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    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 5.12.2023 Drucken

    Mehrheit steigert Gehalt durch Jobwechsel nicht

    Wer eine neue Tätigkeit sucht, erhofft sich dadurch fast immer auch ein höheres Gehalt. Eine neue Analyse zeigt jedoch, dass die Mehrheit keine Lohnsteigerung durch den Jobwechsel erfährt.

    Mehr als jeder zweite Deutsche, der seinen Job wechselt, bekommt dadurch kein höheres Entgelt. Das trifft sowohl auf Personen zu, die freiwillig als auch unfreiwillig die Arbeitsstelle verändern. Mindestens jeder Vierte verschlechtert sogar sein Gehalt.

    Mehrheit steigert Gehalt durch Jobwechsel nicht

    Das zeigt eine neue Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, untersuchten die Forscher hauptsächlich den Wechsel von einer Vollzeitstelle in eine andere, damit unterschiedliche Arbeitszeiten das Ergebnis nicht verzerren. Ein Jobwechsel ist in diesem Zusammenhang mit einer Veränderung der Arbeitsstätte verbunden. Die Bekleidung neuer Positionen im eigenen Betrieb sind somit ausgenommen. In Zeiten des Fachkräftemangels liegt die Vermutung nahe, dass insbesondere freiwillige Jobwechsel mit einer deutlichen Lohnsteigerung einhergehen. Die Analyseergebnisse bestätigen diese Annahme jedoch nur bedingt.

    Mehr Gehalt durch Jobwechsel besonders in jungen Jahren

    Wer von sich aus den Arbeitgeber wechselt, wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent ein ähnliches Gehalt wie zuvor beziehen. Die Lohnschwankungen liegen bei unter fünf Prozent. Ein weiteres Viertel verschlechtert sich hingegen beim Entgelt. Erschreckend: Jeder Zehnte erfährt Verdiensteinbußen von über 20 Prozent. Darüber hinaus muss mehr als jeder Sechste mit fünf bis 20 Prozent weniger Lohn auskommen. Auf der anderen Seite kann von den freiwilligen Jobwechslern fast die Hälfte (47 Prozent) den Lohn steigern. Ein knappes Viertel freut sich über Zuwächse von mehr als 20 Prozent.

    Dabei kommt es zu deutlichen Unterschieden in den Altersgruppen. So ist die Wahrscheinlichkeit einer Lohnsteigerung durch einen Jobwechsel bei unter 30-Jährigen erhöht. Gleichzeitig erleben sie seltener Lohneinbußen von über 20 Prozent im Vergleich zu den über 50-Jährigen. Ähnlich verhält es sich bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren im Verhältnis zu der Altersgruppe Ü50. Die Gründe liegen laut den Forschern darin, dass Jüngere am Anfang ihres Erwerbslebens häufig schlechter bezahlte oder unpassende Beschäftigungen annehmen. Wechseln sie dann den Job, haben sie eine größere Chance, sich finanziell zu verbessern.

    Frauen, die den Job wechseln, steigern ihr Gehalt häufiger als Männer

    Auch beim Vergleich der Geschlechter kommt es zu Unterschieden. Frauen sind hierbei im Vorteil. So erleiden sie bei einem Wechsel der Arbeitsstätte im Vergleich zu Männern seltener Lohneinbußen von mehr als einem Fünftel. Umgekehrt steigt die Wahrscheinlichkeit, über 20 Prozent mehr zu verdienen als im vorangegangenen Beruf. Darüber hinaus wechseln Frauen häufiger die Arbeitsstelle als Männer. Insgesamt fallen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern jedoch gering aus. Einen größeren Einfluss auf die Gehaltsänderungen hat dagegen der Qualifizierungsgrad. Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss haben die größte Chance auf eine deutliche Entgeltsteigerung durch einen Jobwechsel. Die IT-Branche und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe verzeichnen zusätzlich die geringsten Lohneinbußen. Im Gegensatz dazu ist ein Wechsel in Lebensmittelberufen besonders häufig mit weniger Gehalt verbunden.

    Arbeitslosigkeit wirkt sich besonders negativ auf das neue Gehalt aus

    Wer zuvor arbeitslos war und nun einen neuen Job annimmt, hat die schlechtesten Karten in Bezug auf das Gehalt. Über 40 Prozent der Betroffenen verdienen mit der neuen Stelle weniger als in ihrem Job vor der Arbeitslosigkeit. Eine Ursache hierfür ist nach den Forschern, dass berufsspezifisches Wissen veraltet, je länger die Unterbrechung andauert. Dadurch schwinden gegebenenfalls auch Spielräume bei Gehaltsverhandlungen. Unternehmen schreckt eine Arbeitslosigkeit im Lebenslauf zudem eher ab, da sie diese mitunter als Anzeichen für eine geringere Produktivität bewerten. Die Betroffenen haben somit weniger Stellen zur Auswahl und der Druck wächst, auch schlechter bezahlte Berufe anzunehmen.

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