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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 17.5.2024 Drucken

    Welche Riester-Auszahlungen bekommen Sparer?

    Das Bundesministerium der Finanzen hat erstmals eine detaillierte Auswertung zu Riester-Auszahlungen veröffentlicht. Sie bietet interessante Einblicke. 

    Diese Statistik bezieht sich mit dem Auswertungsstichtag 15. Mai 2023 auf das Leistungsjahr 2022. Zudem werden ausgewählte Trends und Veränderungen bei Riester-Auszahlungen im Vergleich zu den Vorjahren 2020 und 2021 dokumentiert.

    Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der Personen mit geförderten Riester-Verträgen in der Auszahlungsphase signifikant an. Exakt waren es 1.015.209 Personen, ein Anstieg um 62 Prozent im Vergleich zu 2020, als 455.322 Personen Leistungen bezogen. Das Gesamtauszahlungsvolumen wuchs parallel dazu und erreichte 2022 beeindruckende 1.605,2 Millionen Euro, ein Zuwachs von 79 Prozent gegenüber den 899,2 Millionen Euro im Jahr 2020. Die Analyse der Auszahlungsformen zeigt, dass 795.150 Personen im Jahr 2022 laufende Alters- oder Erwerbsminderungsleistungen erhielten. Ein interessanter Aspekt ist der Anteil der Renten mit einmaliger Teilkapitalauszahlung von bis zu 30 Prozent, der sich auf 57.243 Personen belief.

    Geschlechtsspezifische Unterschiede

    Die Statistik zeigt auch eine geschlechtsspezifische Verteilung: Im Jahr 2022 bezogen 472.253 Männer und 542.956 Frauen Riester-Renten. 29,2 Prozent der Rentenempfänger erhielten Jahresbeträge unter 500 Euro. In dieser Auszahlungsgruppe sind Frauen mit 32,4 Prozent häufiger vertreten als Männer (25,6 Prozent). Im Segment 500 bis unter 1.000 Euro umfasst die Gruppe 28 Prozent aller Riester-Rentner. Männer sind darin leicht häufiger vertreten (29,2 Prozent) als Frauen (26,9 Prozent). Auf die Spanne 1.000 bis unter 1.500 Euro im Jahr fallen 15,3 Prozent der Auszahlungen. Dabei erhalten Männer (16,1 Prozent) etwas häufiger als Frauen (14,6 Prozent) Leistungen in diesem Bereich.

    Auf die Kategorie 1.500 bis unter 2.000 Euro kommen 7,9 Prozent aller Empfänger. Auch hier ist ein höherer Anteil unter Männern (8,1 Prozent) gegenüber Frauen (7,7 Prozent) zu verzeichnen, wenngleich die Differenz geringer ausfällt. Bei Summen oberhalb von 2.000 Euro ist es bemerkenswert, dass Männer in jedem höheren Auszahlungsintervall überrepräsentiert sind. Beispielsweise erhalten 1,6 Prozent der Männer jährliche Riester-Auszahlungen von 10.000 Euro und mehr. Bei Frauen beträgt dieser Anteil nur 1,2 Prozent.

    Bayern und NRW liegen vorn

    Die Auswertung nach Bundesländern zeigt, dass Nordrhein-Westfalen mit 145.262 Personen die höchste Anzahl an Empfängern aufweist, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Diese regionalen Unterschiede spiegeln vermutlich sowohl demografische als auch wirtschaftliche Faktoren wider. Die wenigstens Riester-Auszahlungen gehen an Empfänger in Schleswig-Holstein, im Saarland sowie in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Aber auch in der Hauptstadt deuten 38.842 Riester-Auszahlungen gemessen an der Bevölkerungszahl Berlins auf eine eher geringere Verbreitung der Riester-Rente hin.

    Debatte über Erfolg oder Misserfolg hält an

    Die detaillierte Aufschlüsselung der Auszahlungsbeträge zeigt, dass Männer tendenziell höhere Riester-Renten erhalten als Frauen. Dies lässt sich auf eine individuell unterschiedliche Anspardauer, Gehaltsunterschiede während des Erwerbslebens oder die unterschiedliche Wahl von Ansparformen wie Auszahlungsmodellen zurückführen. Insgesamt weist die Struktur der Riester-Auszahlungen darauf hin, dass eine bedeutende Anzahl der Empfänger relativ geringe Beträge erhält, was durchaus Fragen hinsichtlich der Angemessenheit und Zielsetzung der Riester-Förderung aufwirft. Insofern dürfte die Debatte um den Erfolg oder Misserfolg der Riester-Rente anhalten.

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