Das durchschnittliche Alter bei Rentenbeginn klettert weiter. DRV-Zahlen zeigen spätere Renteneintritte durch höhere Altersgrenzen und weniger Frührenten.
Nach aktuellen Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) lag der Durchschnitt im Jahr 2024 bei 64,7 Jahren. Die dieser Entwickung zugrunde liegenden Zahlen spiegeln die schrittweise Anhebung der Altersgrenzen sowie das Auslaufen vorgezogener Rentenarten wider. Zugleich wirken Kohorteneffekte der Babyboomer auf die Struktur der Zugänge. Darauf verweist ein Beitrag im DRV-Online-Portal und sieht für diese beobachtete Zunahme vorrangig institutionelle Ursachen.
Mit der stufenweisen Anhebung der Regelaltersgrenze bis 2031 verschieben sich Rentenzugänge systematisch nach hinten. Parallel wurden frühere Zugangswege wie die Altersrente für Frauen oder die Altersrente nach Arbeitslosigkeit/Altersteilzeit weitgehend geschlossen. Diese Kombination erhöht das faktische Renteneintrittsalter und hebt dadurch den Durchschnitt. Die aktuellen DRV-Zahlen zeigen eine deutliche Aufwärtsbewegung. Im Jahr 2000 lag der Wert noch bei 62,3 Jahren, 2023 bei 64,4 Jahren und 2024 nunmehr schließlich bei 64,7 Jahren. Kurzfristige Ausschläge können durch Jahrgangsgrößen und Verschiebungen zwischen Rentenarten entstehen, doch die Richtung ist seit Jahren stabil aufwärts.
Entwicklung hält weiter an
Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte („Rente mit 63“) bleibt dabei ein wichtiger Zugangskanal. Allerdings verliert dieser Aspekt mit steigenden Zugangsaltern schrittweise an Reichweite. Für die jüngeren Kohorten erhöht sich das abschlagsfreie Zugangsalter, sodass der durchschnittliche Beginn trotz dieser Option weiter nach hinten rückt. Der Durchschnitt verdeckt zudem individuelle Verläufe. Vielfältige Erwerbsbiografien, gesundheitliche Faktoren sowie regionale Arbeitsmärkte prägen massgeblich, wann hierzulande der Ruhestand tatsächlich beginnt. Zudem sorgen unternehmerische wie fiskalische Aspekte dafür, dass Beschäftigte länger arbeiten (möchten). Für die persönliche Planung ist das durchaus ein Faktor. Insgesamt betrachtet bleibt für die Zahlen jedoch entscheidend, dass gesetzliche Altersgrenzen steigen und vorgezogene Rentenarten an Bedeutung verlieren. In einem derartigen Umfeld werden künftig spätere Rentenbeginne somit wahrscheinlicher.