Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 27.1.2023 Drucken

    Renten-Tracking für mobile Fachkräfte

    Erfahrene Fachkräfte aus Europa, die nach Deutschland kommen und schon eine Rentenbiografie mitbringen, werden künftig einfacher eine Übersicht über ihre in verschiedenen Ländern erworbenen Ansprüche erhalten. Zu diesem Zweck entsteht derzeit ein europäischer Tracking-Service.

    Deutschland wirbt um Fachkräfte aus anderen Staaten. Wer einen Teil seines Berufslebens hierzulande verbringt oder nach längerer Berufstätigkeit im Herkunftsland für immer nach Deutschland einwandert, fragt sich natürlich auch, was denn später mit der Rente wird. Schließlich sammeln sich Rentenanwartschaften aus mehreren Staaten an. Einen digitalen Tracking-Service für den Überblick über diese Renten will der neu gegründete ETS-Verein etablieren.

    Europa

    Neun Gründungsmitglieder aus den Niederlanden, aus Deutschland, Belgien, Frankreich und Schweden hoben vor kurzem die European Tracking Service Association aus der Taufe. Von deutscher Seite ist die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) mit dabei. Sie übernimmt, vertreten durch Claudia Wegner-Wahnschaffe, auch den Vorsitz im geschäftsführenden Vorstand des ETS-Vereins. Im Gespräch mit dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) erläuterte sie die Ziele und nächsten Schritte beim Aufbau des Tracking-Service.

    Die Vision: ein europaweites digitales Rentenportal für mobile Fachkräfte. Der ETS-Verein kann aufbauen auf eine schon vor Jahren eingerichtete Plattform für Wissenschaftler (Find your pension) und ein mehrjähriges von der Europäischen Union gefördertes Projekt. Der Tracking-Service versteht sich nicht als Konkurrenz für die nationalen Rentenportale. Statt dessen sieht er sich als Partner, der ergänzende Recherchemöglichkeiten für Anwartschaften aus einer Beschäftigung außerhalb des Heimatlandes bereitstellt.

    Nationale Datenhubs liefern die Informationen

    Das Ziel der Plattform ist es, nicht nur individuelle Rentenanwartschaften zu ermitteln, sondern den Nutzern zu helfen, diese Daten im Rahmen des jeweiligen nationalen Rentensystems auch einordnen zu können. „Die besondere Situation der mobilen Beschäftigten erfordert eine auf sie zugeschnittene Ansprache und Information, die das FindyourPension-Portal schrittweise aufbaut. Wir gelangen an die erforderlichen Informationen über die nationalen Tracking-Services, wo wir sie auf ausdrücklichen Wunsch der Plattformnutzer abrufen“, erklärt Claudia Wegner-Wahnschaffe. Mit Absicht sei nie eine europäische Lösung geplant gewesen, die sich in allen Ländern jeweils bei den Versorgungsträgern die Informationen einholt. „Das wäre gar nicht zu bewerkstelligen bei den viele Anbindungen, die dafür nötig sind. Wir gehen über die nationalen Datenhubs“, erläutert sie. Der Verein wolle außerdem dazu beitragen, dass neue Tracking-Services in einzelnen Ländern entstehen.

    Belgien macht den Anfang

    In einem Pilotprojekt wurde für den ETS die Infrastruktur entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Plattform mit mehreren Ebenen. Zum Einstieg gibt es allgemeine Informationen für typische Lebensphasen mobiler Arbeitnehmer. Daran schließt sich eine mittlere Ebene an, ab der eine Authentifizierung erforderlich ist. Dort können dann individuelle Rentenansprüche abgefragt werden. Im Rahmen des Pilotprojektes ist dies erst einmal für Belgien möglich. „Derzeit erfolgt die Auskunft noch in Form eines PDF. Im nächsten Schritt, wenn die Rentensysteme weiterer Länder hinzukommen, soll dann eine Übersicht mit den zusammengeführten Renteninformationen angezeigt werden“, erläutert Claudia Wegner-Wahnschaffe. Um diese gemeinsam mit den Datenzulieferern zu entwickeln, ist als permanentes Organ des Vereins ein NTS Committee etabliert und in der Satzung verankert worden.

    Einbindung weiterer Länder

    In Frankreich und den Niederlanden seien die Bestrebungen derzeit am größten, als nächste Teilnehmer an den ETS angeschlossen zu werden. Die Einbindung weiterer Länder und Country Landscapes (allgemeine Informationen) in die Plattform, die Entwicklung einer konsolidierten Datenanzeige und die Gewinnung neuer Vereinsmitglieder stehen als nächste Aufgaben auf der Agenda des ETS-Vereins. Letzteres ist allein schon wegen der Finanzierung bedeutsam. Der Verein hofft auch auf eine weitere Förderung durch die Europäische Union. Die Aussicht darauf ist gut. Schließlich hat sich die Kommission mehrfach zufrieden über die Projektergebnisse geäußert.

    Deutschland ist auf auswärtige Fachkräfte angewiesen

    Zum Bekanntmachen des ETS will der Verein die nationalen Rententräger mit ins Boot holen. Sie könnten zum Beispiel bei An- und Abmeldungen von Versicherten auf diese Plattform verweisen. Daher sollen auch andere deutsche Anbieter und Stakeholder als Mitglieder für den Verein gewonnen werden. So wäre natürlich eine Teilnahme der Deutschen Rentenversicherung Bund sehr wünschenswert, meint Claudia Wegner-Wahnschaffe. Eigentlich wäre die Zentrale Stelle für die Digitale Rentenübersicht (ZfDR) als nationaler Rentennachvollziehungsdienst der geeignetste Partner. Aber die ZfDR besitzt keine eigene Rechtsfähigkeit, so dass wohl nur die Rentenversicherung selbst dem Verein beitreten könnte. Deutschland müsse gerade wegen der Fachkräftenachfrage, die auch Beschäftigte von jenseits der Grenzen erfordert, ein großes Interesse an der Mitwirkung am ETS haben, meint Claudia Wegner-Wahnschaffe.

    Die VBL, die auch die Webseite gebaut hat, pflegt derzeit die FindyourPension-Plattform. Sie wird sich daher als Übergangslösung auch weiter um das Portal kümmern. Mittelfristig, bei einem weiteren Ausbau des ETS, wird aber ein ständiges Team erforderlich sein. Das verantwortet dann für den Verein unter anderem die Pflege und die Weiterentwicklung der Plattform.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Härtefallfonds auf Sparflamme

      Der Härtefallfonds für Ostrentner, Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer droht, wegen äußerst knapper Fristen die gestellten Ziele zu verfehlen. Außerdem gibt es eine Reihe weiterer Ungereimtheiten. Diese Befürchtung äußerte die CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Ottilie Klein im Gespräch mit dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA). Sie hatte die Federführung für eine Kleine Anfrage im Bundestag, die von der […]

      Artikel lesen

      Staatsfonds unter der Lupe

      Eine aktuelle Studie hat untersucht, welches ausländische Modell eines Staatsfonds auch auf deutsche Verhältnisse und Anforderungen übertragbar wäre.  Im Zuge einer – gegebenenfalls nur teilweisen – kapitalgedeckten Altersvorsorge auch in der gesetzlichen Rentenversicherung ist oftmals von sogenannten Staatsfonds die Rede. Dafür gibt es weltweit einige Vorbilder. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat das […]

      Artikel lesen

      Rentenversicherungsbericht: besser wird es nicht

      Der Ende November obligatorische Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung prognostiziert bis zum Jahr 2034 ein deutlich sinkendes Rentenniveau. Jedes Jahr veröffentlicht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung. Er gibt Auskunft über wichtige Eckdaten zur Rente und zeigt Prognosen für die gesetzliche Rentenversicherung auf. Im diesjährigen Bericht wird deutlich, wie stark sich die gesetzliche […]

      Artikel lesen