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    Arbeitswelt

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    Arbeitswelt | 28.11.2024 Drucken

    Erwerbsminderungsrenten deutlich angestiegen

    Bei den Erwerbsminderungsrenten (EM-Renten) ist im Jahr 2023 eine deutliche Zunahme zu sehen. Das hat verschiedene Ursachen und Auswirkungen.

    Die Entwicklung bei den Erwerbsminderungsrenten spiegelt nicht nur veränderte Situationen der Versicherten wider, sondern auch Anpassungen im Rentensystem. Gleichzeitig befinden sich die Rentenhöhen seit Jahren in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. Doch welche Faktoren erklären die Zunahme der EM-Renten beziehungsweise den Anstieg der Rentenhöhen?

    Laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) stieg 2023 die durchschnittliche Höhe neu gewährter EM-Renten auf 1.001 Euro an. Das entspricht einem Plus von 51 Euro oder 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend ist nicht neu. Bereits seit 2019 wachsen die Rentenleistungen deutlich. Im Vergleich zu den Rentenzugängen des Jahres 2013 stiegen die durchschnittlichen EM-Renten um knapp 390 Euro, was einer Steigerung von rund 63 Prozent entspricht. Diese Zahlen hat das DRV-Portal ihre-vorsorge.de veröffentlicht. Das Statistische Bundesamt ermittelte ebenso dafür Daten. Dabei standen auch ukrainische Flüchtlinge und deren Versorgungsanspruch im Fokus.

    Psychische Erkrankungen sind am häufigsten

    Die Erhöhung der EM-Renten geht vor allem auf gesetzliche Anpassungen zurück. Dazu zählt insbesondere die Ausweitung der sogenannten Zurechnungszeit seit 2014. Diese Maßnahme verlängert die Versicherungszeit chronisch kranker Menschen und Unfallopfer bis zur Regelaltersgrenze (aktuell 66 Jahre). Darüber hinaus wirken sich Einkommensminderungen, die in den letzten vier Jahren vor Beginn der Erwerbsminderung auftraten, nicht mehr negativ auf die Rentenhöhe aus. Die Höhe der individuell gezahlten Rente variiert jedoch stark, unter anderem je nach Art der Erkrankung. So erhielten Neurentner mit Krebs oder Bluterkrankungen durchschnittlich 1.092 Euro monatlich. Bezieher mit Suchterkrankungen bekamen im Schnitt 817 Euro. Die größte Gruppe unter den rund 164.000 neuen EM-Rentenbeziehern bildeten Personen mit psychischen Erkrankungen (etwa 65.000 Fälle), gefolgt von Krebserkrankungen (23.000), neurologischen Erkrankungen (21.000) und orthopädischen Leiden (17.400).

    Zuwachs bei der Grundsicherung

    Neben der Zunahme der Erwerbsminderungsrenten steigt auch die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung deutlich an. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) erhielten im Dezember 2023 über 1,2 Millionen Menschen Leistungen der Grundsicherung, was einem Zuwachs von 22.000 Personen oder 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Von diesen Empfängern bezogen rund 56,9 Prozent (knapp 690.000 Personen) Grundsicherung im Alter, nachdem sie die Altersgrenze nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) erreicht hatten. Dieser Anteil wuchs im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent. Der Rest der Empfänger, etwa 43,1 Prozent (520.000 Personen), erhielt die Grundsicherung aufgrund einer dauerhaft vollen Erwerbsminderung. Ihre Zahl sank leicht um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Auch das Statistische Bundesamt ermittelte dazu Daten. Dabei standen insbesondere ukrainische Geflüchtete mit EM-Versorgungsanspruch im Fokus. Deren Rechtsstatus hatte sich nämlich geändert. Seit Juni 2022 haben diese Personen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB XII, anstatt nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg der leistungsberechtigten Geflüchteten aus der Ukraine. Ihre Anzahl wuchs von 73.060 im Dezember 2022 auf 86.775 im Dezember 2023. Das macht ein Plus von 18,8 Prozent.

    Die steigende Höhe der Erwerbsminderungsrenten steht für eine positive Entwicklung und für eine verbesserte Absicherung der Betroffenen. Das gilt umso mehr für die individuelle Einkommenssituation chronisch erkrankter Menschen. Allerdings bleibt die Zunahme bei Erwerbsminderungsrenten eine anhaltende Herausforderung für ein umlagefinanziertes Rentensystem.

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