Nachricht an die Redaktion

    Ihre Nachricht an uns


    Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

    Vorsorgemappe

    Newsletter abonnieren & kostenlose Vorsorgemappe anfordern.

    DIA Update

    Abonnieren Sie den kostenlosen
    Newsletter des DIA.

    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 28.6.2016 Drucken

    Effektivkosten sind ohne Standard unbrauchbar

    Der Ausweis der Effektivkosten, zu dem die Anbieter privater Rentenversicherungen seit 1. Januar 2015 gesetzlich verpflichtet sind, hilft bislang nicht, kostengünstige Angebote zu finden.

    Die Transparenz von Rentenversicherungen hat sich im zurückliegenden Jahr sogar noch verschlechtert, weil Versicherer Effektivkosten geändert haben, ohne dass dies für die Kunden nachvollziehbar ist. Dieses enttäuschende Fazit ergibt sich aus der neuen DIA-Studie „Wie wirkt das Lebensversicherungs-Reformgesetz? Update 2016“. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hatte bereits im vergangenen Jahr die Auswirkungen des Lebensversicherungs-Reformgesetzes untersucht und schon 2015 kritisiert, dass die Angabe der Effektivkosten in der gegenwärtigen Form unbrauchbar ist.

    Mit dem Update sollte nun nach zwölf Monaten überprüft werden, ob sich im Anschluss an die heftige Kritik Verbesserungen eingestellt haben. Zwar gab es Bemühungen seitens der Versicherungswirtschaft, dadurch ist die Verwirrung für die Versicherungskunden zunächst noch größer geworden, fassen die Autoren der Studie ihre Auswertungen zusammen. So fanden im Laufe des Jahres, von unbedeutenden Ausnahmen abgesehen, keine Anpassungen der Kosten bei Privat- und Riester-Renten statt. Daher haben sich in vielen Fällen die Effektivkosten auch nicht geändert. Es existiert aber auch eine Reihe von Ausnahmen, bei denen die Effektivkosten gefallen oder gestiegen sind, obwohl keine oder nur geringfügige Änderungen der Kosten erfolgten.

    „Wie schon in der ersten Untersuchung festgestellt, hat der Gesetzgeber den Versicherern keine einheitliche Berechnungsmethode für die Effektivkosten vorgegeben. Daher bestanden zahlreiche Unklarheiten bei der Berechnung der Effektivkosten, zum Beispiel zur Behandlung der Zuschläge bei monatlicher Beitragszahlung“, erläutert Studienautor Mark Ortmann. „Um diese Unklarheiten zu beseitigen hat der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft im Oktober 2015 den Versicherern eine Hilfe für die Berechnung zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe haben offenkundig einige Unternehmen angewandt, wodurch sich ihre Effektivkosten veränderten, auch wenn die Kosten gleich geblieben sind. Die Angleichung der Berechnung ist ein notwendiger Schritt, um eine Vergleichbarkeit zu schaffen. Für den Kunden bleibt es aber ein Trauerspiel. Verbraucher können beim besten Willen nicht verstehen, warum sich Effektivkosten ändern, obwohl beitragsbezogene Kosten unverändert geblieben sind.“

    Berechnungsstandard für Effektivkosten ab 2017 verpflichtend

    Kunden und Versicherer baden gemeinsam die Nachlässigkeit des Gesetzgebers aus, den Versicherern keine einheitliche Berechnungsmethode mitzuliefern. „Ohne eine standardisierte, anbieterunabhängige Berechnungsvorgabe sind die heute ausgewiesenen Effektivkosten unbrauchbar“, erklärte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Die Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) hat mittlerweile einen Berechnungsstandard für die Effektivkosten entwickelt und veröffentlicht. Er ist ab dem kommenden Jahr für Riester- und Basisrenten verpflichtend. „So lange dieser Standard nicht gilt, ist die Suche nach einem kostengünstigen Altersvorsorgeprodukt Navigation im Blindflug.“

    Der Gesetzgeber habe mit der Beschränkung des Standards nur auf Riester- und Basisrenten zudem bereits eine neue Fallgrube ausgehoben. „Für die ungeförderten Rentenversicherungen in der dritten Altersvorsorgeschicht bleibt nur die Hoffnung, dass die Anbieter das gleiche Berechnungsverfahren freiwillig anwenden. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht“, warnen Morgenstern und Ortmann. Geschieht dies nicht, werden die Effektivkosten für staatlich geförderte und ungeförderte Produkte unterschiedlich berechnet. Studienautor Ortmann dazu: „Dann ist das Chaos perfekt.“

    Ohne einen einheitlichen Effektivkostenausweis wird es aber auch keinen Druck auf die Kosten geben, weil Sparer gar nicht sicher wissen, welche Versicherer teuer sind und daher gemieden werden sollten. So gab es 2016 keine Kostensenkungen bei den Privat- und Riester-Renten, wie die DIA-Studie zeigt. Weder bei den einmaligen Abschluss- und Vertriebskosten noch bei den laufenden Kosten sind wesentliche Veränderungen zu verzeichnen. Mit dem gesetzlich geforderten Effektivkostenausweis sollte aber eine Kostensenkung initiiert werden. Dieser Effekt ist, anders als vom Gesetzgeber beabsichtigt, noch nicht eingetreten.

    Nachricht an die Redaktion

    Senden Sie Hinweise, Lob oder Tadel zu diesem Artikel an die DIA Redaktion.

    Nachricht an die Redaktion

    Haben Sie Anmerkungen oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreiben Sie uns gern! Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

      Ihre Nachricht an uns


      Mit * markierte Felder, sind Pflichtfelder

      Artikel teilen

      [contact-form-7 404 "Nicht gefunden"]
      Ausgewählte Artikel zum Thema

      Der LV-Markt ist in Bewegung gekommen

      Zum 1. Januar 2015 haben die Versicherungsunternehmen das Lebensversicherungs-Reform­gesetz umgesetzt. Einige Ziele des Gesetzgebers wurden erreicht. Die einmaligen Abschlusskosten sind gesunken, die Rückkaufswerte entwickeln sich besser. Die Effektivkosten verringerten sich nur leicht. Kunden haben auch heute keine Chance, das beste und günstigste Produkt in der Vielfalt der Tarife zu finden. Das sind die wesentlichen Ergebnisse […]

      Artikel lesen

      Kostensenkungen bremsten Rückgang

      Die garantierten Ablaufleistungen bei klassischen Privatrenten in der dritten Vorsorgeschicht sanken 2015 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 7,3 Prozent. Bei klassischen Riesterrenten fiel der Rückgang mit durchschnittlich 6,7 Prozent etwas geringer aus. Das ergab die Studie „Mehr Transparenz, weniger Kosten? Was hat das Lebensversicherungs-Reformgesetz gebracht?“, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) […]

      Artikel lesen

      Garantierenten um 60 Prozent verteuert

      Die klassische Altersvorsorge mit Garantierenten hat sich seit dem Jahr 2000 für die Sparer erheblich verteuert. So ist zum Beispiel die Einmalprämie, die für 100 Euro lebenslange Garantierente pro Monat benötigt wird, in den zurückliegenden 15 Jahren um 60 Prozent angestiegen. Das geht aus Untersuchungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung hervor, mit denen ermittelt […]

      Artikel lesen
      Erbenstudie

      Erbschaften sind sehr ungleich verteilt

      3,1 Billionen Euro werden im Zehnjahreszeitraum von 2015 bis 2024 in Deutschland vererbt. Bei einem Gesamtvermögen aller privaten Haushalte von gut elf Billionen Euro wechseln damit drei von zehn Vermögens-Euro ihren Besitzer. Davon werden 2,1 Billionen Euro an die nächste Generation übertragen. Fast jede zweite generationenübergreifende Erbschaft wird Immobilien enthalten, deren Wert allein sich auf […]

      Artikel lesen
      Erbschaftsvolumen steigt künftig langsamer

      Erbschaftsvolumen steigt künftig langsamer

      Während in den zurückliegenden Jahrzehnten Erbschaften in Deutschland deutlich zugelegt haben und in naher Zukunft dieser Trend sich noch einige Zeit fortsetzen wird, ist auf längere Sicht mit einem langsameren Anstieg zu rechnen. Diese Prognose trifft die DIA-Studie „Erben in Deutschland 2015 – 2024: Volumen, Verteilung, Verwendung“, die unlängst vorgestellt wurde. Zwar sind quantitative Annahmen […]

      Artikel lesen
      Kompass_Arbeiten im Alter

      Warum arbeiten Menschen im Rentenalter?

      Die jüngste DIA-Studie mit dem Titel „Arbeiten trotz Rente – Warum sind Menschen im Ruhestand erwerbstätig?“ räumt mit einer weit verbreiteten Meinung auf: Unzureichendes Einkommen aus der gesetzlichen Rente und aus anderen Quellen sowie ein zu geringes Vermögen sind nicht die vordringlichen Beweggründe, die Menschen veranlassen, auch nach dem Renteneintritt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Die Studie […]

      Artikel lesen
      Umfang der Erwerbstaetigkeit im Alter

      Wenn Rentner arbeiten, bevorzugen sie Minijobs

      Die jüngste DIA-Studie zeigt: Die Zunahme der Erwerbstätigkeit Älterer seit 1999 gründet sich vor allem auf geringfügige Beschäftigung. Erwerbstätigkeit im Alter ist vor allem geringfügige Beschäftigung: Der Zuwachs unter den arbeitenden Rentnern, der seit 1999 in Deutschland stattfand, gründet sich vor allem auf Minijobs. Gleichzeitig hat der Anteil vollzeitbeschäftigter Rentner in den beiden letzten Jahrzehnten […]

      Artikel lesen

      Der Ausweis der Effektivkosten, zu dem die Anbieter privater Rentenversicherungen seit 1. Januar 2015 gesetzlich verpflichtet sind, hilft bislang nicht, kostengünstige Angebote zu finden. Die Transparenz von Rentenversicherungen hat sich im zurückliegenden Jahr sogar noch verschlechtert, weil Versicherer Effektivkosten geändert haben, ohne dass dies für die Kunden nachvollziehbar ist. Dieses enttäuschende Fazit ergibt sich aus […]

      Artikel lesen