Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2023 verzeichnen die Altersrenten mit Abschlägen 2024 wieder einen Anstieg.
Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) verdeutlicht dieser Trend, dass der vorgezogene Rentenbeginn weiterhin eine wichtige Rolle im Zugang zur gesetzlichen Altersrente spielt. Die aktuellen Befunde basieren auf jüngsten Auswertungen, über die online das DRV-Portal ihre-vorsorge.de in einem aktuellen Beitrag berichtet.
Im Dreijahresvergleich zeigt sich eine klare Bewegung: 2022 entfielen knapp 37 Prozent der neuen Altersrenten auf Zugänge mit Abschlägen. 2023 sank der Anteil deutlich auf etwa 24 Prozent. 2024 fällt der Anteil mit rund 28 Prozent wieder höher aus. Damit liegt er zwar über dem Vorjahreswert, jedoch nach wie vor deutlich unter dem Niveau von 2022. Diese Sequenz verdeutlicht eine Zwischenphase: Nach einem starken Rückgang folgt eine moderate Gegenbewegung. Alle hier aufgeführten Angaben beziehen sich auf Neuzugänge in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Vorgezogener Renteneintritt bleibt relevant
Abschläge entstehen, wenn der Rentenbeginn vor der individuell geltenden Regelaltersgrenze liegt. Die aktuellen Werte deuten darauf hin, dass der vorgezogene Renteneintritt weiterhin für viele Versicherte eine relevante Option bleibt. Zugleich wirkt die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte dämpfend auf die Quote der Abschläge. Im Ergebnis ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen Flexibilität beim Ruhestart und den dauerhaften Kürzungen, die aus den Abschlägen resultieren. Strukturelle Faktoren wie Erwerbsbiografien, Arbeitsmarktverläufe und Jahrgangsgrößen können die Wahlentscheidungen zudem auch künftig unterschiedlich beeinflussen.
Nur temporäre Gegenbewegung?
Zusammenfassend lässt sich anhand der Zahlen für 2024 konstatieren: Vorzeitige Renteneintritte bleiben individuell bedeutsam, während abschlagsfreie Wege einzelner Gruppen gegenläufig wirken. Künftige Jahrgänge und Analysen werden zeigen, ob der Anstieg 2024 lediglich als eine temporäre Gegenbewegung zu interpretieren ist oder aber den Beginn eines stabileren (und vergleichsweise hohen) Niveaus markiert.