„Unter 30-Jährige sollten Aktienrente aufbauen“
Altersvorsorgeexperte unterbreitet im DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“ Alternativvorschlag zu den Belastungen, die das Rentenpaket II jungen Beitragszahlern beschert
Junge Menschen unter 30 Jahren sollten die Alternative haben, mit einem Teil ihrer Rentenversicherungsbeiträge eine aktienbasierte Altersvorsorge aufzubauen. Diesen Vorschlag erläuterte Sven Ebert, Altersvorsorgeexperte beim Flossbach von Storch Research Institute in der jüngsten Ausgabe des DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“. Danach hätten die Beitragszahler dieser Altersgruppe die Wahl. Entweder sie investieren die Hälfte des Rentenversicherungsbeitrags in eine Aktienanlage. Wer keine Aktienrente aufbauen möchte, zahlt dagegen wie alle anderen Versicherten weiterhin den kompletten Beitrag ins Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung.
Die dadurch im Umlagesystem fehlenden Beiträge sollen mit einer Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auf 70 Jahre ausgeglichen werden. Nach den Berechnungen von Sven Ebert handelt es sich dabei um 20 Milliarden Euro beziehungsweise 7,5 Prozent des gesamten Beitragsvolumens. Sowohl bei der Kapitalanlage als auch bei der späteren Auszahlung sollten möglichst wenig Regulierung und große Wahlfreiheit herrschen. „Deutschland besitzt einen gut entwickelten Kapitalmarkt. In diesem ist eine private Aktienrente für die junge Generation durch private Anbieter, die im Wettbewerb zueinander stehen, leicht umsetzbar. Der Staat sollte sich auf die Sicherung des Wettbewerbs und die Finanzmarktaufsicht konzentrieren“, zeigt sich Ebert überzeugt.
Neuer Impuls für die kapitalgedeckte Altersvorsorge
Nach Vollendung des 30. Lebensjahres fließt dann wieder der komplette Beitrag in die gesetzliche Rentenversicherung. Die Aktiensparer können aber den angelegten Kapitalstock weiter mit zusätzlichen Beiträgen dotieren. Das Flossbach von Storch Research Institute will mit seinem Vorschlag einen neuen Impuls für die kapitalgedeckte Altersvorsorge setzen, nachdem sich die FDP mit ihrem Vorschlag einer Aktienrente in der Ampelkoalition nicht durchsetzen konnte. „Der Vorschlag ist mutig, aber er könnte die Diskussion über eine aktienbasierte Zusatzrente wieder beleben, nachdem die Ampelkoalition mit ihrem Rentenpaket II nur noch auf das sogenannte Generationenkapital setzt, das lediglich eine geringe Beitragsdämpfung innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung bewirken wird“, fügt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern hinzu.
Der DIA-Podcast „Rente gut, alles gut?“ erscheint 14-tägig und ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie iTunes, Spotify, Google Podcast, Amazon music oder Deezer zu finden. Die jüngste Folge finden Sie auch hier.
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