Die deutschen Unternehmen halten die Gehaltssteigerungen 2025 im Schnitt auf Vorjahresniveau. Auch für 2026 rechnen sie nicht mit nennenswerten Veränderungen.
Das zeigt der aktuelle Salary Budget Planning Report 2025 von WTW. Besonders auffällig: Nahezu 40 Prozent der Unternehmen mit veränderten Budgets mussten ihre Planungen nach unten korrigieren, vor allem aufgrund schwächerer Geschäftsergebnisse und Kostendruck.
„Die Spielräume für Gehaltserhöhungen sind kleiner geworden“, sagt Florian Frank, Head of Work and Rewards bei WTW. „Andererseits liegen die geplanten Budgets weiterhin über den Inflationserwartungen, ein sensibles Thema für Mitarbeiter wie auch für Arbeitgeber.“
Die Anspannung am Arbeitsmarkt hat sich etwas gelockert. Weniger Firmen als noch vor zwei Jahren berichten von Schwierigkeiten bei der Mitarbeiterbindung und -gewinnung. Der Anteil der Unternehmen, die hier Probleme in großem oder moderatem Ausmaß sehen, ist verglichen mit 2023 um sechs Prozentpunkte gesunken.
Personalausgaben dennoch gestiegen
„Wir sehen eine gewisse Entspannung, aber die Herausforderung bleibt bestehen“, so Frank. „Unternehmen investieren daher stärker in Weiterbildung, Employee Experience und Diversity, um ihre Attraktivität langfristig zu sichern.“ Trotz vorsichtigerer Budgetplanung sind die Gesamtausgaben für Personal 2024 bei mehr als der Hälfte der Unternehmen gestiegen. Haupttreiber waren reguläre Gehaltsanpassungen sowie Beförderungen. Für 2026 rechnen Unternehmen mit geringeren Beförderungssteigerungen als bisher.
Die Mehrheit bietet inzwischen hybride oder Remote-Modelle an. Vier von fünf Mitarbeitern in diesen Firmen nutzen solche Arbeitsformen. Anpassungen in der Vergütungspolitik sind jedoch selten: Nur ein Viertel der Unternehmen hat bislang mindestens ein Reward-Element auf Remote- oder Hybrid-Arbeit zugeschnitten, während 73 Prozent weder Maßnahmen ergriffen noch geplant haben.
Vergütung als Teil einer ganzheitlichen People-Strategie
Immer mehr Unternehmen nutzen digitale und KI-gestützte Tools – vor allem in Learning & Development, Vergütungsbenchmarking und Rewards-Management. Ziel ist es, Prozesse effizienter zu gestalten und datenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen. „Für HR und Management bedeutet das, Vergütung noch stärker als Teil einer ganzheitlichen People-Strategie zu denken“, betont Frank. „Nur so gelingt der Balanceakt zwischen Kostendisziplin und Arbeitgeberattraktivität.“
Die Salary-Budget-Planning-Studie wurde im Juni durchgeführt. Weltweit haben sich 32.000 Unternehmen aus 68 Ländern beteiligt. In Deutschland nahmen 787 Unternehmen teil, die zusammen Daten für etwa vier Millionen Beschäftigte geliefert haben. Damit spiegelt die Erhebung rund zehn Prozent der Berufstätigen in Deutschland wider und bietet eine besonders aussagekräftige Basis für die Analyse