Die betriebliche Altersversorgung (bAV) bleibt zentraler Bestandteil der Personalpolitik im deutschen Mittelstand. Dabei setzen die Unternehmen auf verschiedene Auswahlkriterien.
Die bAV braucht den Mittelstand – und der Mittelstand braucht weiterhin die bAV. Auch wenn sich in ökonomisch herausfordernden Zeiten mögliche Prioritäten ändern können.
Gewandelt haben sich einige Präferenzen beziehungsweise Anforderungen an Anbieter und Dienstleister. Neben Transparenz, effizienter Verwaltung, Sicherheit und hohen Renditen spielen dabei Kommunikation und Flexibilität eine entscheidende Rolle. Das zeigen die Ergebnisse einer Generali-Umfrage unter deutschen Mittelständlern. So legen viele von den mittelständischen Betrieben bei bAV-Produkten besonderen Wert auf einfache Verwaltung (95 Prozent) und eine hohe Sicherheit der Kapitalanlage (92 Prozent). Weitere relevante Kriterien sind ein flexibler Übergang in die Rentenphase. So betonen 87 Prozent der mittleren Betriebe und 84 Prozent der großen Unternehmen die Bedeutung flexibler Modelle. 92 Prozent der Befragten sehen eine hohe Rendite als wichtig an. 79 Prozent der Betriebe im Mittelstand wünschen sich zudem flexible Beitragsoptionen.
Qualität, Service und Vertrauen
Für die Wahl eines bAV-Anbieters sind für mittelständische Unternehmen zudem weitere Faktoren entscheidend. Langjährige Kooperationen: 55 Prozent der Betriebe geben an, dass die langjährige Zusammenarbeit ein zentraler Faktor bei der Auswahl ist. Besonders mittlere Betriebe legen mit 63 Prozent viel Wert auf diese Tradition. Kleinere Betriebe (49 Prozent) beziehungsweise größere Unternehmen (54 Prozent) sind etwas weniger stark darauf fokussiert. Für 52 Prozent der Unternehmen sind überzeugende Produkte ausschlaggebend. 51 Prozent legen einen besonderen Wert auf den Service. Insbesondere kleinere Betriebe (64 Prozent) betonen dessen Relevanz für ihre Anbieter-Auswahl. Mit nunmehr 13 Prozent wird auch die Digitalisierung der bAV-Prozesse wichtiger. Dennoch bleibt sie bei diesem Score für die überwiegende Mehrheit der mittelständischen Unternehmen offensichtlich immer noch eher ein Nischenthema.
Kriterien für die Auswahl von Kooperationspartnern
Je nach Unternehmensgröße, Branche oder weiteren Auswahlkriterien gibt es Unterschiede bei den Kooperationen mit bAV-Anbietern. So arbeiten 86 Prozent der Industrieunternehmen mit Versicherungsgesellschaften zusammen, während es im Dienstleistungssektor 77 Prozent sind. 46 Prozent der Industriebetriebe und 35 Prozent der Dienstleister wiederum kooperieren mit Maklern, wenn es um ihre betriebliche Altersversorgung geht. Dabei agieren große Betriebe (29 Prozent) häufiger gemeinsam mit tarifvertraglichen Versorgungswerken als kleinere Unternehmen (10 Prozent).
Bei der Servicequalität ist nahezu allen Befragten die Transparenz besonders wichtig. 94 Prozent der Betriebe fordern transparente Leistungen, die überprüfbar sind. Weitere zentrale Anforderungen gehen in Richtung Kommunikation, Effizienz oder Verwaltung. So bevorzugen 91 Prozent der Betriebe eine persönliche Betreuung durch einen festen Ansprechpartner. Auch bei der administrativen Entlastung bestehen Erwartungen. So wünschen sich 87 Prozent der Unternehmen, dass die bAV-Verwaltung vollständig durch den Anbieter übernommen wird. Viele Mittelständler zeigen auch Verständnis für die Fragen und Anforderungen ihrer Belegschaft, wenn es um so eine komplexe Materie wie die bAV geht. So sprechen sich 85 Prozent für eine individuelle Beratung ihrer Mitarbeiter aus.