Der Immobilienerwerb in Deutschland bleibt für viele Familien eine hohe Hürde, auch weil die Immobilienpreise trotzt einer kleinen Delle auf einem hohen Niveau verharren.
Generell hat sich das Wachstum der Immobiliennachfrage etwas verlangsamt. Doch insbesondere in Großstädten und Ballungszentren zeigt die Nachfrage nach Wohneigentum weiterhin eine Aufwärtstendenz. Steigende Baukosten und regionale Unterschiede erschweren die Ausgangssituation zusätzlich. Am Immobilienerwerb Interessierte sind gut beraten, ihren Wunsch aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dazu hat das Statistische Bundesamt jüngst Zahlen und Daten vorgelegt.
Im dritten Quartal 2024 stiegen die Preise für Wohneigentum im Schnitt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Damit setzt sich der Trend steigender Preise fort. Allerdings geschieht dies mit einer deutlich geringeren Dynamik als noch im Frühsommer 2024. Zu jenem Zeitpunkt wurde ein Quartalsanstieg von 1,5 Prozent verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Immobilienpreise insgesamt jedoch leicht rückläufig. Im dritten Quartal lagen sie im Schnitt 0,7 Prozent unter dem Wert von 2023.
Regionale Unterschiede bei Wohneigentum
Die Entwicklungen variieren jedoch stark zwischen städtischen und ländlichen Regionen. So sanken in ländlichen Kreisen die Preise deutlich. Wohnungen waren im Vergleich zum Vorjahr 5,7 Prozent günstiger, Häuser 2,1 Prozent. Gegenüber dem Vorquartal wurden Wohnungen 1,8 Prozent günstiger, Häuser blieben preislich stabil. In kreisfreien Großstädten, also in den urbanen Regionen, verzeichneten sowohl Wohnungen als auch Häuser Preissteigerungen. Wohnungen wurden im dritten Quartal 1,0 Prozent teurer als im Vorquartal und 2,4 Prozent teurer als im Vorjahr. Häuser stiegen kurzfristig um 1,5 Prozent, während der Jahresvergleich nur einen leichten Zuwachs von 0,2 Prozent zeigte. In den Metropolen hingegen bot sich ein gemischtes Bild. In den sieben größten Städten Deutschlands (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) wurden Wohnungen im Quartalsvergleich um 0,5 Prozent teurer. Doch die Preise für Häuser sanken um 3,1 Prozent. Damit lagen sie im Schnitt rund 5,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Steigende Baupreise beeinflussen den Markt
Neben der Nachfrage treiben auch die Baukosten die Preise für Wohneigentum weiter in die Höhe. Im November 2024 lagen die Preise für den Neubau konventioneller Wohngebäude um 3,1 Prozent über dem Niveau von November 2023. Unterschiedliche Entwicklungen gab es hinsichtlich Rohbau- beziehungsweise Ausbauarbeiten.
- Rohbauarbeiten: Die Preise stiegen um 2,0 Prozent. Betonarbeiten (+1,0 Prozent) und Mauerarbeiten (+1,2 Prozent) haben dabei den größten Einfluss.
- Ausbauarbeiten: Hier lag der Anstieg bei 3,8 Prozent, wobei Heizanlagen (+4,9 Prozent) und Elektrotechnik (+6,3 Prozent) die höchsten Steigerungen zeigten.
Langfristig zeigt sich, dass die Baupreise zwischen 2010 und 2022 um 64 Prozent gestiegen sind, während die Inflationsrate in diesem Zeitraum nur um 25 Prozent zulegte.
Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt vor allem in Ballungszentren hoch, was die Preise stabil hält. In ländlichen Gebieten hingegen sorgt die geringere Nachfrage für einen spürbaren Rückgang. Trotz der Entlastung in einigen Regionen bleibt Wohneigentum allerdings für viele aufgrund hoher Baukosten und steigender Finanzierungskosten eine anhaltende Herausforderung.