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    Nachhaltigkeit bleibt ein Begriff mit Erklärungsbedarf

    Von Nachhaltigkeit ist derzeit oft die Rede. In der Kapitalanlage bleibt diese Eigenschaft allerdings für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln.

    vom 25. August 2020

    zur Studie

      Nachhaltigkeit bleibt ein Begriff mit ErklärungsbedarfKenntnis und Verständnis der Geld- und Kapitalanlagen im Allgemeinen und der nachhaltigen Finanzprodukte im Besonderen sind Dreh- und Angelpunkt, wenn eine größere Verbreitung von Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage erreicht werden soll. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit dem Titel „Wie halten es die Anleger mit der Nachhaltigkeit?“. Für die repräsentative Studie wurden 3.066 Personen im Alter ab 16 Jahren von INSA Consulere im Auftrag des DIA befragt. Die Umfrage ermittelte, inwieweit das Kriterium Nachhaltigkeit bei Anlageentscheidungen in der Vergangenheit bereits eine Rolle gespielt hat und unter welchen Bedingungen damit zu rechnen ist, dass Anleger bei künftigen Investitionen die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung berücksichtigen.

      Große Mehrheit weiß nicht Bescheid

      Nach den Ergebnissen der Studie stehen unzureichende Kenntnisse und eine Selbsteinschätzung, die eigenes Wissen zu positiv widerspiegelt, einer stärkeren Hinwendung privater Haushalte zu nachhaltigen Kapitalanlagen im Wege. Nur 14 Prozent der Befragten wissen tatsächlich, was darunter zu verstehen ist. Männer meinen öfter sich auszukennen, unabhängig davon, ob sie tatsächlich eine richtige Erklärung für nachhaltige Kapitalanlagen liefern können. 17 Prozent der Männer gaben die richtige Antwort. 9 Prozent meinten, den Begriff zu verstehen, konnten ihn aber nicht korrekt bestimmen. Bei den Frauen fällt das Verhältnis auf niedrigerem Niveau ähnlich aus.

      Das richtige Verständnis des Begriffs nimmt mit steigendem Vermögen sprunghaft zu. Am sichersten fühlten sich die Besitzer eines Vermögens von mehr als 150.000 Euro. „Das führt zwangsläufig zur Frage, ob nachhaltige Kapitalanlagen derzeit eher eine Angelegenheit für Vermögende sind, die im Zuge einer stärkeren Diversifizierung ihrer Portfolios nach Alternativen zu den traditionellen Kapitalanlagen suchen“, schlussfolgert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Unter Umständen ist die Erklärung aber vielleicht auch viel einfacher. Mit wachsendem Vermögen nimmt auch die Begleitung durch Banken und Finanzberater zu, die häufiger auf das Thema aufmerksam machen.

      Die Anbieter nachhaltiger Geld- und Kapitalanlagen werden Aufklärung in größerem Umfang betreiben müssen, soll Nachhaltigkeit unter den privaten Anlegern zu einem bestimmenden Kriterium werden. Dabei spielt die allgemeine Finanzbildung eine tragende Rolle. So geben Teilnehmer der Umfrage mit guten Kenntnissen zu Geld- und Kapitalanlagen dreimal so häufig wie Befragte mit schlechten Kenntnissen an, dass sie etwas mit dem Begriff anfangen können und bestätigen dies auch mit korrekten Aussagen dazu.

      Umweltaspekt dominiert

      Anbieter, Distributoren und Kommunikatoren müssen zudem das Bild, das private Investoren von nachhaltigen Kapitalanlagen schon besitzen, ein wenig zurechtrücken. Bisher dominieren in der Rangliste zur Bewertung solcher Investitionen vor allem die Umweltaspekte. Sie stehen ganz vorn, wenn es darum geht, Kapitalanlagen als nachhaltig einzuordnen. Die beiden anderen Faktoren – Soziales und Unternehmensführung – bleiben dagegen mehr oder weniger unterbelichtet. Governance steht klar auf dem letzten Rang der Kriterien. Das zeigte sich in der Befragung, bei der die Teilnehmer für die drei Kriterien eine prozentuale Gewichtung vornahmen. Diese „Hierarchie“ entspricht nicht dem Ansatz, der inzwischen nachhaltigen Kapitalanlagen zugrunde liegt. Stattdessen sind die drei Faktorengruppen als gleichberechtigt anzusehen.

      Das starke Wachstum nachhaltiger Kapitalanlagen in der jüngsten Vergangenheit, das Untersuchungen belegen, die für die DIA-Studie ausgewertet wurden, ist bislang vor allem auf institutionelle Investoren wie Stiftungen, kirchliche Einrichtungen oder Pensionskassen zurückzuführen. „In Anbetracht der Wachstumsraten, die solche Kapitalanlagen in institutionellen Kreisen erfahren, wird das vorerst noch so bleiben. Impulse für mehr private Investitionen könnten allerdings von jüngeren Anlegerschichten kommen“, stellt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern fest.

      Größere Verbreitung unter Jüngeren

      So ist bereits jetzt eine Orientierung auf Themen wie Umwelt oder Soziales in der Kapitalanlage vor allem unter den Jüngeren verbreitet. In den Altersgruppen bis 35 Jahre geben immerhin mehr als 30 Prozent an, bei der Kapitalanlage schon einmal ein solches Kriterium mit angelegt zu haben. Ab Mitte 50 tritt die umgekehrte Tendenz ein. Diese Jahrgänge sind nur stark unterdurchschnittlich mit Nachhaltigkeitskriterien bei der Kapitalanlage beschäftigt gewesen.

      Bei künftigen Anlageentscheidungen werden Nachhaltigkeitskriterien allerdings eine wachsende Rolle spielen. Ein Drittel der Befragten will bei Geldanlagen in den nächsten zwölf Monaten diese Kriterien mit als Maßstab anlegen. Damit ist diese Gruppe zwar noch in der Minderheit, im Vergleich zur Vergangenheit aber schon deutlich größer. Vor allem unter den Jüngeren findet sich eine starke Fraktion, die sich für deren Einsatz ausspricht. Unter den 16- bis 25-Jährigen ist es mit 46,9 Prozent nahezu die Hälfte, verglichen mit 32 Prozent unter allen Befragten.

      „Nachhaltige Anlagen dürften demnach vor allem unter jüngeren Menschen Interesse finden. Angesichts der von Jüngeren getragenen Protestbewegung gegen die aktuelle Klimapolitik verwundert dies nicht. Die Forderungen der jungen Generation nach einem anderen Umgang mit den Ressourcen färben auch auf deren Kapitalanlage ab“, schlussfolgert Morgenstern.

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