.

    Kostenvergleich vor der Auswahl

    In Anbetracht der steigenden Darlehenszinsen punkten Bausparanbieter wieder mit attraktiven Konditionen. Im Gegensatz zur Baufinanzierung fallen die Zinsen für ein Bauspardarlehen bis zu 3,5 Prozent günstiger als bei einem Bankkredit aus. Obwohl bei einem Sparzins von durchschnittlich 0,5 bis 2,5 Prozent keine utopisch hohen Erträge zu erwarten sind, können sich Bausparer ein günstiges Darlehen mit Zinsen von zwei Prozent oder weniger sichern. Jedoch bedeutet dies nicht, dass sich ein Bauspardarlehen für die Gesamtfinanzierung einer Immobilie eignet. Angesichts der stetigen Veränderungen, denen der Finanzsektor unterliegt, ist ein Zinsanstieg in den kommenden sieben bis acht Jahren nicht auszuschließen.

    Hinzu kommt, dass Bausparanbieter ihre Konditionen schrittweise an die Marktentwicklungen anpassen, wodurch ein umfangreicher Vergleich vieler Anbieter notwendig ist, um einen günstigen Tarif ausfindig zu machen. Dabei spielen neben den Zinskonditionen die Gebühren, die ein Vielfaches der Sparerträge betragen können, eine entscheidende Rolle. Hierbei sollten Verbraucher ihr Augenmerk zum Beispiel auf die Höhe der Abschlussgebühr legen. Ein hilfreiches Tool, um innerhalb des Tarifdschungels den Durchblick zu behalten, ist ein Bausparrechner. Auf diese Weise lässt sich auf der Grundlage des Kapitalbedarfs und der gewählten Sparzeit der Bausparvertrag berechnen. Grundsätzlich ist die Wahl einer großen Bausparkasse ratsam, um Zuteilungsproblematiken zu minimieren.


    Gastautor Maik Hartmann ist seit 2015 freiberuflicher Fachautor im Finanzsektor. Zu seinen Schwerpunkten gehörten Investmentbranche, Finanzwirtschaft & Kreditwesen sowie Versicherungen.

    Mehr zum Thema finden Sie auch auf der Webseite kredit.de.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Bremst die Inflation die Vorsorge aus?

      Preissteigerungen verteuern seit zwei Jahren das Leben erheblich. Wie reagieren Konsumenten und Sparer darauf? Eine neue DIA-Studie untersucht ihre Reaktionen. Die überwiegende Mehrheit in Deutschland ist sich einig: Inflation ist derzeit das drückendste Problem. Die individuellen Anpassungen an die weit verbreitete und überdurchschnittliche Teuerung seit 2022 fallen jedoch ganz unterschiedlich aus. Das zeigt die jüngste […]

      Artikel lesen

      Immobilie oder Aktien - Alternative mit Tücken

      Erben stehen vor der Frage, was sie mit dem Vermögen anstellen, das ihnen unvermittelt zugefallen ist. Dann läuft es oft auf die Entscheidung hinaus: Immobilie oder Aktien? Experten halten diese Zuspitzung auf eine Alternative allerdings nicht für klug. Ihr Urteil zu drei gängigen Thesen in solch einer Situation. Kennen Sie die folgenden Sätze aus Diskussionen? […]

      Artikel lesen
      Eigenheim auf dem Land

      Immobilien verlieren Boden bei der Vorsorge

      Laut einer Umfrage zu den vertrauenswürdigsten Altersvorsorgeformen haben Immobilien an Stellenwert verloren. Allerdings liegen sie immer noch deutlich vorn.  „Eigner Herd ist Goldes wert.“ In Deutschland gilt das Eigenheim traditionell als besonders sichere und vertrauenswürdige Lösung unter den Altersvorsorgeformen. Doch nun ist offenbar ein Trendwandel zu beobachten. So zeigt eine Umfrage der HDI Versicherungsgruppe, dass […]

      Artikel lesen