DIA stellt Vorab-Ergebnisse der neuen Altersstudie 50plus vor
Stabile Stammwählerschaften erreichen Parteien in Deutschland immer schwerer. Das zeigt auch die jüngste Befragung im Rahmen der DIA-Studie 50plus, aus der das Deutsche Institut für Altersvorsorge vorab Ergebnisse vorstellt. Darin gab etwa die Hälfte der Befragten an, dass sich im Laufe des Lebens die Präferenz für eine bestimmte Partei geändert hat. Der Parteienwechsel ist dabei keine Frage des Alters.
Allerdings gibt es deutliche Unterschiede, wenn nach dem Wahlverhalten unterschieden wird.
Die treuesten Wähler hat dabei noch die SPD. Unter den SPD-Wählern gaben mit 64 Prozent die meisten Befragten an, dass die Parteienpräferenz über die Jahre stabil geblieben ist. Die meisten Wechselwähler finden sich mit 72 Prozent unter den Anhängern des BSW. Das wiederum ist nicht verwunderlich, da es diese Partei erst seit kurzem gibt. Wer sich bei den jüngsten Wahlen für das BSW entschieden hat, hat mit großer Wahrscheinlichkeit zuvor eine andere Partei favorisiert, von den Nichtwählern einmal abgesehen. Ähnlich verhält es sich bei den Wählern der AfD, unter ihnen befindet sich mit 69 Prozent der zweithöchste Anteil der Personen, deren Parteienpräferenz sich im Laufe des Lebens geändert hat. Auch in den Reihen der FDP-Anhänger gibt es viel Bewegung. Unter ihnen sagten immerhin 66 Prozent, dass sich ihre Zuneigung zu einer Partei gewandelt hat.
Kleiner Trost für die Parteien
„Die Zeiten, in denen große Wählergruppen auf eine Partei festgelegt sind und ihr über einen längeren Zeitraum verbunden bleiben, sind offenkundig vorbei, das zeigen auch die Ergebnisse der Wahlen in den zurückliegenden Jahren. Aber ein Trost bleibt den Parteien dennoch, etwas mehr als 40 Prozent der Bürger sind bislang bei einer Partei geblieben“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Die repräsentative Umfrage wurde im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge von INSA Consulere durchgeführt und fand als Online-Befragung vom 24. 3. bis zum 7. 4. 2025 statt. Daran nahmen 3.000 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil. Die Umfrage ist gestützt auf der permanenten Telefon-Befragung INSA-Perpetua Demoscopia. Die Kombination aus Online- und Telefonbefragung hebt die DIA-Studie von anderen Altersstudien ab. Außerdem wird die Sicht der einzelnen Generationen aufeinander erfragt und der Blick nicht nur auf die Älteren gerichtet. Die komplette Studie mit detaillierten Auswertungen wird Anfang des nächsten Jahres veröffentlicht.