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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 22.5.2024 Drucken

    Am Börsenhoch einsteigen oder lieber warten?

    Seit Monaten streben die Aktienkurse nach oben. Da ist es schwer, einen günstigen Einstieg zu finden.

    Wer nicht dabei ist und den steigenden Kursen hinterherschauen muss, steckt in einem Dilemma. Soll man doch noch auf dem Börsenhoch einsteigen oder lieber auf einen Rückschlag warten? Ist langfristiges Buy and Hold vielleicht ohnehin die bessere Strategie?

    Zumindest für den globalen Aktienindex MSCI Welt gibt es dafür nun eine Antwort vom Family Office HQ Trust. Für die Studie wurden globale Aktienindizes seit 1973 herangezogen – insgesamt mehr als ein halbes Jahrhundert Börsenhistorie. Betrachtet wurden die täglichen Renditen des Aktienindex MSCI World bis Dezember 1987, ab Januar 1988 die des noch etwas breiteren MSCI ACWI. Das Fazit: Warten auf das nächste Jahrestief lohnt sich in aller Regel nicht, da Anleger bis dahin viel mehr Rendite liegen lassen, als sie mit dem günstigen Einstieg gewinnen.

    Die Analyse zeigt: Der Markt notiert die meiste Zeit deutlich näher an Jahreshochs als an Jahrestiefs. Während sich die Kurse nur in 13 Prozent der Zeit weniger als fünf Prozent vom Tief entfernt bewegten, lagen sie in mehr als der Hälfte der Zeit (51 Prozent) weniger als fünf Prozent unter dem jeweiligen Jahreshoch.

    Abwarte-Anleger erreichte weniger Rendite

    Auch mit Blick auf das Verlustrisiko bringt ein Einstieg nahe dem Jahrestief laut der Untersuchung keinen signifikanten Vorteil: Jahreshoch und Jahrestief lagen hier etwa gleichauf. Bei einem Kauf zum Jahreshoch hätte es in 27 Prozent der Fälle auf Jahressicht ein Minus gegeben, beim Jahrestief waren es 28 Prozent. In den Phasen zwischen den Hochs und Tiefs lag die Verlusthäufigkeit mit 42 Prozent sogar deutlich höher.

    Eindrucksvoll sind die ermittelten Renditedifferenzen zwischen einem Abwarte-Anleger, der also auf das nächste Tief wartet und dann einsteigt, und einem Dauerinvestor. Während ersterer über den Gesamtzeitraum aufgrund seiner niedrigen Investitionsquote lediglich 2,1 Prozent jährlich erzielte, kam der konstant investierte Anleger auf einen Zuwachs von 7,7 Prozent pro Jahr. Dies liegt daran, dass der abwartende Anleger auch nur in 37 Prozent der Zeit investiert war.

    Timing misslingt in den meisten Fällen

    Die Studie untermauert grundsätzlich einmal mehr die Vorteile einer langfristig orientierten Anlagestrategie. Zwar scheint es auf den ersten Blick verlockend, durch geschicktes Timing den „perfekten“ Einstiegszeitpunkt erwischen zu wollen. De facto klappt es mit dem Timing aber bei 99 Prozent der Anleger nicht. Eine solche Vorgehensweise führt nicht nur zu einem erhöhten Risiko, Kursanstiege zu verpassen, sondern langfristig auch zu einer deutlich geringeren Rendite als eine konstante Marktpartizipation. Für den langfristig orientierten Investor lautet die Devise daher meist: „buy and hold“, also einfach investiert bleiben.

    Fazit: Wer in so starke und breit aufgestellte Aktienindizes wie den MSCI Welt oder den S&P 500 investiert, wird mit einer langfristigen Buy-and-hold-Strategie wohl am besten fahren. Auch der NASDAQ eignet sich gut für eine solche Strategie, denn Technologietitel können enormes Upside-Potential entwickeln und größere Rückschläge weit überkompensieren. Auf Indizes mit einem kleineren Anlageuniversum lässt sich das Untersuchungsergebnis nicht ohne weiteres übertragen. So ist beispielsweise der deutsche Aktienindex DAX (40 Werte) inklusive Dividenden ab dem Jahr 2000 mehr als 13 Jahre summa summarum seitwärts gelaufen; rechnet man die Dividenden heraus, war der bereinigte Kursindex sogar erst nach mehr als 20 Jahren im Plus. Buy and Hold war in dieser Zeit einfach nur frustrierend.


    Marc-Oliver Lux

    Gastautor Dr. Marc-Oliver Lux ist Geschäfstführer der Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München. Mehr von diesem und weiteren Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de

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