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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 1.12.2023 Drucken

    Good Governance als Anlagekriterium

    Bei vielen Abwägungen zu nachhaltigen Kapitalanlagen spielt das „G“ der ESG-Kriterien, also gute Unternehmensführung (Governance), oftmals keine wesentliche Rolle.

    Dabei weisen gut geführte Unternehmen beispielsweise deutlich weniger Umwelt- und Sozialprobleme und zugleich eine bessere Performance auf. Good Governance ist ein Konzept, das sich auf die Verantwortung von Regierungen und Leitungsgremien konzentriert, die Bedürfnisse der Massen im Gegensatz zu ausgewählten Gruppen in der Gesellschaft zu erfüllen.

    Sie bezieht sich auf die Mobilisierung der Menschen eines Landes in die bestmögliche Richtung und erfordert die Einheit in der Gesellschaft, um politische Objektivität zu erreichen. Gute Regierungsführung gewährleistet die ordnungsgemäße Nutzung aller Ressourcen des Staates für seine Bürger, was eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet. Daher spielt die Governance auch beim nachhaltigen Investieren eine herausragende Rolle. Immerhin ist das „G“ für Governance einer der drei Großbuchstaben, aus denen sich die Kriterien nachhaltiger Investments zusammensetzen:  ESG, also Environment, Social und Governance.

    Dreh- und Angelpunkt nachhaltiger Investments

    Dabei konzentrieren sich die meisten Investoren vor allem auf das „E“, also alle Fragen, die mit Umweltaspekten zu tun haben. Diese beziehen sich beispielsweise auf Investitionen in erneuerbare Energien, einen effizienten Umgang mit Energie und Rohstoffen, die umweltverträgliche Produktion oder auch geringe Emissionen in Luft und Wasser. Das große „G“ indes, die gute Unternehmensführung, spielt in selteneren Fällen eine wesentliche Rolle.

    Dabei ist gute Unternehmensführung der Dreh- und Angelpunkt nachhaltiger Investments. Warum? Gut geführte Firmen weisen erfahrungsgemäß auch deutlich weniger Umwelt- und Sozialprobleme auf. Die Unternehmensspitze verantwortet auch die beiden anderen Nachhaltigkeitsbereiche Umwelt und Soziales. Aus einer guten Governance leitet sich damit die Nachhaltigkeitswirkung der stärker sichtbaren Bereiche Umwelt und Soziales ab.

    Korruptionsbekämpfung, Steuerehrlichkeit, Transparenz

    Governance im ESG-Investing bezieht sich also auf die Richtlinien und Praktiken, die zur Führung eines Unternehmens verwendet werden. Zu den Governance-Faktoren gehören Entscheidungsfindung, unternehmerische Verantwortung, Rechenschaftspflicht, Transparenz und die Verteilung von Rechten und Pflichten zwischen verschiedenen Teilnehmern in Unternehmen, einschließlich des Verwaltungsrats, der Manager, der Aktionäre und der Stakeholder.

    Grundsätzlich bezieht sich die Governance der ESG-Kriterien auf alle Themen, die mit dem operativen und strategischen Management eines Unternehmens zusammenhängen. Das können Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung sein, die Durchsetzung von Steuerehrlichkeit und die Bekämpfung von wettbewerbswidrigen Praktiken, eine professionelle Compliance und Diversity (Vielfalt) in Aufsichtsrat und Management oder auch Offenlegung und Transparenz wesentlicher Informationen. Ebenfalls wichtig sind Transparenz und Angemessenheit in der Vergütung.

    Studien bestätigen den Einfluss

    Verschiedene Studien haben bereits herausgestellt, dass die Wertentwicklung positiv durch eine gute Unternehmensführung beeinflusst wird. „Eine gute Unternehmensführung scheint die Dynamik von ESG-Investments besonders zu fördern. Rund 60 Prozent der Studien haben aufgezeigt, dass die Finanzperformance klar positiv durch eine gute ESG-Praxis beeinflusst wird. Dabei liegt der Einfluss von Governance auf die Geschäftsentwicklung eines Unternehmens bei rund 62 Prozent, während der Umweltanteil 59 Prozent beträgt und sich die soziale Komponente auf 55 Prozent beläuft“, lautet zum Beispiel ein Ergebnis einer Metastudie der DWS und der Universität Hamburg, die mehr als 2.000 Studien zur Performance von ESG analysiert hat. Insofern ist bei Nachhaltigkeitserwägungen die Governance ein ganz wesentlicher Aspekt für Investoren. Durch die Beachtung von Prämissen einer nachhaltigen Unternehmensführung stärken sie die Chancen, von einer besseren Finanzperformance zu profitieren.


    Gastautor Dyrk Vieten ist Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH (Düsseldorf). Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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