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    Einkommen & Vermögen | 14.2.2024 Drucken

    Privates Vermögen in Europa: Deutschland nur auf Platz 15

    Das private Vermögen in Europa ist sehr unterschiedlich verteilt. Das legt eine neue Analyse der Europäischen Zentralbank offen.

    Die im Januar 2024 veröffentlichten Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen, dass sich die Vermögenssituation privater Haushalte in der Europäischen Union signifikant unterscheidet. So stehen Luxemburger mit einem Medianvermögen von 739.000 Euro unangefochten an der Spitze. Malta liegt mit 333.000 Euro auf dem zweiten Platz. Der dritte Platz in der Vermögensskala Europas gebührt den Iren mit 315.000 Euro im Median. Die aufgeführten Zahlen zeichnen ein Bild einer Vermögensverteilung, das durchaus Fragen aufwirft. Zumal wenn man in diesem Kontext nicht nur die Zahlen für die drei führenden Länder, sondern auch die für Europas größte Volkswirtschaft betrachtet: Deutschland.

    Luxemburg gehört seit Jahrzehnten traditionell zu den reichen Ländern. Diese lange Wohlstandsmehrung kommt einerseits durch eine für ein kleines Land einst ziemlich große Stahl- und Kohleindustrie. Zudem gilt Luxemburg als ein Staat mit stark ausgebautem Finanzsektor und – moderat formuliert – mit attraktiven Steuersätzen. Dadurch kamen neben Niederlassungen von Unternehmen auch wohlhabende Menschen. Inwiefern in Malta der Ruf als Steueroase und/oder die vergleichsweise bedingungsarme Vergabe der maltesischen Staatsbürgerschaft gegen Investitionen eine Rolle spielen, sei hier dahingestellt. Irland wiederum war einst das Armenhaus Europas. Der Inselstaat hat jedoch innerhalb der letzten Dekaden einen rasanten Vermögenszuwachs erzielt. Was einerseits an den irischen Steuer- und Investitionsbedingungen liegen kann – aber ganz sicher auch an einer überdurchschnittlich hohen Immobilien-Eigentumsquote. Diese liegt ähnlich wie im benachbarten Großbritannien bei rund 70 Prozent.

    Sonderfall Deutschland ist abgehängt

    In Deutschland hingegen kommen die Bürger auf privates Vermögen von106.000 Euro im Median. Das reicht nur noch für den 15. Platz. Damit liegt Europas potenteste Volkswirtschaft nur knapp vor Griechenland. Auch im Vergleich zu den Nachbarländern scheint Deutschland den Anschluss verpasst zu haben. Belgien liegt mit 277.000 Euro auf dem 5. Platz. Frankreich hat sich mit 185.000 Euro den achten Platz gesichert. Auch die Niederlande und Italien weisen deutlich höhere Medianvermögen auf. Doch warum ist das so?

    Immobilien spielen eine entscheidende Rolle

    Bei der Vermögensbildung gilt vor allem der private Immobilienbesitz als entscheidender Faktor. Doch mit seiner Wohneigentumsquote zählt Deutschland – ähnlich wie beim Aktienbesitz – im Vergleich eher zu den letzten Staaten in Europa. Das hat zur Folge, dass ein erheblicher Teil der Bürger lebenslang und vermögensmindernd Miete zahlt und nicht von Wertsteigerungen profitiert. So belief sich laut Statistischen Bundesamt Ende des Jahres 2021 das in Wohnbauten bzw. Wohngebäude investierte Vermögen der privaten Haushalte in Deutschland auf rund 5,5 Billionen Euro. Demgegenüber war das komplette private Sachvermögen fast doppelt so hoch. Insgesamt betrug es etwa 10,8 Billionen Euro. Neben Irland ist Immobilienbesitz auch in Ländern wie Italien und Spanien weit verbreitet, während in Deutschland nur 42 Prozent der Bevölkerung Wohneigentum besitzen. Für den gesamten Euroraum gibt die EZB eine Quote um die 60 Prozent an. 

    Wohneigentümer vermehrten ihr Vermögen stärker

    Die aktuelle Vermögensanalyse beleuchtet auch wirtschaftspolitische Präferenzen und Entscheidungen der Bundesregierung. Die Förderung von Wohneigentum und Vermögensbildung scheint dabei gerade nicht die erforderliche Priorität zu erhalten. Doch ohne mehr Zuspruch zur immobilen Vermögensbildung wird sich auch in den kommenden Jahren keine deutliche Verbesserung der privaten Vermögen in Deutschland abzeichnen. Das zeigen zwei Zahlen aus der EZB-Studie besonders eindringlich: So wuchs das Vermögen der Gruppe mit Wohneigentum in den letzten fünf Jahren um 27 Prozent. Vergleichsweise stieg das Nettovermögen der Haushalte ohne Wohneigentum in diesem Zeitraum im Schnitt nur um insgesamt 17 Prozent. 

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