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    Private Altersvorsorge | 8.9.2023 Drucken

    KonMarie-Methode in der Ruhestandsplanung

    Vor einigen Jahren war die japanische Aufräumexpertin Marie Kondo in aller Munde. Sie veröffentlichte mehrere Bestseller über ihre Methode, von denen „Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ das bekannteste ist.

    Die von ihr entwickelte KonMarie-Methode soll nicht nur für Ordnung sorgen, sondern auch glücklich machen. Grundsätzlich lassen sich die Tipps der Ordnungsqueen auch für die privaten Finanzen und die richtige Ruhestandsplanung nutzen.

    Ruhestand

    Die KonMarie-Methode besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Im ersten Schritt müssen Ordnungswillige alles, was aufgeräumt werden soll, auf einen Haufen legen. Das lässt sich einfach auf die eigenen Finanzen und die Ruhestandsplanung übertragen. Aktuelle Steuerbescheide, Depotauszüge, Kontoauszüge, Kapitalanlagen, Rentenbescheide und aktuelle Versicherungsunterlagen werden aufgelistet. Mit diesen Unterlagen gehen Sie dann aber nicht zu Marie Kondo, sondern zu einem zertifizierten Finanzplaner. Dieser verfügt über die entsprechende Qualifikation, Erfahrung und die Software, um den zweiten wichtigen Schritt umzusetzen. Neben den rein quantitativen Daten werden dabei auch die aktuelle Familiensituation, das Risikoprofil und vor allem die langfristigen Ziele und Wünsche erfasst. Die Feststellung des Status-quo ist die ideale Ausgangssituation für die Planung der nächsten Jahre und Jahrzehnte.

    Was trägt zum finanziellen Wohlbefinden bei?

    Jetzt beginnt die entscheidende zweite Phase der Ruhestandsplanung. Bei der KonMarie-Methode wird nur das behalten, was glücklich macht. Die Aufräum-Jünger sprechen dann von „Sparking Joy“. Versprüht ein Teil beim Anfassen Glücksgefühle, darf es bleiben, ansonsten kommt es weg. Für das Aufräumen des Kleiderschranks mag das ausreichend sein. Leider stellt sich bei einem aktuellen Steuerbescheid oder einer Versicherungspolice nur selten spontan ein Glücksgefühl ein. Bei einem Depotauszug kann das schon eher passieren, ist aber sehr zeitpunktabhängig. Es lässt sich aber durchaus feststellen, was zum finanziellen Wohlbefinden beiträgt und was nur eine mittlerweile unnötige finanzielle Belastung darstellt. Überflüssige Depots aus vergangenen Zeiten oder nicht benötigte Versicherungen können so identifiziert, zusammengefasst und eliminiert werden.

    Konzentration auf das Wesentliche

    Für die Ruhestandsplanung steht nur der Nutzen im Vordergrund. Die Zeit der Experimente sollte vorbei sein. So mancher Versicherungsvertrag, der in jungen Jahren einmal abgeschlossen wurde, ist inzwischen unnötig. Oft handelt es sich nur um kleine Beträge, in der Summe lassen sich diese aber zielführend für den weiteren Vermögensaufbau einsetzen. Diversifikation in der Geldanlage ist wichtig. Allerdings braucht man dafür keine fünf Depots bei unterschiedlichen Banken und bei mehr als zehn Depotpositionen wird eine Überwachung kompliziert. Weniger ist manchmal mehr. Konsolidierung hilft, den Überblick zu behalten und unnötige Kosten zu vermeiden.

    Anstatt sich auf viele verschiedene Investitionen zu konzentrieren, sollte man sich auf die für den Ruhestand wichtigen fokussieren. Gemeinsam mit einem zertifizierten Finanzplaner werden die Finanzen aufgeräumt. Im Ergebnis simuliert der Finanzplaner die Entwicklung der Liquidität und des Vermögens für die nächsten Jahre. Schwachstellen werden sichtbar, Risiken offengelegt und notwendige Handlungsempfehlungen können formuliert werden, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Als positiven Nebeneffekt werden auch die Ordner aufgeräumt. Grundsätzlich gilt für Dokumente wie Rechnungen, Depotübersichten, Kontoauszüge & Co. die Faustregel, diese für maximal sieben Jahre aufzubewahren. Der Rest kann weg.

    Alles hat seinen festen Platz

    Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, folgt der nächste wichtige Grundsatz der KonMarie-Methode: Alles bekommt einen festen Platz. Der Finanzplan bietet die ideale Gliederung in digitalisierter Form. Einnahmen, Ausgaben, Vermögensbestandteile, Immobilien und nicht zuletzt die Versicherungen sind in übersichtlicher Form aufgelistet. Alle wichtigen Daten sind auf einem Blick ersichtlich. Nicht nur für den Status quo, sondern auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Jede neue Entscheidung für ein Finanzprodukt kann entsprechend danach getroffen werden, ob es dem finalen Ziel dient. Mit dieser Methode und der richtigen qualifizierten Betreuung wird die Ruhestandsplanung fast ein Kinderspiel.

    Plausibilität ist entscheidend

    Natürlich kann eine in die Zukunft gerichtete Planung per se niemals richtig, sondern nur plausibel sein. So lautet auch einer der sieben Grundsätze ordnungsgemäßer Finanzplanung. Allerdings hilft es, den Nebel der Unsicherheit, was zukünftige Entwicklungen angeht, etwas zu lichten. Wenn man gut vorbereitet und organisiert ist, stellen die Unsicherheiten der Zukunft keine so große Bedrohung mehr dar. Ein positiver Nebeneffekt der Planung und des Aufräumens der Finanzordner ist das Heben von zusätzlichen freien Mitteln. Wer seine Kapitalanlagen von unnötigem Ballast befreit, kann wesentlich effektiver und einfacher sein Ziel erreichen. So mancher, der dann seinen individuellen Finanzplan in den Händen hält wird schließlich doch von einer „Welle des Glücks“ überrollt.

    Das Zertifikat macht den Unterschied

    Leider hilft Ihnen Marie Kondo nur beim Aufräumen Ihrer Schränke und Ihrer Wohnung. Für die Ruhestandsplanung ist sie vermutlich nur bedingt geeignet. Die Auswahl des richtigen Fachmanns ist nicht einfach, denn Finanzplaner nennen sich in Deutschland viele. Jeder kann unter diesem ungeschützten Titel seine Leistungen anbieten. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch liegt der Qualitätsunterschied in einer qualifizierten Ausbildung und einer langjährigen Berufserfahrung. Damit haben Verbraucher einen klar definierten und sichtbaren Unterschied – das Zertifikat. Immerhin gibt es auch in Deutschland mittlerweile ca. 1.500 CFP®-Professionals. Sie bieten den Verbrauchern die Sicherheit einer konsequent kundenorientierten, systematischen Beratung auf höchstem Niveau. Machen Sie sich dies für Ihren persönlichen Weg zunutze. Finanzplanung ist Lebensplanung. Qualifizierte Finanzplaner können Sie dabei unterstützen. Ihre Wohnung allerdings müssen sie danach selbst aufräumen oder Sie fragen Marie Kondo.


    Markus Richert

    Gastautor Markus Richert ist CFP® und Seniorberater Vermögensverwaltung bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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