Welche Motive fördern Arbeit im Alter
Umfrage im DIA-Deutschland-Trend, welche Motive Menschen dazu bewegen, im Alter auch über den Renteneintritt hinaus erwerbstätig zu bleiben.
vom 18. Januar 2024
zur Umfrage
Arbeiten im Alter, auch über den Rentenbeginn hinaus, führt zu einer besseren sozialen Integration Älterer und zu einem Gefühl der Zugehörigkeit in der Gesellschaft. Diese Auffassung vertritt eine Mehrheit in Deutschland. Das ergab eine Umfrage im Rahmen des DIA-Deutschland-Trend, die das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) gemeinsam mit dem Start-up Senior Connect durchgeführt hat. Darin stimmten 63 Prozent der Befragten dieser Feststellung ganz oder zumindest teilweise zu. Die Zustimmung ist vor allem unter den Älteren besonders hoch, was sicherlich auch auf eigene Erfahrungen zurückzuführen ist. So bestätigten unter den 70-Jährigen und Älteren immerhin 76 Prozent eine bessere soziale Integration durch Arbeit im Alter.
Eine Mehrheit der Befragten (58 Prozent) verweist zudem darauf, dass eine Erwerbstätigkeit in der Rentenzeit mit Anerkennung durch andere verbunden ist und das eigene Selbstwertgefühl steigert. Auch bei dieser Einschätzung nimmt mit dem Alter der Befragten die positive Bestätigung stark zu. „Es gibt also sehr triftige persönliche Gründe, mit dem Eintritt ins Rentenalter nicht ganz und für immer aus dem Arbeitsprozess auszusteigen. Die liegen nicht ausschließlich im finanziellen Bereich, wie oft in der politischen Diskussion suggeriert wird“, stellt Samuel Keitel, einer der Gründer des Unternehmens Senior Connect, fest.
Mit der Erwerbstätigkeit sind der Umfrage zufolge, die verschiedene Gründe für eine Erwerbsarbeit über das Rentenalter hinaus sondierte, aber auch uneigennützige Motive verbunden. So meinten 70 Prozent der Befragten, dass Ältere zugleich daran interessiert sind, ihr berufliches Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Generationen weiterzugeben.
Potential zur Erhöhung der Erwerbsquote Älterer
Trotz dieser weit verbreiteten positiven Beurteilung von Arbeit im Alter fällt die individuelle Sicht deutlich differenzierter aus. So kann sich eine relative Mehrheit von 47 Prozent nicht vorstellen, auch selbst über den Rentenbeginn hinaus tätig zu bleiben (25 Prozent auf keinen Fall, 22 Prozent eher nicht). Ihr stehen aber immerhin 43 Prozent gegenüber, die eine solche Entscheidung durchaus in Erwägung ziehen. „Das wäre immer noch deutlich mehr, als es derzeit tatsächlich der Fall ist. Es besteht also durchaus Potential, die Erwerbsquote Älterer weiter zu erhöhen. Vorausgesetzt, es gibt entsprechende Arbeitsplätze und eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Ältere wollen oft nicht einfach den bisherigen Job in der Fünf-Tage-Woche fortsetzen. Sie suchen individuelle Lösungen. Zum Beispiel nur einige Tage Arbeit in der Woche“, fügt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern hinzu.
Die repräsentative Befragung, die INSA Consulere durchführte, fand im Zeitraum vom 10. bis 13. November 2023 als Online-Befragung statt. Daran nahmen 2.008 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil.
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