Neue DIA-Studie: Warum der Schritt vom Wissen zum Handeln häufig scheitert

Studie von
20. November 2025

Neue DIA-Studie: Warum der Schritt vom Wissen zum Handeln häufig scheitert

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Der steinige Weg vom Wissen zur Entscheidung“ kommt zu einem klaren Befund: Deutschland hat kein Informationsproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. 

Obwohl die Bevölkerung weiß, dass eine Rentenlücke droht und das Informationsangebot groß ist, bleibt die Bereitschaft zur konkreten Vorsorge gering. Die Untersuchung zeigt, dass das sogenannte „Mind-Behavior-Gap“ – das Auseinanderklaffen von Wissen und Handeln – die zentrale Herausforderung darstellt.

Die Studie macht deutlich: Finanzwissen ist wichtig, aber keine Garantie für bessere Entscheidungen. Selbst gut informierte Menschen schieben Vorsorgeentscheidungen auf oder vermeiden Entscheidungen wegen Unsicherheiten und Komplexität. Verhaltensökonomische Faktoren wie Verlustangst, Kurzfristdenken und Entscheidungsaufschub prägen das Verhalten stärker als Fakten.

Ein weiterer Befund: Finanzkommunikation erreicht ihr Ziel oft nicht, weil sie zu abstrakt und rational bleibt. Menschen reagieren besser auf emotionale Ansprache, konkrete Lebensbezüge und intuitive Formate. Entscheidend ist nicht die Menge an Informationen, sondern deren Aufbereitung und Zeitpunkt.

Die Autorin der Studie schlägt Ansätze vor, die über klassische Informationsstrategien hinausgehen: maßgeschneiderte Inhalte, Storytelling, Gamification und Methoden wie episodisches Zukunftsdenken. Ziel ist es, den Übergang vom Wissen zum Handeln zu erleichtern und die Selbstwirksamkeit zu stärken.

Fazit: Wer die Vorsorgelücke schließen will, muss psychologische Hürden ernst nehmen – nicht nur finanzielle. Mehr Information allein reicht nicht. Es braucht bessere, emotionalere und handlungsorientierte Kommunikation.