Inflation und Altersvorsorge sind Konkurrenten

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22. September 2025

Inflation und Altersvorsorge sind Konkurrenten

Steigende Preise schmälern die privaten Budgets. Welche Ansätze können gegebenenfalls helfen, Vorsorgeziele trotz Teuerung stabil zu halten?

Inflation und Altersvorsorge waren schon immer und sind auch derzeit untrennbar verbunden. Anhaltend höhere Preise verringern die Spielräume vieler privater Haushalte, regelmäßig für den Ruhestand zu sparen.

Umfragen zeigen, dass Beiträge für die Altersabsicherung gekürzt oder ausgesetzt werden. Das kann langfristig teils gravierende Folgen für die Schließung von Versorgungslücken haben. Zugleich bleibt die Teuerung, trotz spürbarer Entspannung gegenüber den Jahren 2022/2023, ein relevanter Planungsfaktor. Wer jedoch Beiträge anpasst und Dynamiken nutzt, bleibt auf Kurs. In diesem Sinne hilft Transparenz über Kosten und Rendite, um individuelle Prioritäten stabil zu setzen und den eigenen Ruhestand finanziell nicht zu gefährden.

Niedrigere Sparraten in der Tendenz

Laut AXA‑Vorsorge‑Report 2025 geben 40  Prozent der Befragten an, aufgrund der starken Preissteigerungen der vergangenen Jahre weniger für den Ruhestand vorzusorgen. Der Anteil ist von 32 Prozent im Jahr 2023 über 38 Prozent in 2024 auf nunmehr 40 Prozent gestiegen. Gleichzeitig investiert nur noch die Hälfte der Deutschen regelmäßig in ihre private Altersvorsorge, nach noch 62 Prozent im Vorjahr. Die monatlichen Beitragshöhen verschieben sich nach unten: 14 Prozent sparen unter 100  Euro und weitere 14 Prozent zwischen 100  Euro und 200  Euro (2024: 17 %). Acht Prozent investieren 200 bis 300  Euro (2024: 12 %), fünf Prozent 300 bis 400  Euro (2024: 8 %) und neun Prozent mehr als 400  Euro (2024: 11 %). 35 Prozent legen derzeit gar nichts zurück. Die Umfrage basiert auf 2.009 online Befragten Anfang August 2025.

Laufende Ausgaben vs Vorsorge

Die Verbraucherpreise lagen im August 2025 um 2,2 % über dem Vorjahresniveau (Destatis). Auch wenn die Teuerung damit deutlich niedriger ist als in der Spitze der Jahre 2022/2023, belasten höhere Preise für Wohnen, Nahrungsmittel und Dienstleistungen weiterhin die verfügbaren Budgets. Das verstärkt die Konkurrenz zwischen laufenden Ausgaben und langfristiger Vorsorge. Weniger Regelbeiträge und wachsende Pausen in der privaten Vorsorge erhöhen jedoch das Risiko von Rentenlücken. Zudem planen 41  Prozent der Befragten nicht, bis zum regulären Renteneintrittsalter zu arbeiten – ein weiterer Faktor, der die individuelle Planung anspruchsvoller macht. Automatische Beitragsdynamiken, flexible Erhöhungsoptionen und klare Zielbeiträge können helfen, Vorsorgeziele trotz Preisauftrieb konsequent zu verfolgen.