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    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 27.11.2023 Drucken

    Experten raten zur 2:1-Regel beim Rentenalter

    Die Wirtschaftsweisen haben in ihrem jüngsten Gutachten ein Reformpaket für die Rente vorgestellt. Darin plädieren sie auch für eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters.

    Ihr Vorschlag: den künftigen Gewinn bei der Lebenserwartung nach der 2:1-Regel auf Erwerbszeit und Rentenzeit aufteilen. Aber was würde sich damit verändern?

    Die erfreuliche Botschaft vorweg: Wir werden immer älter. Eine Folge davon: die Rentenbezugszeit wächst bei gleichbleibenden Bedingungen für die Rente relativ zur Dauer der Erwerbszeit an. Das allerdings führt zu Belastungen der Rentenversicherung. Sie muss die Renten länger auszahlen. Diesem Effekt wird bereits mit der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 bis zum Jahr 2030 Rechnung getragen. Da aber davon auszugehen ist, dass die Lebenserwartung weiterhin ansteigt, empfiehlt der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaflichen Entwicklung auch eine Erhöhung des Renteneintrittsalters nach 2030.

    Dänemark, Italien, Niederlande und Polen machen es vor

    Die derzeit laufende Anhebung auf 67 geschieht in Ein- beziehungsweise Zwei-Monatsschritten, wie es im Jahr 2007 beschlossen und 2012 begonnen worden ist. Für eine weiterführende Anpassung schlagen die Autoren des Gutachtens nun ein anderes Verfahren vor. Ab 2031 soll das Rentenalter an die fernere Lebenserwartung geknüpft werden. Das ist keine neue Erfindung. In verschiedenen europäischen Ländern geschieht dies bereits. Dänemark und Italien erhöhen das Eintrittsalter vollständig um die gewonnene statistische Lebenszeit. Die Niederlande und Polen schlagen nur einen Teil der höheren Lebenserwarung auf.

    So rigoros wie die Dänen und Italiener wollen die Wirtschaftsweisen nicht sein. Sie bevorzugen die 2:1-Regel. Ein Jahr zusätzliche Lebenserwartung würde danach zu zwei Dritteln die Erwerbsphase verlängern und zu einem Drittel die Rentenzeit. Damit bliebe das heutige Verhältnis von durchschnittlicher Rentenbezugsphase (20 Jahre) zu den durchschnittlichen Versicherungsjahren in der Erwerbsphase (40 Jahre) annähernd konstant. Nach den Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes steigt die Lebenserwartung der 67-Jährigen um etwa 8,4 Monate je Dekade. Wendet man darauf die 2:1-Regel an, steigt das gesetzliche Renteneintrittsalter alle zehn Jahre um knapp sechs Monate. Zu klären wäre allerdings noch, in welchem Rhythmus die Anpassung geschieht. Auch da gibt es international unterschiedliche Verfahren.

    Positive Effekte bereits ab 2035

    Würde mit der 2:1-Regel ab 2031 die Regelaltersgrenze dynamisiert, wären bereits ab 2035 die ersten günstigen Effekte in der gesetzlichen Rentenversicherung zu erwarten. Noch stärker wirkt die Regel allerdings langfristig auf das Sicherungsniveau und die Beitragsentwicklung. Doch der Anhebung des Rentenalters fehlt in breiten Teilen der Gesellschaft die nötige Akzeptanz. Als Einwand bringen die Kritiker dieser Lösung vor, dass ältere Beschäftigte gar nicht in der Lage seien, länger zu arbeiten. Auch damit setzten sich die Wirtschaftsweisen auseinander. So verweisen sie unter anderem auf den guten Gesundheitszustand von Menschen im Rentenalter. Nach Erhebungen des europäischen Statistikamtes können 65-Jährige in Deutschland im Durchschnitt mit weiteren 10,8 gesunden Lebensjahren rechnen (Stand 2021).

    Lebenserwartung ist heterogen

    Das Gutachten räumt aber zugleich ein, dass gesundheitliche Belastungen, Lebenserwartung und damit verbunden auch die Armutsgefährdung im Alter sehr heterogen sind. So besteht zum Beispiel ein enger Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und der Lebenserwartung. Das Gutachten enthält daher auch eine Reihe von Überlegungen zum Umgang mit besonders belastenden Berufen, zur Absicherung von Erwerbsgeminderten und zur abschlagsfreien Frührente.


    Eine detaillierte Betrachtung dieser weiteren Reformoptionen und ihrer Auswirkungen veröffentlicht das Deutsche Institut für Altersvorsorge in den nächsten Tagen.

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