NAO: Private Equity für alle
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Private Equity galt bislang als Anlageklasse, die nur wohlhabenden Menschen über teure Fondsstrukturen zugänglich war. Die meisten Privatanleger haben aber bei Mindesteinlagen von teilweise über 200.000 Euro keine Chance auf Teilhabe. Dabei bieten exklusive Kapitalanlagen wie Private Equity einen sinnvollen Baustein zur Portfoliodiversifikation. Mit NAO ist aktuell ein Fintech auf dem Markt, das auf Basis einer einfachen App Privatanlegern genau diesen Zugang ermöglicht.
NAO ist eine relativ neue Investment-App, die es Privatanlegern ermöglicht, bereits ab 1.000 Euro in Aktienanleihen oder direkt in Private Equity zu investieren. NAO wurde von den Gründern Robin Binder, Philipp Nowakowski und Amel Hasanovic im Jahr 2022 gegründet. Das Fintech NAO bezeichnen die Gründer selbst als „Digitales Family Office“. Die große Vision der Gründer ist es, jedem Zugang zu exklusiven Kapitalanlagen wie Private Equity zu ermöglichen. Mit einer einfachen Investment-App sollen auch Privatanleger mit kleineren Budgets an der Anlageklasse teilhaben.
Direktinvestment statt Token
Im Vergleich zu Anbietern wie Tokenstreet aus Berlin investieren Anleger bei NAO direkt in Private-Equity-Fonds und nicht in tokenisierte Anleihen. Das ist ein großer Vorteil, da Anleger so direkt beteiligt sind und nicht nur über eine sogenannte Zweckgesellschaft von den Wertsteigerungen profitieren. Außerdem ist das Modell dadurch wesentlich transparenter.
Im Gegensatz zu einem klassischen Private-Equity-Investment wird das Kapital in einem Secondary investiert. Bei Primary Fonds wird das Kapital häufig gesammelt und erst im Laufe der Zeit angelegt. Beim Ansatz von NAO fließt das Geld von Anfang an in ein breites Portfolio aus Beteiligungsunternehmen, die teilweise sogar kurz vor dem Verkauf stehen. Damit erzielen Anleger wesentlich schneller eine Rendite als beim klassischen Private-Equity-Modell. Die Zielrendite der NAO-Fonds liegt bei zwölf Prozent pro Jahr. Der geografische Fokus der Fonds ist global und wird auf Unternehmen in den USA und Europa aufgeteilt.
So funktioniert die NAO-App
Um über die NAO-App in Private Equity zu investieren, müssen sich Nutzer zunächst ein Konto anlegen und ihre Identität verifizieren (Video-Ident mit IDnow). Ist das Konto eröffnet, wählt man ein Investment und platziert eine Order. Innerhalb der App können Nutzer anschließend die Performance ihrer Investments nachverfolgen. Nutzer müssen mindestens 1.000 Euro investieren. Es fallen keine Gebühren für die Konto- oder Depotführung an, sondern lediglich Kaufkosten von zwei Prozent und Verkaufskosten von 0,79 Prozent des Volumens. Die Kosten für den Fonds stehen im Basisinformationsblatt.
Wer sein Konto aufladen möchte, kann dies per Banküberweisung (SEPA) erledigen. Spannend ist zudem, dass Anleger nicht an lange Haltezeiten gebunden sind. Wer möchte, kann seine Investments quartalsweise wieder verkaufen. Außerdem besteht die Möglichkeit, jeden Monat zu investieren. Das ist bei einem klassischen Private-Equity-Fonds undenkbar. Somit sorgt NAO für einen deutlich höheren Grad an Liquidität.
Die Vision von NAO ist es, den Zugang von exklusiven Kapitalanlagen zu demokratisieren. Ob sich das Geschäftsmodell durchsetzen wird, muss sich in den kommenden Jahren zeigen. Andere Fintechs wie Tokenstreet oder Econos mussten ihr Geschäftsmodell leider schon anpassen, da der Erfolg ausgeblieben ist.
Ergänzung fürs Portfolio
Private Equity kann eine Ergänzung für das Portfolio sein. Erstens bietet es Potenzial für höhere Renditen. Private-Equity-Investitionen sind oft langfristig ausgerichtet und liefern die Möglichkeit, in nicht börsennotierte Unternehmen zu investieren, die ein beträchtliches Wachstumspotenzial haben.
Zweitens ermöglicht Private Equity eine breitere Diversifikation. Da Private-Equity-Fonds in verschiedene Branchen und Unternehmen investieren, können Anleger ihre Risiken besser streuen und gegenüber den Schwankungen des Aktienmarktes absichern. Drittens bietet Private Equity die Möglichkeit, Einfluss auf die Unternehmensstrategie und das Management der Beteiligungsunternehmen zu nehmen. Dieser aktive Ansatz kann dazu beitragen, den Wert der Investitionen zu steigern und die Renditen zu maximieren.
Höhere Risiken und weniger liquide
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass Private Equity auch mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Die Investitionen sind oft illiquide, was bedeutet, dass Anleger möglicherweise nicht leicht auf ihr Kapital zugreifen können. Außerdem sind Private-Equity-Investitionen mit höheren Risiken verbunden, da sie weniger transparent sind und längere Anlagehorizonte erfordern.
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