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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 26.2.2024 Drucken

    Lebensarbeitszeit: Deutschland steht am Ende.

    Die Lebensarbeitszeit fällt innerhalb der OECD-Staaten und in der Europäischen Union sehr unterschiedlich und in Deutschland eher geringer aus. Das zeigt eine Studie.

    Die Lebensarbeitszeit der Bürger ist ein Indikator für ausgewählte ökonomische und soziale Parameter eines Landes. Sie liefert Indizien auf die Nutzung eines Vorruhestands, auf die Notwendigkeit, auch im höheren Alter noch Einkommen zu erzielen, und auf die Bindung der Mitarbeiter an die Unternehmen. Zudem ist die Lebensarbeitszeit immer sehr individuell.

    Eine aktuelle Studie des Roman Herzog Instituts offenbart, dass die durchschnittliche Lebensarbeitszeit stark zwischen den OECD/EU-Mitgliedsstaaten variiert und ein Arbeitsleben in Deutschland im Vergleich kürzer ausfällt. Zudem geht die Studie auf die Bedeutung und Rolle älterer Beschäftigter („Silver Worker“) ein.

    Basierend auf einer mittleren Jahresarbeitszeit von 1.881,9 Stunden und durchschnittlich 38,4 Berufsjahren liegen Malteser mit 72.265 Arbeitsstunden an der Spitze. Mit etwa 52.660 Stunden Lebensarbeitszeit sind die Arbeitnehmer hierzulande eher am unteren Ende zu finden. Laut Studienautoren resultiert dieser Unterschied vor allem aus vergleichsweise vielen Teilzeitbeschäftigten in Deutschland. Dazu kommen Faktoren wie geringere Wochenarbeitsstunden bei Vollzeitkräften sowie vergleichsweise üppige Urlaubs- und Feiertagsregelungen. Nur Luxemburg weist mit 51.113 Stunden eine noch geringere Lebensarbeitszeit auf. Ähnlich niedrig wie in Deutschland fällt die Lebensarbeitszeit mit 52.750 Stunden noch in Belgien aus.

    Vergleich zeigt große Unterschiede

    Im historischen Vergleich zeigt sich ein markanter Rückgang der Arbeitszeit. So lag die Jahresarbeitszeit in Deutschland im Jahr 1870 noch bei 3.284 Stunden. Parallel dazu hat sich die Lebenserwartung seitdem in etwa verdoppelt. Das führt zu entsprechenden Herausforderungen für die Rentenfinanzierung oder den Fachkräftebedarf. Zugleich deutet eine Ranking-Spanne von rund 20.000 Stunden darauf hin, dass es in punkto Lebensarbeitszeit in einigen Staaten noch Luft nach oben gibt.

    Silver Worker spielen Schlüsselrolle

    Die gezielte Förderung von sogenannten Silver Workern, also ältere Arbeitskräfte, könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Das gilt vor allem für Länder mit hoher Lebenserwartung und längeren Ruhestandsphasen, zum Beispiel Deutschland. In Japan und Island arbeitet dagegen fast die Hälfte der 65- bis 69-Jährigen weiter. Auch in den USA (30,5 Prozent), Norwegen (28,6) oder Schweden (27,6) sind noch mehr als ein Viertel in dieser Altersgruppe tätig.

    In anderen Ländern wären viele Menschen vermutlich längst im Ruhestand. So lag der Anteil der 65- bis 69-Jährigen, die noch in Lohn & Brot waren, im Jahr 2022 in Spanien, Belgien, Frankreich und Luxemburg bei unter zehn Prozent. Zum Vergleich: in Deutschland betrug die entsprechende Quote rund 19 Prozent. Zusammenfassend verweist die Studie darauf, dass eine flexible Erhöhung der Regelaltersgrenze, Anpassungen bei den Rentenabschlägen sowie eine stärkere Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit älterer Menschen dazu beitragen können, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu bewältigen.

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