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    Einkommen & Vermögen

    Rund ums liebe Geld: So viel wird verdient.

    Einkommen & Vermögen | 2.11.2023 Drucken

    Erbschaft gemacht – was nun?

    Sie haben geerbt? Gerade jetzt sind Sie damit nicht allein. Die ältere Generation hat eine Vorliebe fürs Sparen, weshalb in Deutschland aktuell besonders viel und oft geerbt wird.

    Nichtsdestotrotz ist eine Erbschaft häufig eine sehr emotionale Erfahrung. Einerseits handelte es sich bei der oder dem Verstorbenen vielleicht um einen geliebten Menschen. Dann kann die Erbschaft einen sehr bitteren Beigeschmack haben. Andererseits fragen Sie sich vielleicht, was Sie als Nächstes tun sollen.

    Menschen, die Geld geerbt haben und dieses Erbe sinnvoll anlegen wollen, können sich von dieser Situation überfordert fühlen. Dennoch ist es wichtig, zügig zu handeln. Welche Optionen gibt es und was ist zu erledigen? Bevor Sie das Erbe anlegen, müssen einige rechtliche Dinge geklärt werden. Sind Sie beispielsweise von Amtswegen Erbe? In der Regel ist das im Erbschein dokumentiert. Zum anderen gilt es zu prüfen, ob noch etwaige Ausgaben zu berücksichtigen sind. Das kann zum einen die Erbschaftsteuer sein, zum anderen könnten noch Kredite zurückzuzahlen sein. Zu guter Letzt ist es möglich, dass Sie als Haupterbe auch noch Vermächtnisse erfüllen müssen.

    Was wird aus den Sachwerten im Erbe?

    Bei der ersten Frage hilft eine Steuerberatung, bei den anderen ein Blick in den Finanzordner des Erblassers oder der Erblasserin. Vermächtnisse sind gezielte Zuwendungen aus dem Nachlass. Solche Auflagen stehen im Testament bzw. im Erbschein. Entscheidend ist selbstverständlich auch, ob Sie Alleinerbe oder Teil einer Erbengemeinschaft sind. Bei mehreren Erben kommt erfahrungsgemäß erstmal die emotionale Komponente auf den Tisch.

    Oft ist bei Erbschaften in Deutschland eine Immobilie mit im Bestand, es können aber auch andere Sachwerte wie Schmuck oder Autos sein. Zunächst steht die Frage im Raum, ob diese Sachwerte behalten oder verkauft werden sollen. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle: Haben Sie eine Verwendung für die geerbte Immobilie, das Auto usw.? Müssen diese Sachwerte geteilt werden? Das ist der Fall bei einer Erbengemeinschaft. Möchten Sie Ihr Erbe anlegen bzw. an der Börse investieren?

    Erst kommt die Schuldentilgung

    Falls die Antwort bei einer dieser Fragen „Ja“ lautet, sollten Sie zunächst den Wert Ihrer Erbschaft bestimmen lassen. Diese Aufgabe wird am besten von unabhängigen Spezialisten übernommen. Oft ist es sinnvoll, sich beim Verkauf Zeit zu lassen, um nicht unter Wert verkaufen zu müssen. Wenn auch diese Fragen geklärt sind, können Sie sich nun endlich darum kümmern, wie Sie das Erbe sinnvoll anlegen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Sollten Sie Aktien kaufen? In Fonds investieren? All das sind berechtigte Fragen, aber die Antworten hängen davon ab, wo Sie sich im Leben gerade befinden und welche finanziellen Ziele Sie haben.

    Tilgen Sie als erstes Ihre Schulden, bevor Sie darüber nachdenken, wie Sie das Erbe anlegen. Werden Sie sich über Ihre Ziele klar, die Sie mit dem Erbe anstreben. Gibt es einen Traum, den Sie sich früher oder später mit dem Geld erfüllen möchten? Haben Sie bisher bereits Erfahrungen mit Geldanlagen oder haben Sie durch die Erbschaft das erste Mal damit zu tun? Erstellen bzw. aktualisieren Sie Ihre Vermögensbilanz. Gibt es Vermögenswerte, die bisher bereits übergewichtet waren und durch das Erbe noch größer werden? Solche Klumpenrisiken gilt es zu vermeiden.

    Emotionale Belastung nicht unterschätzen

    Doch was ist denn nun das Richtige für Sie? Sollten Sie Aktien kaufen? In Fonds investieren? Es kommt wie so oft darauf an! Zum Beispiel auf Ihre Lebenslage und finanziellen Ziele. Neben der Betrachtung der Kosten gilt es herauszufinden, wie viel Zeit und Lust Sie haben, sich mit der Anlage Ihres Erbes zu beschäftigen. Je nachdem, wie nah Sie der verstorbenen Person standen, kann ein Erbfall auch mit einer großen emotionalen Belastung einhergehen. Somit ist neben der fachlichen Begleitung auch ein erfahrener Berater mit hoher Sozialkompetenz zu empfehlen.


    Gastautor Mathias Lebtig ist Geschäftsführender Gesellschafter der FINANCIAL PLANNING Freiburg GmbH. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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